2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Abdelkader Meslem (am Ball) leitete den Ball unbedrängt von Saulheims Florian Vogelsang weiter. Der Framersheimer lieferte ein sehr starkes Spiel ab.	Foto:  photoagenten/Axel Schmitz
Abdelkader Meslem (am Ball) leitete den Ball unbedrängt von Saulheims Florian Vogelsang weiter. Der Framersheimer lieferte ein sehr starkes Spiel ab. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Framersheim die stärkere Elf

FSV Saulheim scheitert in der zweiten Runde fast widerstandslos

FRAMERSHEIM. Ideal kam der Pass von Jonas Beckenbach nicht. Aber vielleicht war genau das der Grund, weshalb Abdelkader Meslem diesen Ball nur suboptimal traf. Akrobatisch. Mit dem Schienbein. Unbeabsichtigt, aber effektvoll: Das Leder landete im Tor des FSV Saulheim. Gleich in der ersten Spielminute. Es war der erste Treffer des 4:1, mit dem der TuS Framersheim den Bezirksligisten aus dem Verbandspokal warf.

Alles, was sich dem TuS Framersheim verbunden fühlte, strahlte nach dem Coup. Aus dem Häuschen war aber keiner. Dafür präsentierte sich der favorisierte FSV Saulheim viel zu schwach. Oder der TuS Framersheim viel zu stark. Das war eine Frage der Perspektive, wie TuS-Trainer Jan Höngen verdeutlichte: „Der Gegner kann immer nur so stark spielen, wie wir das zulassen“.

Aus dem Blickwinkel knechteten die Framersheimer ihren Rivalen vor allem in der ersten Hälfte. Zwar schaffte es Daniel Weyl noch, Marcel Spindler („Mein Fehler, ich hätte nicht auf der Linie kleben dürfen“) zum 1:1 zu überwinden. Danach aber drehten die Platzherren auf. Die weiteren Treffer von Meslem (29.), Andreas Leimer (31.) und Christian Fuchs (43.) waren Resultat ihrer Überlegenheit. Jan Höngen schwärmte: „Das war eine der besten, wenn nicht die beste Halbzeit, seitdem ich in Framersheim Trainer bin.“ Und das sind inzwischen schon anderthalb Jahre.

Abdelkader Meslem war der Spieler des Abends. „Sicher, beim 1:0 war ein bisschen Glück dabei“, räumte der Angreifer ein, ehe er vehement nachschob: „Jeder aus der Mannschaft hat heute 100 Prozent gegeben. Vom Torhüter, Marcel Spindler, bis ganz vorne zu Andreas Leimer. Wir haben umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“

Vorgenommen hatten sich die Framersheimer, sich nicht „locken zu lassen“, wie es Meslem formulierte. Diszipliniert hielten sich seine Gefährten dran, was dazu führte, dass die Saulheimer außerhalb der Gefahrenzone schön kombinieren konnten. Aber sobald es in die Nähe von Marcel Spindler ging, blieben die Räume eng.

Die Framersheimer hatten schon vorm Anpfiff ein gutes Gefühl, als Sieger vom Platz zu gehen. Da war einerseits die Aussicht, nach dem Erstrundensieg über den Bezirksligisten VfL Gundersheim für eine weitere Pokalüberraschung zu sorgen. Andererseits winkte in der dritten Runde eventuell ein Spiel gegen RWO Alzey oder den TSV Gau-Odernheim, die Lokalrivalen. Beflügelt aber hätte weder der Gedanke an das eine noch an das andere, sagte Marcel Spindler. Stattdessen: „Wir sind eine Pokalmannschaft. Wir haben vergangene Saison den Kreispokal gewonnen, den Wintercup und das VG-Turnier. Pokalspiele liegen uns einfach.“ Das nächste wartet nun. Womöglich gegen RWO Alzey oder TSV Gau-Odernheim. Beide wären gleichermaßen Traumlose.

Sascha Winsi, der Coach der Saulheimer, fasste indes seinem Team an die Nase: „Die Einstellung hat nicht gestimmt. Insbesondere in der ersten Hälfte“, lautete die Manöverkritik. Ursächlich dafür seien „eine Reihe von Gründen. Aber ich möchte nicht nach Ausreden suchen“.



Aufrufe: 015.8.2018, 23:20 Uhr
Claus RosenbergAutor