Fußballjahr im Würmtal: Corona-Abbruch abgeschüttelt - „Hauptsache endlich wieder kicken“

Starnberg - Es ist ein fast deutschlandweit alleiniger Weg, den der Bayerische Fußball-Verband (BFV) im Zuge der Corona-Pandemie beschreitet. Die Entscheidung, die Saison im Frühjahr 2020 nicht abzubrechen, sondern nur zu unterbrechen, zieht monatelang in der ganzen Republik Kreise. Und sie dient vielen Nörglern und Grantlern als gefundenes Fressen. Nach dem Wiedereinstieg in die dann als Saison 2019/21 bezeichnete Runde vor gut einem Jahr und der anschließenden Lockdown-bedingten erneuten Unterbrechung folgt heuer im Frühsommer schließlich doch noch der Abbruch.

Dass der BFV die Saison letztlich nicht sportlich zu Ende bringen kann, ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Und trotzdem stellt sich die Entscheidung des Verbands im Nachhinein als goldrichtig heraus. Denn die Saisons sind im Mai 2021 in allen Ligen immerhin so weit gediehen, dass sie mit Auf- und Absteigern gewertet werden können. So zerschießt sich der BFV nicht – wie viele seiner Pendants in anderen Bundesländern – zwei Saisons, die ohne Wertung abgebrochen werden müssen (2019/20 und 2020/21), sondern bringt eine lange Spielzeit über die Ziellinie. Der juristische Protest einiger Vereine gegen die Abstiegswertung, darunter der betroffene TSV Gräfelfing, dessen zweite Mannschaft in die A-Klasse runter muss, hat im Sommer keinen Erfolg.

Damit finden sich die kleinen Wölfe aber schnell ab. Sie sortieren sich neu, greifen in der A-Klasse 3 als Tabellenzweiter zur Winterpause weit oben an – und sind vor allem froh, wieder kicken zu dürfen. Dieser Tenor überwiegt bei den meisten Teams aus dem Würmtal. So auch beim TV Stockdorf, der durch den Saisonabbruch seine Chance auf den Aufstieg in die Kreisklasse einbüßt. Coach Korbinian Halmich etwa sagt in seiner Hinrundenbilanz: „Das Wichtigste war, dass wir überhaupt wieder Fußball spielen konnten. Das gemeinsam zu erleben, hat uns allen sehr gefehlt.“ Sein TVS steckt als Dritter erneut mittendrin im Aufstiegskampf der A-Klasse 2.

Da mischt auch der TSV Pentenried mit (2.), der für einen der Trainerwechsel in diesem Jahr im Würmtal verantwortlich zeichnet: Franz Möhwald hört zum Jahresende auf, mittelfristig soll Alexander Strahberger als Coach ans Römerfeld zurückkehren. Noch auf der Suche ist der TSV Neuried, der ab Januar den überraschend als gleichwertiger Trainerpartner von Josip Hrgovic zurückgetretenen Maximilian Zgud beim Bezirksliga-Sechsten ersetzen muss.

Bereits im Sommer präsentieren der SV Planegg-Krailling für seine Kreisliga-Elf (Manuel Eisgruber) und seine Kreisklasse-Reserve (Pero Januzovic) sowie Kreisklassist TSV Neuried II (Georg Bakalorz) neue Übungsleiter. Während Eisgruber mit den Planeggern (4.) und Bakalorz mit dem TSV (5.) auf durchaus erfolgreiche erste Halbserien im Würmtal zurückblicken, steht für Januzovic wenig überraschend Abstiegskampf mit dem SVP II (12.) auf der Tagesordnung.

Um nichts anderes geht es auch für Gräfelfings Erste und ihren unmittelbar vor Saisonstart installierten Neu-Trainer Sascha Polecki in der Kreisliga (13.). Weder Auf- noch Abstieg vor dem Auge haben Neurieds Dritte in der A-Klasse (6.) und Kreisklassist Gautinger SC (11.). Bei Neurieds Bezirksoberliga-Fußballerinnen (3.) besteht derweil Tuchfühlung zur Meisterschaft unter dem zum Chefcoach aufgestiegenen Florian Adam. Die DJK Würmtal muss hingegen die Erste vom Spielbetrieb abmelden.

Einen besonderen Lapsus leistet sich Kreisligist Planegg: In einer wochenlangen Pokal-Posse mit dem FC Teutonia mit je einer kurzfristigen Spielabsage der Kontrahenten scheidet der SVP gegen den Kreisklassisten am Grünen Tisch aus.