„Ganz im Sinne der Vereine im Emsland“

Die Entscheidung fiel am Samstagvormittag auf dem außerordentlichen Verbandstag des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV), der virtuell abgehalten wurde. Mit 91,1 Prozent stimmten die Delegierten für den Antrag des NFV, die Saison abzubrechen. Die anderen Anträge wurden abgelehnt.

Klar ist: Die Abschlusstabelle wird durch Anwendung der Quotientenregelung ermittelt. Quotientenregelung bedeutet, dass die erreichten Punkte geteilt werden durch die Anzahl der ausgetragenen Spiele. Das hat zur Folge, dass die Ligen größer werden. Bis spätestens zum Beginn der Saison 2023/24 soll die Sollstaffelgröße erreicht werden.

Durch diesen Beschluss bleiben Blau-Weiß Papenburg und der SV Union Lohne in der Landesliga. Der SV Sparta Werlte steigt dorthin auf, obwohl das Team vor der Unterbrechung in der Bezirksliga auf Platz vier lag. Werlte hatte weniger Punkte als die davor platzierten Mannschaften, aber auch weniger Spiele bestritten. Durch die Quotientenregelung rückt Werlte auf Platz eins vor. Den Gang von der Kreisliga in die Bezirksliga treten der FC Leschede und der VfL Emslage an. In die Kreisliga steigen neben den Tabellenführern der 1. Kreisklassen auch alle -zweiten auf, da die Relegation entfällt.

Die Entscheidung betrifft die Oberliga und alle darunter liegenden Spielklassen der Herren, der Frauen und auch der Jugend. Im Emsland sind 120 Fußballvereine registriert, von denen vier derzeit nicht am Spielbetrieb teilnehmen.

Der Vorstand des NFV Kreis Emsland hat aus der Kreissportschule in Sögel am außerordentlichen Verbandstag teilgenommen. „Eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der alles super gelaufen ist“, erklärte der Vorsitzende Hubert Börger. „Das positive Votum verlief ganz im Sinne der Vereine im Emsland“.

324 Stimmberechtigte durften offiziell auf dem Verbandstag die Entscheidung fällen. Ihre Zahl setzt sich laut Paragraf 19 der NFV-Satzung zusammen aus den 200 Delegierten der Mitglieder aus den 33 NFV-Kreisen, den Mitgliedern des Verbandsvorstandes, den jeweils drei Delegierten der vier NFV-Bezirke und den Delegierten jener Vereine, deren Mannschaften gemäß der letzten Bestandserhebung in den Spielklassen der Herren und Frauen von der Oberliga Niedersachsen aufwärts spielen. Pro Mannschaft gibt es einen Delegierten. Jeder Delegierte hat eine Stimme, die nicht übertragen werden kann.

Die Stimmenzahl eines jeden NFV-Kreises richtet sich nach den Mannschaftszahlen. So verfügt der größte niedersächsische Fußballkreis, der NFV-Kreis Region Hannover, mit aktuell für den Spielbetrieb gemeldeten 1707 Mannschaften über 20 Stimmen, während der NFV-Kreis Holzminden (137 gemeldete Mannschaften) zwei Stimmen hat. Nach dem NFV-Kreis Region Hannover hält der NFV Kreis Emsland (12) die meisten Stimmen.

Am 12. März wurde die Fußballsaison zunächst unterbrochen. Das Präsidium des Niedersächsischen Fußballverbandes hatte in einem schriftlichen Umlaufverfahren am 15. Mai beschlossen, einen außerordentlichen Verbandstag aufgrund der Covid-19-Pandemie einzuberufen.