2024-05-16T07:18:09.875Z

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Julius Reutter (blau) in Aktion - hier noch im Trikot der SpVgg Hüttenbach . Archiv: Zink
Julius Reutter (blau) in Aktion - hier noch im Trikot der SpVgg Hüttenbach . Archiv: Zink

Geballtes Talent gegen die Bayern

Fußballer Julius Reutter (SK Lauf) unter 30000 Bewerbern für Casting ausgewählt

Dass Deutschland die besten Fußbal­ler der Welt hat, ist seit dem WM-Fina­le in Brasilien amtlich. Dass offenbar in Franken gehäuft talentierte Kicker zuhause sind, hat jetzt die Ausschrei­bung einer Münchner Brauerei erge­ben, die weltweit Kicker für ein Spiel gegendie Stars des FCBayerngesucht hat. Unter mehr als 30000 Bewerbern wurden jetzt 63 zum entscheidenden Casting nach München eingeladen – sechs davon aus Franken. Einer von ihnen ist Julius Reutter aus Simmels­dorf, der für den SK Lauf in der Be­zirksliga spielt.

Der „Paulaner Cup“, bei dem Phillip Lahm, Bastian Schweinsteiger, Ma­nuel Neuer und Co. gegen Hobby-Fuß­baller aus aller Welt antreten, findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Als Bayern-Fan Julius Reutter auf diese Aktion aufmerksam wurde, war für ihn sofort klar: „Da mache ich mit“. Seine Bewerbung im März garnierte der Mittelfeldspieler mit zwei Videos von FuPa.net: „Da habe ich jeweils ein Tor geschos­sen und dachte mir, da sieht die Jury gleich, was ich am Ball kann“, erzählt Reutter im Gesprächmit der PZ.

Mit dieser Einschätzung lag der 24-Jährige, der vor seinem Engage­ment beim SK Lauf für Bayernligist FSV Erlangen-Bruck und Bezirksli­gist SpVgg Hüttenbach aufgelaufen ist, offenbar genau richtig. Schon kurz darauf bekam er aus München Be­scheid, dass er die Juroren in der Vor­auswahl überzeugt hat und zum Cas­ting nach München kommen darf. An diesem Wochenende ist es nun soweit. Am Samstag Nachmittag dürfen er und seine 62 Mitbewerber auf dem Trainingsgelände des FC Bayern an der Säbener Straße Schusstechnik, Zweikampffähigkeiten und weite­re Grundlagen zeigen. Beurteilt wer­den sie dabei von DFB-Trainern, aber auch von Bayerns früherem Torwart Raimond Aumann. Dieser ist dann am Sonntag auch Teil der Jury, diedie Einzeldarbietungen der Kandidaten bewertet. Hier hat jeder der 63 Fußballer vier Minuten Zeit, um die Juroren – neben Aumann sind das Bayern-Legende Paul Breitner und Fernsehkommen­tator Waldemar Hartmann – von sich zu überzeugen.

Julius Reutter hat sich überlegt, hier mit Fuß und Kopf den Ball hochzuhalten und dabei ein He­feweizen einzuschenken – „vielleicht überleg‘ ich mir aber auch noch kurz­fristig was anderes“, sagt der 24-jährige Bürokaufmann, der jetzt kurz vor seinem Auftritt doch ziemlich nervös ist. Geht für ihn gleich die Welt unter, wenn er es nicht in die Endauswahl schafft und eine Halbzeit lang gegen die Bayern-Stars spielen kann? „Ja, ein Stück weit schon“ gibt Julius Reu­ter zu, obwohl er stolz darauf ist, es überhaupt zum Casting geschafft zu haben. Für ihn würde nämlich nicht nur sein Traum vom Spiel gegen sei­ne Idole platzen – er hätte dann ganz umsonst ein wichtiges Spiel verpasst. Denn während er in München ist, tritt der SK Lauf bei der SpVgg Hüt­tenbach- Simmelsdorf zum ersten Be­zirksliga- Spieltag an – für Reutter mehr als nur ein Derby; schließlich wohnt der SKL-Kicker in Simmels­dorf und hat selbst vor einigen Jahren noch für die SpVgg gespielt.

Aber vielleicht kann er seinen Trai­ner Frank Ulbricht und seine Mann­schaftskameraden im Herbst mit ei­nigen Tickets für das Spiel der Bayern gegen die Hobby-Auswahl wegen sei­nes Ausfalls im Derby versöhnen.

Zwei Bewerber aus dem Kreis

Dass sich fußballerisches Talent im Nürnberger Land offenbar geballt fin­det, zeigt die Tatsache, dass sich mit Philipp von Münster vom SC Pom­melsbrunn ein weiterer Spieler aus dem Pegnitzgrund unter den 63 Be­werbern befindet. Von Münster, der bereits als Sprinter zu bayerischen Meisterehren gekommen ist, geht ebenfalls voller Elan ins Rennen. „Es wäre ein Traum, gegen ein paar der größten Fußballer aller Zeiten spielen zu dürfen“, meint er. Sein Vorhaben: „Die Jury wird mit mir beim Präsen­tationsteil ein kleines Fitnesspro­gramm absolvieren“. Vielleicht stehen am Ende ja sogar zwei Pegnitzgrund-Kicker gegen die Bayern auf dem Ra­sen.

Aufrufe: 018.7.2014, 11:43 Uhr
Patrick Bär (PZ)Autor