Eltvilles Bennet Schröder: "Will ihm keinen Vorwurf machen"
Torhüter schildert Umstände seiner schweren Verletzung im Duell mit der SG Orlen
Rheingau-Taunus. „Wenn ich mir dem Verletzungsrisiko beim Fußball nicht bewusst bin, dann kann ich auch Schach spielen.“ Diese Nachricht schrieb Bennet Schröder, seines Zeichens Torhüter der Spvgg. Eltville, per Handy an den Torhüter der SG Orlen, Philipp Tiemann. Wenige Tage zuvor kollidierte Schröder, der bei der Eltviller Zweiten in der Kreisoberliga aufgrund von Personalproblemen im Feld eingesetzt wurde, in den letzten Minuten mit Tiemann. Für Schröder ein klares Foul („Ich war zuerst am Ball, er kommt einen Tick zu spät“) mit schlimmen Folgen für den 20-Jährigen. Die Diagnose Schien- und Wadenbeinbruch bestätigte sich. Der Auszubildende muss nun für etwa sechs Wochen seinen Fuß stillhalten, wird über drei Monate keinen Sport ausüben dürfen.
Die Entschuldigung sofort angenommen
Trotzdem wollte er Tiemann, der beim Stand von 5:1 für die SGO kein weiteres Gegentor fangen wollte, aus seinem Kasten heraus stürmte und Schröder unglücklich traf, überhaupt keinen Vorwurf machen. Tiemann entschuldigte sich per Handynachricht bei ihm und auch die Orlener Verantwortlichen um Trainer Jens Klische und den Sportlichen Leiter Hans Jung meldeten sich in der Folge bei dem talentierten Keeper, der auch aus dem Kreis seiner eigenen Teamkollegen große Unterstützung erfuhr – auch wenn ein Besuch aufgrund der gegebenen Corona-Regeln im Krankenhaus nicht möglich war. „Natürlich habe ich die Entschuldigung angenommen. Fußball ist nun mal ein gefährlicher Sport, er wollte mich ja nicht absichtlich verletzen und es hat ihm unfassbar leidgetan“, erzählt Schröder.
Seit Mittwochmittag ist der in der Jugend des SV Wehen Wiesbaden ausgebildete Keeper wieder zu Hause. Der Austausch mit Freunden und Mitspielern ist für ihn derzeit eine gelungene Abwechslung und hilft gegen die aufkommende Langeweile. Für die Spvgg. Eltville ist der Ausfall des Torhüters, der im Winter von Schott Mainz an den Wiesweg wechselte, ein schwerer Schlag. „Wir werden versuchen, ihn bestmöglich zu unterstützen“, so Teammanager Sven Klärner.
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