2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Jannik Jung (rechts), hier in einem Verbandsliga-Punktspiel, scheidet am Mittwochabend im Pokalmatch in Eschenrod mit Verdacht auf Muskelfaserriss aus.	Foto: erg
Jannik Jung (rechts), hier in einem Verbandsliga-Punktspiel, scheidet am Mittwochabend im Pokalmatch in Eschenrod mit Verdacht auf Muskelfaserriss aus. Foto: erg

Eine Runde weiter

KREISPOKAL BÜDINGEN: +++ SC Viktoria Nidda zieht ins Halbfinale ein +++

Eschenrod. Carsten Weber lächelte. Zufrieden aber war der Trainer des SC Viktoria Nidda nicht. Konnte er auch nicht. Die faustdicke Überraschung im Fußball-Kreispokal blieb zwar aus, doch überzeugend war der Auftritt des Verbandsligisten nicht. Beim Kreisoberligisten KSV Eschenrod mühten sich die Niddaer zu einem 3:1 (2:1)-Erfolg und zogen damit ins Halbfinale ein.

KSV Eschenrod - Viktoria Nidda 1:3

Eschenrods Spielertrainer Tim Kaiser lobte: „Wir können stolz auf unsere Leistung sein. Wir wollten ein unangenehmer Gegner sein, das haben wir geschafft.“

Dabei sah es gerade in der Anfangsphase so aus, als würde sich exakt der erwartete Lauf der Dinge ergeben. Nidda drängte den zwei Klassen tiefer angesiedelten Kontrahenten in die eigene Hälfte und ging nach Ballverlust gnadenlos ins Pressing. Das Resultat: Wenn Eschenrod die Kugel mal hatte, war sie umgehend wieder weg.

Die Gästeführung fiel dann allerdings wie aus dem Nichts. Viktoria-Spielmacher Sven Diedrich hielt aus dem Mittelkreis einfach mal drauf, Eschenrods Torwart Thomas Dufek stand etwas zu weit vor seinem Kasten und der Ball senkte sich unter die Latte hinab zum 0:1 (10.).

Drei Minuten später erhöhte Nidda: Eine Flanke von Linksverteidiger Alexander Möller fand unter Mithilfe des KSV-Schlussmanns den Weg ins Netz zum 0:2. In der Folge jedoch ließ es der Verbandsligist etwas schleifen, die Intensität ließ nach, das Passspiel wurde fehlerhafter. Eschenrod indes gelang es, sich zu akklimatisieren. „Wir sind mit einem gewissen Respekt ins Spiel gegangen, vielleicht war der bei manchen zu groß. Über die Zweikämpfe haben wir uns dann Sicherheit geholt und ins Spiel gefunden“, analysierte Kaiser. Der verdiente Lohn: Der 1:2-Anschlusstreffer (25.) des umtriebigen Angreifers Max Weirich, der Niddas Abwehr nach einem langen Freistoßschlag enteilt war. Man spürte förmlich, wie der Mut des Gastgebers stieg. Wie Eschenrods Kapitän Sebastian Schad, der im Mittelfeld unheimlich zweikampffreudig zu Werke ging und seine Elf antrieb, kurz vor der Pause gleich zwei Niddaer narrte, war das beste Indiz dafür.

Daran knüpfte der Gastgeber auch nach der Pause an. Man spielte couragiert nach vorne, konterte schnell und hatte bei zwei Standardsituationen in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff durchaus gute Chancen. Ein Schockmoment für die Viktoria: In der 57. Minute musste Kapitän Jannik Jung mit Verdacht auf Muskelfaserriss raus.

Selbstverständlich besaß die Weber-Elf die reifere Spielanlage, hatte mehr Ballbesitz. Für die Entscheidung benötigte die Viktoria aber einen genialen Moment Diedrichs: Mit einem traumhaften Schnittstellenpass in den Lauf bediente er den eingewechselten Jan Lüdke, der Dufek umkurvte und zum 1:3 (81.) einschob. Weber resümierte: „In der ersten Viertelstunde haben wir es so gemacht, wie wir es machen wollten. Dann nimmst du ein paar Prozent raus. Letztlich war es genau das, was wir nicht wollten.“

Für das Punktspiel gegen Urberach am Samstag wird sich Nidda steigern müssen.

Schiedsrichter: Kristek (Büdingen) – Zuschauer: 130 – Tore: 0:1 Diedrich (10.), 0:2 Möller (13.), 1:2 Weirich (26.), 1:3 Lüdke (81.).



Aufrufe: 011.10.2017, 21:00 Uhr
Florian Deis (Kreis-Anzeiger)Autor