2024-04-30T13:48:59.170Z

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62 Spiele als Huttinger Trainer und davon 60 auch im FC-Dress auf dem Platz: Fabian Kluge | Foto: Matthias Konzok
62 Spiele als Huttinger Trainer und davon 60 auch im FC-Dress auf dem Platz: Fabian Kluge | Foto: Matthias Konzok

FC Huttingen und Spielertrainer Fabian Kluge trennen sich

A-Kreisligist beendet Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Weiler Kapitän

Nach über drei Jahren ist Schluss: Fabian Kluge ist nicht mehr Coach des FC Huttingen. Was sind die Gründe beim A-Kreisligisten – und wie geht es auf der Trainerposition weiter?

Am Dienstagabend haben sich der FCH und Kluge „in beidseitigem Einvernehmen getrennt“, wie der erste Vereinsvorstand Michael Frey gegenüber der BZ erklärt. Auf den ersten Blick ließe sich vermuten, dass diese Entscheidung aus den jüngsten beiden Niederlagen – 0:4 beim FC Steinen-Höllstein und 0:6 gegen die SF Schliengen – resultiert. Doch Frey betont, dass „diese weniger der Beweggrund“ waren, zumal er generell die kaum überraschende Niederlage gegen das offensivstarke Top-Team aus Schliengen ausklammern würde.

Auch die Startbilanz mit vier Punkten aus sechs Spielen, was dem FCH in der West-Staffel den 15. Tabellenplatz beschert, führt nicht zum Ausgangspunkt der Trainertrennung, denn „wir wussten, dass es eine schwere Saison werden wird“, sagt Frey, zumal „wir viele junge Spieler haben“. Mit Blick auf die Leistungen „könnten wir vielleicht auch mit sieben bis neun Punkten dastehen“, ordnet der Vereinsvorstand den sportlichen Auftakt ein. Zu bedenken ist außerdem, dass den Huttingern mit Guido Perrone ihr Top-Torjäger ohne adäquaten Ersatz verlustig ging. Und Kluge verweist auf die ersten Wochen, in denen ihm nur ein kleiner Kader zur Verfügung stand.

Längerer Prozess führte zu Trennung – Kluge schließt Rückkehr als Spieler aus

Die Trennung lässt sich letztlich auf einen längeren Prozess zurückführen, infolgedessen die Verantwortlichen „ganz normale Abnutzungserscheinungen“ festgestellt haben. Nach nunmehr drei Jahren der gemeinsamen Zusammenarbeit „hat es nicht mehr so gesprudelt“, beschreibt es der Vereinsvorstand. Nun versuche man „neue Impulse zu setzen“, so Frey, der betont: „Wir sind im Guten auseinandergegangen.“

Für Kluge, 38, selbst haben sich in dieser Saison die Schwerpunkte verschoben: „Ich bin frisch Papa geworden“, womit die Familie noch wichtiger geworden ist. Vielleicht habe sich der Club jemanden gewünscht, der noch mehr Zeit investieren könne, vermutet Kluge. Groll lässt der sympathische Coach indes nicht erkennen, einzig „der Zeitpunkt ist ein bisschen schade“, sagt er. Eventuell hätte man die Problematik bereits zu Saisonbeginn benennen und dementsprechend entscheiden müssen. Keine Option sieht Kluge darin, möglicherweise – mit ein wenig Abstand – wieder für den FCH in dieser Saison aufzulaufen. Als Ex-Trainer wieder ins Team zurückzukehren „würde keinen Sinn ergeben“, macht er klar.

Macht Uwe Berger beim FCH weiter?

Kluge, früherer Verbandsligakapitän des SV Weil, war seit 2018 beim FCH in hauptverantwortlicher Position engagiert. In den ersten drei Saisons wirkte er gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Guido Perrone als spielendes Trainerduo. Während der Torjäger im vergangenen Dezember seinen Abschied nach der (letztlich abgebrochenen) Saison verkündete und inzwischen ohne Traineraufgaben für den Ligakonkurrenten TuS Binzen aufläuft, verlängerte Kluge beim FCH. Auf seine Initiative hin kam Uwe Berger als neuer Trainerpartner hinzu.

Für Berger war es nach 19 Jahren die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Geht es nach den Huttingern, soll er seine Tätigkeit fortsetzen. Es habe „positive Signale“ des langjährigen Sportchefs des TuS Efringen-Kirchen gegeben, aber „er hat sich zwei Tage Bedenkzeit erbeten“, so Frey. Eine Entscheidung falle somit erst an diesem Donnerstagabend vor dem nächsten Mannschaftstraining.

Für Fabian Kluge ist seine erste Trainerstation derweil zu Ende gegangen. „Ich bin dankbar, dass Guido und ich die Chance als junge Trainer bekommen haben“, betont er. Seine sportliche Zukunft lässt er entspannt auf sich zukommen – als Spieler könnte er ohnehin erst in der Winterpause wechseln. Es wird die erste längere fußballfreie Zeit für Kluge sein, der einzig mit Ende 20 wegen eines Kreuzbandrisses ein Dreivierteljahr pausieren musste. „Aber da habe ich ja trotzdem mehrmals die Woche im Fitnessstudio und auf dem Platz trainiert.“ Nun entfallen für ihn jedoch die fixen Termine unter der Woche und an den Wochenenden. Und so sagt Kluge: „Ich werde die Zeit genießen.“

Aufrufe: 022.9.2021, 21:35 Uhr
Matthias KonzokAutor