2024-05-16T10:25:37.604Z

Totopokal
Torge-Marvin Kück schießt 240 Sekunden nach dem Seitenwechsel SFL mit 1:0 in Führung. Danach fand der Bremenligist OSC weiter keine Mittel gegen den Landesligisten und verlor am Ende sang und klanglos mit 1:4. Nun treffen die Heidjer am 18. April auf den Blumenthaler SV, der mit 3:1 gegen den TSV Lesum-Burgdamm gewann. Foto: Volker Schmidt
Torge-Marvin Kück schießt 240 Sekunden nach dem Seitenwechsel SFL mit 1:0 in Führung. Danach fand der Bremenligist OSC weiter keine Mittel gegen den Landesligisten und verlor am Ende sang und klanglos mit 1:4. Nun treffen die Heidjer am 18. April auf den Blumenthaler SV, der mit 3:1 gegen den TSV Lesum-Burgdamm gewann. Foto: Volker Schmidt

Freud, Leid und Geburtstagsgrüße im Speckenbütteler Park

Landesligist SFL muss beim klaren 4:1-Lotto-Pokal-Sieg gegen den OSC Bremerhaven durch ein Wechselbad der Gefühle gehen

BREMERHAVEN. Mit einem verdienten 4:1-Sieg ist Landesligist SFL Bremerhaven in das Lotto-Pokal-Halbfinale des Bremer Fußball-Verbandes eingezogen. Gegner am 18. April ist in der Heidjer-Arena der Bremenligist Blumenthaler SV, der mit 3:1 das „Nordderby“ beim TSV Lesum gewann. Da SFL eine Klasse tiefer spielt, hat der Landesligist den Platzvorteil, den er gegen den letztjährigen Bremenliga-Vizemeister nutzen will. Der musste im vergangenen Jahr im Burgwallstadion nach dem 0:2 Semifinale gegen die Leher TS die Segel streichen und will nun einen neuen Anlauf in das lukrative Endspiel am 21. Mai (Pfingstmontag) in Bremen-Obervieland nehmen.

Das wollen auch die „Heidjer“ von Marcus Klame und Jörn Baumann, bei denen Freud, Trauer und die anschließende Geburtstagsfeier von Offensivspieler Thomas Schneider ein Wechselbad der Gefühle im Speckenbütteler Park auslösten. Der Pokalkracher musste vor 500 Zuschauern auf dem Kunstrasen der Leher TS ausgetragen werden, da die Rasenplätze in der Seestadt noch bis zum 15. April gesperrt sind. „Das war heute ein Sieg für unseren Edelfan Rainer Heinsohn, der unerwartet mit 54 Jahren verstorben ist“, sagte Klame nach dem Derbysieg.

Seine Mannschaft hatte von Beginn an alles im Griff und hätte schon zur Pause mit dem starken Rückenwind deutlich gegen die Olympischen von Björn Böning und Co-Trainer Roman Opalka führen müssen, die auf ganzer Linie enttäuschten und nicht den Hauch einer Chance hatten. Torhüter Nico Eden verhinderte schon vor der Pause gegen Thorge Kück, Mirco Tatje und Spielmacher Oleg Naumov einen deutlichen Rückstand seiner Elf, die gegen die druckvoll aufspielenden Gastgeber keine Lösungsansätze fand.

So war der Führungstreffer der Heidjer nur noch eine Frage der Zeit. Vier Minuten nach dem Seitenwechsel gelang Kück nach Vorarbeit von Simon Aulich das längst fällige 1:0. SFL setzte nach. Wieder konnte Aulich über die linke Seite machen, was er wollte. Seine scharfe Hereingabe konnte Igor Casanova beim Rettungsversuch nur noch ins eigene Tor befördern. Böning reagierte und brachte Mehmet Ali Fidan, der wenig später die einzig echte Torchance des OSC (65.) nach Zuspiel von Nehat Shalaj vergab. Der 1:4-Ehrentreffer von Rudi Gareev aus halblinker Position war mehr ein Zufallsprodukt durch starken Wind.

Da war das Pokalspiel nach Toren des eingewechselten Timo Struppe und Kopfballtreffer von Mirco Tatje längst entschieden. Während SFL sich am Mittelkreis feiern ließ, suchte der OSC schnellstmöglich den Weg in die warme Kabine. „Wir konnten leider nicht an das 2:2 gegen den Blumenthaler SV anknüpfen. SFL hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen“, sagte Co-Trainer Roman Opalka. Da war sein „Chef“ Böning schon auf dem Weg nach Hause, der stocksauer auf seine Elf war, die sich vom Landesligisten hat vorführen lassen.

SFL Bremerhaven: Klobke – Tommy Felker, Meiko Gagelmann, Arne Birreck (66. Bechtold), Hennen – Kück (72. Schneider), Tjark Virkus, Naumov (66. Struppe), Aulich - Tatje, Kimmel.

OSC Bremerhaven: Eden – Gareev, Babayigit, Schlichting (82. Mehmet Adibelli), Igor Casanova – Emen, Schmiedel (61. Mehmet Fidan), Lazik, Felipe Casanova (88. Guglielmi) – Karaca, Shalaj.

Tore: 1:0 (49.), Thorge Kück, 2:0 (58.) Igor Casanova (Eigentor), 3:0 (68.) Timo Stüßel, 4:0 (82.) Mirco Tatje, 4:1 (84.) Rudi Gareev.

Schiedsrichter: Maximilian Mierzwa (Bremerhaven).


Drei Fragen an SFL-Trainer Marcus Klame:

Was haben Sie in der Pause besprochen, nachdem Ihre Mannschaft eine 2:0-Führung vergeben hatte?

Dass wir ruhig und sachlich weiterspielen müssen. Nach dem 1:0 war es ein verdienter Pokalsieg.

„Was ist drin im Halbfinale gegen den Blumenthaler SV?

Wir freuen uns auf den letztjährigen Bremenliga-Vizemeister. Im Pokal ist alles möglich.

Sie und Ihre Mannschaft haben den Pokalsieg Rainer Heinsohn gewidmet, der kürzlich verstorben ist und seit dem Landesliga-Aufstieg kein Spiel verpasst hatte. Warum? Rainer war unser Edel-fan, der uns auch immer zu den Auswärtsfahrten vorne rechts im Bus begleitet hat. So war es für uns eine Ehre in Andenken an Rainer mit einem Trauerflorband zu spielen.

Aufrufe: 030.3.2018, 19:24 Uhr
FuPa Bremerhaven / Volker SchmidtAutor