2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Experiment geht in die Hose

Zweitliga-Fußballerinnen des TSV Schott Mainz verlieren gegen Sindelfingen 2:4 +++ Schott-Trainer stellt um und bekommt die Quittung

Sindelfingen. Stefan von Martinez, Trainer der Zweitliga-Fußballerinnen des TSV Schott Mainz, hatte einen Plan. Anders als zuletzt wollte er Meike Weber nicht als Innenverteidigerin, sondern im Mittelfeld auflaufen lassen. Dort, so die Idee, kann sie das tun, was ihr am besten liegt: Das Spiel lenken. Für Weber, die er ins zentrale Mittelfeld steckte, stellte von Martinez Carla Nehm in die Innenverteidigerin. Eine 17-Jährige, die ihr erstes Spiel von Anfang an machte, oder besser gesagt ihre erste halbe Stunde. So lange dauerte das Experiment des Trainers, über das er hinterher sagen sollte: „Es ist gescheitert.“

2:4 (1:3) verloren die Mainzerinnen beim VfL Sindelfingen. Eine Partie, die schon nach einer halben Stunde vorentschieden war. 3:1 stand es da für die Gastgeberinnen, die früh in Führung gingen (1.) und nach Marleen Schimmers Ausgleichstreffer per Freistoß (5.) innerhalb von acht Minuten zweimal zuschlugen (18. und 26.). Nehm machte bei diesen beiden Gegentoren eine mehr als unglückliche Figur. Erst legte sie ihrer Gegenspielerin den Ball ohne Bedrängnis vor, die musste nur noch einschieben. Dann ließ sie sich überlaufen. Von Martinez also beendete nach 30 Minuten sein Experiment und wechselte seine überforderte Spielerin aus. Sein Team stabilisierte sich und kam nach der Pause durch ein Tor von Deborah Vinci (60.) ran. Dem Druck der Mainzerinnen, die in der Folge einige Torchancen hatten, antworteten die Gastgeberinnen mit dem 4:2 (76.) – die Entscheidung.

„Wir haben gesehen, dass wir keine drei Leistungsträgerinnen kompensieren können“, sagte von Martinez. Fiona Röhrig im defensiven Mittelfeld, Annika Leber im Sturm und vor allem Ebru Uzungüney (Rotsperre) waren nicht dabei. Von Martinez hofft nun auf einen versöhnlichen Jahresabschluss gegen Hessen Wetzlar. Da gibt es keinen Grund für Experimente. Uzungüney wird von ihrer Sperre zurückkehren.

TSV Schott Mainz: Bläser – Hornberg, Nehm (30. Justen), Bast, Losert – Vinci, Herrmann, Weber, Segawa – Loos, Schimmer.



Aufrufe: 011.12.2016, 18:12 Uhr
Johannes HolbeinAutor