2024-05-22T11:15:19.621Z

Analyse
Immer wieder intervenierte Aystettens Trainer Marco Löring bei Schiedsrichter Yannik Eberhardt, der hier Max Klotz (rechts) vom Platz gestellt hat.  Foto: Andreas Mayr
Immer wieder intervenierte Aystettens Trainer Marco Löring bei Schiedsrichter Yannik Eberhardt, der hier Max Klotz (rechts) vom Platz gestellt hat. Foto: Andreas Mayr

Eine vogelwilde Pfeiferei

Cosmos Aystetten sieht sich in Garmisch-Partenkirchen erneut benachteiligt +++ Leise Enttäuschung beim SV Mering

„Wenn ich keine Ahnung von etwas habe, sollte ich es lassen. Ich schneide ja auch nicht meinen Spielern die Haare.“ Im Allgemeinen hält sich Marco Löring mit der Kritik an den Schiedsrichtern eher zurück. Nachdem sich der SV Cosmos Aystetten aber schon zum zweiten Mal hintereinander benachteiligt sah, zeigte sich der Trainer nach dem 2:2 beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen ziemlich angefressen.

„Da fährt man zweieinhalb Stunden hin, betreibt einen Riesenaufwand und dann macht der Schiedsrichter das Spiel kaputt“, spricht er die Schlüsselszene der Partie an. „Wir haben ein megagutes Spiel gemacht, führen 2:0 und plötzlich hat der Schiri eine Idee.“ Der Elfmeter sei – wenn überhaupt – ein Foul an Maximilian Klotz gewesen. Dass der Unparteiische Yannick Eberhardt (Burgberg), der in Baden-Württemberg sogar Oberliga pfeift, die Gelbe Karte zunächst dem an der Kollision völlig unbeteiligten Gheorge Gosa gezeigt habe, spreche Bände. Für Klotz, der den Irrtum sportlich fair aufklärte, war das Spiel dann zwei Minuten später beendet. Für ein Allerweltsfoul sah er eine laut Löring „total unrealistische“ Gelbe Karte und musste folglich vom Platz. „Das gast mich an, weil wir das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt so dermaßen im Griff gehabt hatten. Wenn das nicht passiert, fahren wir mit drei Punkten nach Hause. Das war vogelwild.“

Die Aufregung ist verständlich, denn am vergangenen Mittwoch hatte der Unparteiische einen wohl regulären Treffer von Xhevalin Berisha, der in den letzten Sekunden den Ausgleich gegen den SV Egg an der Günz bedeutet hätte, aberkannt. Löring: „Für die Mannschaft freut es mich, dass sie wenigstens einen Punkt mitgenommen hat.“

Dazu beigetragen hat auch Gheorge Gosa. Der mittlerweile 37-Jährige, der für seinen rumänischen Heimatverein Cluj einst Champions League gespielt hat und zuletzt in der Zweiten Mannschaft des SV Cosmos gekickt hat, gab als Innenverteidiger sein Landesliga-Debüt. „Er hat lange nicht mehr gespielt und ein paar Minuten gebraucht“, so Löring, „dann hat er seine Erfahrung ausgespielt. Überragend.“ Marco Löring war aber nicht nur mit Gosa zufrieden: „Wir wollten einen Punkt und hätten gewinnen können“, lobte er seinen Minikader: „Die, die da waren, haben das Zeug, in der Landesliga zu spielen.“

Sie ist noch sehr jung, die Saison 2018/19, schließlich sind in der Landesliga Südwest gerade einmal drei Spieltage absolviert. Doch beim SV Mering, der mit großen Ambitionen und Erwartungen gestartet war, macht sich dieser Tage ein bisschen Enttäuschung und Ernüchterung breit.

Das 1:3 gegen den TSV Landsberg war die zweite Heimniederlage in Folge, und Trainer Christian Cappek machte aus seiner Unzufriedenheit kein Hehl. „Das war enttäuschend, wie wir nur 25 Minuten das gespielt haben, was wir können und was wir uns vorgenommen haben“, sagte er. Natürlich habe man bei Kerbers Lattentreffer Pech gehabt, und vielleicht wäre manches anders gelaufen, hätte der MSV 1:0 geführt. Doch dann hätten „zwei taktische und individuelle Fehler in zwei Minuten“, das Team auf die Verliererstraße gebracht. „Solche Patzer sind gegen ein so starkes Team wie Landsberg einfach tödlich, und ein 0:2 holst du halt kaum auf“, so Cappek. Auch in der zweiten Halbzeit hatte er das letzte Aufbäumen vermisst.

Die Saison werde alles andere als einfach, meinte der Coach. „Wir haben eine andere, eine größere Erwartungshaltung, die anderen stellen sich besser auf uns ein, weil wir eben als Mitfavorit gehandelt werden. Aus der Underdognummer vom letzten Jahr sind wir raus“, sagte Cappek. „Wir müssen uns wieder ein bisschen zurücknehmen und kleinere Brötchen backen und uns auf das besinnen, was wir können“, forderte Cappek.
Aufrufe: 024.7.2018, 09:33 Uhr
Augsburger Allgemeine / oli, pklAutor