2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
Randale und das Zünden von Pyrotechnik verzögerten die Siegerehrung nach dem Finale im Mittelrhein-Pokal - Bild: Bucco
Randale und das Zünden von Pyrotechnik verzögerten die Siegerehrung nach dem Finale im Mittelrhein-Pokal - Bild: Bucco

Fortuna Köln verliert Finale des Mittelrhein-Pokals

Alemannia Aachen besiegt die Kölner mit 3:1 - Chaos nach dem Abpfiff

Bonn - Die Fußballer des SC Fortuna Köln haben die Horror-Saison 2018/19 samt Drittliga-Abstieg mit einer weiteren Enttäuschung beendet: Der Südstadt-Klub verlor das Mittelrheinpokal-Finale gegen Alemannia Aachen am Samstagnachmittag mit 1:3 (1:1). Der künftige Regionalligist wartet somit weiter seit 2013 auf eine Teilnahme am DFB-Pokal. Der aktuelle Regionalligist Aachen steht hingegen erstmals seit 2012 wieder in der Hauptrunde und hat Prämien von mehr als 120.000 Euro sicher.

Für die Kölner war die Partie das Ende einer Ära: Neben Investor Michael W. Schwetje werden wohl auch die meisten Profis den Absteiger verlassen. Die Zukunft von Trainer Oliver Zapel könnte sich am Sonntag entscheiden.

„Ich muss das erst einmal alles verdauen, die zweite Halbzeit hat mich sehr enttäuscht“, sagte der Coach, während das Feld von Aachener Fans gestürmt wurde. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Massen zurückzudrängen. Die Siegerehrung fand erst 45 Minuten nach Spielschluss statt.

Nach massivem Verletzungspech hatte die Fortuna im Bonner Sportpark Nord ohne Stürmer in der Startelf begonnen. Trainer Zapel beorderte kurzerhand Abwehr-Kante Bernard Kyere in den Angriff. Und hätten es die gelernten Stürmer in den vergangenen Wochen so gut gemacht wie der 23 Jahre alte Innenverteidiger in der Anfangsphase in Bonn – die Fortuna wäre wohl nicht abgestiegen. Denn schon in der vierten Minute traf Kyere wuchtig und flach ins lange Eck zum 1:0. In der Folge spielte der Verteidiger allerdings zu zügellos. Kurz nachdem er die Chance zum 2:0 vergab (18.) musste Kyere gelb-rot-gefährdet ausgewechselt werden (21.). Serhat Güler, sonst in der Landesliga für Fortuna II unterwegs, kam aufs Feld.

Die hitzige Partie – es gab reihenweise Fouls, Schubsereien und Verwarnungen – kippte nach Kyeres Auswechslung in Richtung der Alemannia. Beim SC Fortuna wuchs die Verunsicherung minütlich. Nikolai Rehnen parierte einige Versuche noch stark, ehe er bei Dimitry Imbongo Boeles Schuss aus der Drehung machtlos war (45.). Die Aachener blieben auch nach der Pause am Drücker und kamen wenig überraschend zur Führung durch Stipe Batarilo, der 2014/15 beim SC Fortuna unter Vertrag gestanden hatte. Manuel Glowacz sorgte mit dem 3:1 in der 85. Minute für die Entscheidung. Steven Ruprecht flog in der Nachspielzeit noch mit Rot vom Platz.

In der Schlussphase fehlten den Kölnern die Ideen und die Qualität, um das Spiel noch einmal zu drehen. So endete um kurz nach 18 Uhr die bitterste Saison der jüngeren Vereinsgeschichte des SC Fortuna – dem Abstieg folgte die Finalniederlage.

Fortuna Köln: Rehnen – Ernst, Fritz, Uaferro, Schiek (73. Andersen) – Scheu, Brandenburger, Kurt, Eberwein, Abu Hanna (46. Ruprecht) – Kyere (21. Güler). – Zuschauer: 6645. – Tore: 1:0 Kyere (4.), 1:1 Imbongo Boele (45.), 1:2 Batarilo (54.), 1:3 Glowacz (85.). – Rote Karte: Ruprecht (90.).

Aufrufe: 025.5.2019, 23:16 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Christian KrämerAutor