2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
Der Watzenborner Taner Keles (Mitte) beobachtet den Zweikampf zwischen seinem Teamgefährten Albin Dzemaili und dem Leuseler Christian Donath. 	Foto: Luca Raab
Der Watzenborner Taner Keles (Mitte) beobachtet den Zweikampf zwischen seinem Teamgefährten Albin Dzemaili und dem Leuseler Christian Donath. Foto: Luca Raab
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

»Es weht schon ein anderer Wind«

GL GI/MR: +++ Übungsleiter Ertac Caliskan blickt auf ein recht bewegtes Jahr mit Gruppenliga-Aufsteiger SpVgg Leusel zurück +++

Alsfeld (chn). Auch die SpVgg Leusel hat sich unlängst in die Winterpause begeben. Die Alsfelder blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück, im Fokus steht hierbei natürlich vor allem der souveräne Aufstieg in die Fußball-Gruppenliga Gießen/Marburg im zurückliegenden Sommer. In der neuen Spielklasse zeigte der Vogelsberger Liga-Neuling bereits einige vielversprechende Ansätze, kassierte in 19 Spielen allerdings auch schon neun Niederlagen. Entsprechend überwintert die Sportvereinigung im unteren Tabellendrittel.

Rund eine Woche vor Weihnachten blickte der in Kirchhain wohnhafte SpVgg-Trainer Ertac Caliskan (44), der das Team in diesem Dezember seit exakt fünf Jahren anführt, gemeinsam mit der OZ-Sportredaktion vor und zurück.

Wie würden Sie das Jahr 2017 für die SpVgg Leusel zusammenfassen?

2017 war natürlich ein tolles Jahr, insbesondere wegen des Aufstiegs. Nur danach haben wir eben auch die Erfahrung machen müssen, dass in der Gruppenliga schon ein anderer Wind weht. Die zweite Jahreshälfte war demnach nicht ganz so erfolgreich, wie wir es uns das gewünscht hätten. Aber das hatten wir auch so erwartet gehabt. Im Großen und Ganzen war das allerdings ein tolles Jahr mit vielen tollen Momenten, die ich nie vergessen werde.

Empfinden Sie das Leistungsgefälle zwischen der Gruppenliga und der Kreisoberliga als deutlich spürbar?

Ich glaube schon, dass in der Gruppenliga alle Mannschaften über mehr Qualität verfügen als in der Kreisoberliga. Die Gruppenliga ist sehr ausgeglichen, da haben auch die Mannschaften aus der unteren Hälfte fünf, sechs gute Spieler in ihren Reihen, die auch mal ein Spiel entscheiden können. Und das merken wir momentan einfach.

Was stimmt Sie für den weiteren Saisonverlauf zuversichtlich?

Wir haben generell in den ganzen Spielen ordentliche Leistungen abgeliefert. Bis auf zwei, drei Spiele, bei denen wir unterirdisch schlecht waren. Etwa gegen Biedenkopf, Naunheim und dann zähle ich da auch noch das Spiel gegen Wieseck dazu. Sonst haben wir aber durch die Bank weg gute Leistungen gezeigt. Nur die Punkteausbeute spiegelt eben nicht das wider, was wir auf dem Platz geleistet haben. Wir haben etwa gegen die Top-Mannschaften der Liga fast immer gut ausgesehen. Wenn wir aus zwei, drei Unentschieden noch Siege gemacht hätten, hätte alles ein bisschen besser für uns ausschauen können.

Sind personelle Veränderungen während der Winterpause geplant?

Momentan ist da nichts geplant, wenn uns aber ein Spieler über den Weg läuft, der uns weiterhilft, dann werden wir eine Verpflichtung ins Auge fassen. Aktuell steht aber nichts an. Wir kriegen aber noch mit dem Marcel Schott, der demnächst für die Senioren spielberechtigt ist, noch einen Mann dazu. Der spielt aktuell noch für den JFV Bechtelsberg und ist schon im Sommer von Wieseck zu uns gekommen. Momentan ist er erst 17, er wird aber bald 18 – und dann darf er für uns kicken.

Wie sieht das Programm der SpVgg Leusel für die spielfreie Zeit aus?

Aktuell kicken wir noch etwas in der Halle, dann werden wir das Hallenmasters in Alsfeld spielen und auch noch ein Turnier in Kirchhain Anfang Januar. Offizieller Trainingsbeginn ist dann der 29. Januar. Eingeplant sind danach noch Testspiele gegen Hatzbach, Müs, Schwalmstadt, Immichenhain/Ottrau und Hosenfeld.

Auf welches Rückspiel freuen Sie sich nach der Pause am meisten?

Eigentlich gibt es da kein spezielles Spiel. Es wird darauf hinauslaufen, dass jedes Spiel Endspielcharakter hat. Ich hoffe nur, dass die verletzten Spieler dann zurückkommen werden, damit wir die Qualität der Mannschaft dann wieder steigern können. Der eine oder andere hat uns zuletzt schon schmerzhaft gefehlt.

Wenn das Christkind Ihnen einen Profi-Spieler unter den Tannenbaum legen würde, für wen würden Sie sich entscheiden?

Messi. Wer einen Messi hat, der hat keine Sorgen, glaube ich. Das ist ein Mann, der unheimlich viel für das Spiel seiner Mannschaft tut, der Tore schießt, Tore vorbereitet. Ein Spieler von einem anderen Stern.



Aufrufe: 015.12.2017, 19:30 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor