2024-04-30T13:48:59.170Z

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Bingens Shai Neal (rechts), hier im Spiel gegen Gonsenheim, hatte beim FC Speyer Pech mit einem Lattentreffer.
Bingens Shai Neal (rechts), hier im Spiel gegen Gonsenheim, hatte beim FC Speyer Pech mit einem Lattentreffer. – Foto: hbz/Sämmer (Archiv)

Hassia: Schlüsselspiel total vergeigt

Oberligist Hassia Bingen verlieren beim Tabellenletzten FC Speyer 2:4

SPEYER/BINGEN. Vor Wochenfrist vier Gegentreffer zu Hause gegen den Vorletzten FSV Jägersburg, jetzt vier Gegentreffer allein in den ersten 45 Minuten bei Schlusslicht FC Speyer. Am Ende hieß es wenigstens „nur“ 2:4 aus Binger Sicht in der Kaiserstadt. Langsam gehen am Hessenhaus die Oberliga-Lichter aus. „Wir sind Abstiegskandidat, auch ganz zu Recht.“ Patrick Krick, der am Wochenende Thoma Eberhardt vertrat, sprach nach der Partie Klartext.

Die Hassia kann nicht jeden Gegner an die Wand spielen. „Aber wir fangen hinten zu viel und schießen vorne zu wenig“, so Krick. Hinten leistete sich die Innenverteidigung mit Antonio Serratore und Sebastian Platten diesmal teils haarsträubende Fehler. Das Schlimme: Alle wurden vom FC genutzt. „Es ist schwierig, wenn du in neuralgischen Situationen nicht gut verteidigst. In der Oberliga fängst du dann in der Regel immer ein Tor“, erklärte Krick und ergänzte: „Das haben wir jetzt leider achtmal hintereinander gemacht.“

Kalt erwischt nach Abwehrschnitzern

Valentino Zuch (5.) und Julien Jubin (25.) nutzten die unverhofften Freiheiten. Das Mehr an Chancen hatten die Binger, die Bude wollte aber einfach nicht fallen. Stattdessen die kalte Dusche, auch noch per Doppelschlag. Wieder offenbarte die Hassia Abstimmungsprobleme im Abwehrzentrum, wieder nutzen sie erst Zuch (44.), dann Jubin (45.).

Krick reagierte, wechselte gleich dreimal, stellte die Abwehr komplett um. Mit Erfolg. Eine gute Minute nach Wiederanpfiff köpfte Dennis Esmaieli aufs Speyerer Gehäuse, und der von Phil Parker Pagna abgefälschte Ball landete in den Maschen, zählt als Eigentor. Die Binger kamen immer besser in die Partie, hatten zahlreiche gute Abschlüsse, nur rein wollte das Leder nicht. Shai Neal, der trotz Kahnbeinbruch mit einer Spezialschiene spielte, traf die Latte, Munyo Seo, Yusuf Ürel und Bahri Bayir hatten gleich mehrfach einen Treffer auf dem Fuß. Als Esmaieli dann tatsächlich noch traf (79.), war es zu spät für eine große Aufholjagd. Dazu fehlte einfach die Konsequenz im Abschluss.

Hassia will noch nicht aufgeben

„Es wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, alles in die richtige Richtung zu lenken. Das haben wir verpasst. Wieder einmal“, blickte Krick auf die Partie. „Speyer hat uns zweimal kalt erwischt, und wir haben leider nicht die Kurve bekommen, das auszugleichen.“ Die Chronologie des Niedergangs sah er aber nicht in den vergangenen beiden Partien. „Du steigst nicht ab, weil du gegen Speyer verlierst. Das ist ein Gesamtprozess, der seit Juli läuft.“ Dennoch: Einen Offenbarungseid sieht Krick nicht. „Aufgeben sieht anders aus. In der zweiten Hälfte sind die Jungs gerannt und haben nach vorne gespielt.“

Hassia Bingen: Schotte – Tasci, Serratore (46. Bayir), Platten (46. Esmaieli), Majchrzak – Vassiliou, Neumann, Yakut (57. Ürel), Mukamba – Yüksel (46. Seo), Neal.



Aufrufe: 010.4.2022, 21:00 Uhr
Jochen WernerAutor