2024-04-29T13:44:06.427Z

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© Martin Bogatz
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FC Borntal Erfurt mit festem Glaube zum Pokalsieg

Das Spiel des festen Glaubens: Der FC Borntal gewinnt nicht nur überraschend das Kreispokalfinale gegen An der Lache/Concordia, sondern auch verdient.

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„Wir haben in den Punktspielen einmal 0:5, einmal 0:7 verloren. So etwas passiert uns im Pokalfinale nicht noch einmal“, hatte René Deubner im Vorfeld des Feldschlößchen-Pokalendspiels gegen den Kreisoberliga-Spitzenreiter gesagt. Direkt vor der Partie fügte der Coach des FC Borntals an: „Wenn wir die Null lange halten, ist vieles möglich.“

SG An der Lache/Concordia Erfurt - FC Borntal Erfurt 1:2 (0:1)

Mit beidem behielt Deubner am Freitagabend beim 2:1-Erfolg des Kreisoberliga-Achten Recht. Im Sportforum an der Grubenstraße erwiesen sich die selbstbewussten Borntaler nicht nur emotional beim Feiern, sondern auch zuvor während der 90 Spielminuten lebhafter und entschlossener als der klare Favorit.
„Natürlich kam uns das frühe 1:0 entgegen“, sagte Deubner unmittelbar vor der Pokalübergabe nach der Partie halb sachlich, halb von der Freude übermannt. Die Entstehung zu diesem Treffer erzählte indes die Geschichte der Partie: Einen zu kurzen Rückpass von Markus Hohmann auf seinen Keeper hätte Innenverteidiger-Kollege Martin Krause noch leicht klären können. Doch wartete der auf den ebenfalls zögernden Torwart Thomas Fischer. Ganz anders Borntals Angreifer Maximilian Rast: Der hatte sich den Ball geschnappt, scheiterte aber im Eins-gegen-eins noch an Fischer (5.). Nach dem anschließenden Eckball klingelte es jedoch: Wieder war Borntal präsenter, köpfte den Ball unmittelbar vors Tor zu Christopher Bomba, der für den Rest sorgte (6.).
Was in der Folge passierte, hatten wohl die wenigsten der 488 zahlenden Zuschauer auf dem Schirm gehabt. Die Lache agierte lethargisch, schob die Verantwortung am Ball von Mann zu Mann. Bewegung ohne das Spielgerät: Fehlanzeige! Ganz anders der tief stehende und auf Konter ausgelegte FC Borntal. Bei Balleroberung waren Rast, Sören Wagner oder Jonathan Bloß stets anspielbar und hätten bei etwas konsequenterem Herauskombinieren der Torgelegenheiten schnell auf ein höherer Ergebnis stellen können.
Auf der anderen Seite wurde es lediglich bei Standards gefährlich: Den Freistoß von Christopher Weis fischte jedoch Borntal-Schlussmann Jose Abreu Paca noch aus dem Winkel (24.), jener von Sebastian Iffarth rauschte links daneben (37.).

Zweiter Durchgang, etwas anderes Bild, aber kein grundsätzliches neues. Weiter hatte die Lache Feldvorteile, zeigte sich nun jedoch etwas einsatzfreudiger und bissiger. An einem Flankenball nach dem anderen aus dem Halbfeld heraus änderte das jedoch nichts. Die waren meist eine sichere Beute für die starken Kopfballspieler in der bestens von Kapitän Markus Fuß organisierten Borntaler Deckung. Nah dran am Treffer war Hohmann indes mit einer Einzelaktion: Doch seinen Schlenzer mit links kratzte Paca einmal mehr vor dem Einschlag in den Giebel hinaus – an die Oberkante des Querbalkens (48.). Was indes die spielerisch enttäuschende Elf von Coach Carsten Helzig auch aus dem Spiel heraus zu kreieren versuchte: Sie agierte fast gänzlich kopf- und erfolglos. Eine Halbchance aus spitzem Winkel für Andreas Koppe blieb über die gesamte Spielzeit alles Erwähnenswerte (65.).
Ergo: Es musste ein Standard richten: Den in den Strafraum geschlagenen Ball konnten die Borntaler nicht weit genug entfernen, Christopher Weis brachte ihn umgehend auf den langen Pfosten, wo Torjäger Sebastian Iffarth zur Stelle war – 1:1 (78.).
War die Leistung des FC Borntal bis zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkenswert genug gewesen, setzte dieser nun noch einen drauf. Unbeeindruckt vom Gegentreffer und mit dem unbändigen Willen, den Pott ergattern zu wollen, gab er seine Igeltaktik auf und versuchte selbst die Entscheidung noch vor der Verlängerung zu erzwingen. Mit Erfolg: In den Freistoßschlag von der Mittellinie des gerade eingewechselten Raschid Omeirat warfen sich etliche Akteure im Lache-Strafraum. Unglücksrabe war schließlich Martin Oswald, von dessen linker Schläfe der Ball per Bogenlampe über Keeper Fischer hinweg in den Kasten taumelte (83.).
Ohne große Probleme schaukelte Borntal das Ergebnis über die Zeit, um danach mit einem unermüdlich langen und ausgelassenen Jubel die Partynacht zu eröffnen.

„Wir haben uns durch den schwachen Auftritt in der ersten Halbzeit selbst in die Bredouille gebracht“, sah Lache-Coach Helzig im eigenen Versagen den Grund für die Niederlage.
„Taktisch und kämpferisch haben wir alles rausgehauen. Gerade nach den hohen Niederlagen in den Punktspielen wussten wir, dass wir wesentlich kompakter verteidigen müssen. Das hat die Mannschaft toll gemacht und verdient gewonnen“, resümierte Deubner.

Schiedsrichter: Cora Winter (Erfurt Nord) - Zuschauer: 588
Tore: 0:1 Christopher Bomba (5.), 1:1 Sebastian Iffarth (78.), 1:2 Jonas Bobzin (83.)
Aufrufe: 018.5.2018, 22:09 Uhr
Stephan KlausAutor