2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der SV Vatan Spor Aschaffenburg ist sportlich kaum zu stoppen: Hier in Person von Mittelfeldakteur Ege Noyan.
Der SV Vatan Spor Aschaffenburg ist sportlich kaum zu stoppen: Hier in Person von Mittelfeldakteur Ege Noyan. – Foto: Hans Will

»Gedanklich ist bei uns noch keiner in der Bayernliga«

Trotz souveräner Tabellenführung in der Landesliga Nordwest üben sich die Verantwortlichen beim SV Vatan Spor Aschaffenburg in Bescheidenheit.

Der SV Vatan Spor Aschaffenburg führt ungefährdet die Tabelle in der Landesliga Nordwest an. Bereits neun Punkte Vorsprung auf den Verfolger SV Alemannia Haibach kann die Mannschaft von Spielertrainer Peter Sprung verzeichnen. Ein Durchmarsch in die Bayernliga ist für den Aufsteiger in greifbarer Nähe - rein sportlich gesehen.

Mit einer Bilanz von 20 ungeschlagenen Partien, lediglich einer Saisonniederlage gegen den SV Memmelsdorf, erspielte sich die Sprung-Elf vor der Winterpause einen soliden Vorsprung auf die Verfolger. Ein Szenario, bei welchem die Euphorie schnell zu großer Überheblichkeit umschwenken kann. Wohl war, in den spielfreien Wochen gab es sichtlich viele Gelegenheiten für die Akteure des SV Vatan Spor, über die kommende Spielzeit nachzudenken. Ein dabei häufiger auftretender Gedanke wird wohl der Aufstieg in die Bayernliga gewesen sein.

Zugegeben, nach drei Meisterschaften aus vier Spielzeiten und der aktuell vielversprechenden Tabellenführung in der Landesliga kann von einem Durchmarsch definitiv die Rede sein. Die Frage, ob diese Mannschaftsleitung der letzten Jahre auch mit dem Aufstieg in Bayerns zweithöchste Spielklasse belohnt wird, lässt bisweil dennoch nur Freiräume für Spekulationen offen. "Wir gehen selbstbewusst in die Restsaison und wollen den Aufstieg. Aber wir haben noch zwölf ausstehende Spiele, die wir konzentriert angehen ohne abzuheben. Von den Gedanken ist bei uns noch keiner in der Bayernliga", erklärt Ilker Colak, der seit Mitte Januar den Posten des Sportlichen Leiters in Aschaffenburg übernommen hat.

Spielertrainer Sprung verlängert mit einem klaren Ziel vor Augen.

Die Ruhe bewahren in Zeiten von Euphorie: Eine Tugend, die auf das Duo Spielertrainer Peter Sprung und Co-Trainer Murat Özbahar zurückzuführen ist. Die beiden Übungsleiter haben die Mannschaft in der Spielzeit 2015/16 übernommen und seither mit drei Meistertiteln in der Kreisklasse, der Kreisliga und in der Bezirksliga in die Erfolgsspur geführt, welche aktuell mit der Tabellenführung in der Landesliga einen neuen Höhepunkt erreicht. "Ich finde das überragend. Diesen Lauf haben wir so nicht erwartet. Das man vielleicht in die Bezirksliga aufsteigt, aber dass wir dann sofort Meister werden und uns in der Landesliga dann gleich auf Platz eins setzen und solche Leistungen zeigen war natürlich überraschend, aber bestätigt, dass wir sehr gute Arbeit machen und bereit sind für die kommenden Aufgaben", lobt der Spielertrainer seine Mannschaft und die Vereinsführung.

Sprung, der mit 40 Jahren noch selbst im Sturmzentrum für Gefahr sorgt und in 22 Partien bereits 24 Torbeteiligungen vorweisen kann, genießt vereinsintern ein hohes Ansehen. "Obwohl er im Alter bereits fortgeschritten ist, nennen wir ihn immer noch Maschine. Er führt das Team an. Wenn man ihn spielen sieht, denkt man, er ist noch Anfang 20." Eine Eigenschaft, die der Routinier auch zukünftig an seine Mitspieler weitergeben wird. Denn Sprung hat seinen Vertrag als Spielertrainer bereits für die kommende Spielzeit verlängert und möchte als Spieler und Trainer nach Stationen in der Regionalliga bei Viktoria Aschaffenburg, den Stuttgarter Kickers, FC Bayern Alzenau und der Reserve von Eintracht Frankfurt die für ihn noch unbekannte Bayernliga erreichen: "Ich denke, die Bayernliga ist eine andere Hausnummer. Wir müssen uns da mit unserem Kader erstmal beweisen, wenn es dazu kommt. Ich habe die Bayernliga selbst als Spieler und Trainer noch nicht erlebt, nur die Regionalliga Bayern. Das soll sich in der nächsten Saison ändern."

Spielertrainer Peter Sprung beweist seine Qualitäten am Ball: Der Routinier gibt in Aschaffenburg die Richtung vor.
Spielertrainer Peter Sprung beweist seine Qualitäten am Ball: Der Routinier gibt in Aschaffenburg die Richtung vor. – Foto: Hans Will

Colak: »Wir sind aktuell schon ein starkes Team.«

Eine personelle Zeitenwende im Kader mit einem einhergehenden Aufstieg in die Bayernliga kündigt der Sportliche Leiter bei einem möglichen Aufstieg dennoch nicht an. Der 35-Jährige möchte das Vertrauen dem aktuellen Kader schenken und jene Verstärkungen tätigen, die auf einzelnen Positionen den Konkurrenzkampf beleben und die Qualität im Team damit erhöhen. "Wichtig ist für uns, dass unser Kader erstmal bestehen bleibt. Wir sind aktuell schon ein sehr starkes Team, welches definitiv auch in der Bayernliga mit diesen Leistungen bestehen kann", erklärt Colak auf Nachfrage zur zukünftigen Planung. Dass der Kader das Potential dazu hat, um in der Bayernliga bestehen zu können, deutet die die aktuelle Spielzeit hervorragend an.

Mit Gökhan Aydin, der kurz vor einer Vertragsverlängerung steht und aktuell an 21 Treffern beteiligt war, komplettiert der SV Vatan Spor sein Offensivduo neben Peter Sprung. "Gökhan war damals ein super Transfer. Wir ergänzen uns gut im Angriff. Mit seinen Toren und seiner Erfahrung hilft er uns enorm. Aber auch die Spieler, die schon lange dabei sind, haben sich stark entwickelt. Wir versuchen Jahr für Jahr den Konkurrenzkampf in der Mannschaft zu erhöhen und das ist uns die letzten Jahre sehr gut gelungen", so der SV-Coach. Der 31-jährige Angreifer hat bereits in zwei Spielzeiten, in den Jahren 2016 bis 2018, bei Viktoria Aschaffenburg eindrucksvoll bewiesen, dass er dem Niveau in der Bayernliga gewachsen ist.

Aufrufe: 016.3.2020, 15:04 Uhr
Niklas KorzendorferAutor