2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Tom Ehrhardt (links), hier gegen den Wormser Benedikt Thiel, legt aus beruflichen Gründen eine längere Fußball-Pause ein. 	Archivfoto: photoagenten/Axel Schmitz
Tom Ehrhardt (links), hier gegen den Wormser Benedikt Thiel, legt aus beruflichen Gründen eine längere Fußball-Pause ein. Archivfoto: photoagenten/Axel Schmitz

Einer der Fairsten der Liga

RWO Alzeys zentraler Mittelfeldspieler Tom Ehrhardt verabschiedet sich erst einmal

ALZEY. Nein, aufhören wolle er nicht. ,,Aber für mich persönlich ist es besser, wegen meines Studiums eine Auszeit zu nehmen". Das sagt Tom Ehrhardt, einer der fairsten Mittelfeldspieler der Fußball-Landesliga. Fünf Jahre lang trug der 26-Jährige das Dress von RWO Alzey. Am Sonntag vielleicht das letzte Mal, wenngleich der Physiker klar betont: ,,Den Fußball habe ich nicht abgeschrieben".

Ehrhardt kam zu einem denkwürdigen Zeitpunkt an den Alzeyer Wartberg. Es war der Sommer, in dem Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 bei RWO zu Gast war. Als Gastspieler wurde der Wallertheimer seinerzeit eingewechselt. ,,Ein Erlebnis, das nicht zu toppen ist", sagt Ehrhardt in der ihm eigenen Bedächtigkeit mit leuchtenden Augen.

Später kamen weitere Erlebnisse dazu. Vor allem die Spiele, bei denen die Ränge voll waren, sind dem angehenden Doktoranden in Erinnerung geblieben. Konkreter: Die Verbandspokal-Begegnungen gegen Wormatia Worms und Hassia Bingen, in denen er und sein Team immer verdammt gut aussahen.

Immer zum Kern-Team von RWO Alzey gehört zu haben, zeichnet Ehrhardt aus. Dass er als damals 21-Jähriger unmittelbar den Sprung in die Landesliga-Mannschaft von RWO schaffte, wundert ihn im Nachhinein immer noch. ,,Fußballerisch ist es schon ein gewaltiger Unterschied zwischen Landesliga und A-Klasse, wo ich herkam. Aber der Übergang funktionierte klasse", reflektiert der Ex-Wiesbachtaler. Vielleicht lag es daran, dass gleichzeitig der hochtalentierte David Jakob vom TSV Armsheim bei RWO einstieg. Auch dessen Wurzeln lagen in der A-Klasse. Auch er entwickelte sich schnell zu einer festen Größe bei den Alzeyern. Beide unterstützten sich gegenseitig, wenn es mal nicht so gut lief. Großen Anteil hatte auch der damalige Trainer Tino Loechelt, der ihnen Vertrauen schenkte und sie förderte, wo er konnte.

Weiter meint Tom Ehrhardt: ,,Es war eine schöne Zeit. Fußballerisch habe ich viel gelernt. Ich habe verschiedene Trainer kennengelernt. Von jedem einzelnen profitierte ich". Genauer gesagt, ging er durch die Schulen von Tino Loechelt, Engelbert Klag und Sascha Winsi. Aktuell betreut ihn Winsi, der Ehrhardt sehr wertschätzt: ,,Über die zwei Jahre, in denen ich Trainer am Wartberg bin, spielte Tom konstant gut. Er wird in Zukunft schwer zu ersetzen sein", findet der Alzeyer, der dieses Problem jedoch nicht mehr zu lösen braucht. Nächste Runde löst Tino Häuser ihn als Trainer ab.

Neben der ausgesprochenen Fairness. mit der sich Ehrhardt auf den Plätzen bewegt, fiel seine Robustheit auf. Ganz selten fiel er wegen Verletzung aus. ,,Stimmt, da habe ich Glück gehabt", sagt er. Wahrscheinlich kam ihm aber auch seine gute sportliche Allgemeinbildung zugute. Lange trainierte er Leichtathletik, ehe er sich auf den Fußball konzentrierte. In der Jugend machte der seit jeher ausdauerstarke, intelligente Spieler Station bei Hassia Bingen, TSV Gau-Odernheim und bei TuS Neuhausen. In der A-Jugend schloss er sich wieder der Mannschaft seines Heimatvereins, der SG Wiesbachtal, an.

In der nächsten Zeit möchte sich Ehrhardt auf sein Studium in Mainz fokussieren. In Physik schreibt er seine Doktorarbeit. Vorher aber will er sich mit einem Sieg von und bei RWO Alzey verabschieden. Gegen den BSC Oppau, gegen den es im Hinspiel eine 0:4-Niederlage setzte, ,,wollen wir Vllazi zuliebe hinten die Null halten. Und vorne werden wir sicher ein Tor erzielen". Unterm Strich kommt er daher zu dem mathematisch interessanten Schluss: ,,Wir gewinnen in Oppau - 2:0".

Gegen den BSC Oppau

- Wahrscheinlich ohne Jan Höngen, der an Folgen einer Nebenhöhlenentzündung laboriert, muss RWO Alzey das Saisonfinale beim abstiegsbedrohten BSC Oppau bestreiten.

. Die Mannschaft, so kündigt Sascha Winsi vor seinem letzten Spiel als Trainer der Wartberg-Elf an, will nochmals Gas geben, um Vllaznim Dautaj wieder zum Torschützenkönig zu machen. ,,Damit wir beim Abschlussessen, zu dem wir am Abend beim Verein eingeladen sind, noch etwas zu feiern haben".

Aufrufe: 020.5.2016, 18:00 Uhr
Claus RosenbergAutor