"Eine Annullierung ist aus meiner Sicht nicht vertretbar"

Wie verbringst du die fußballfreie Zeit?

Sascha Prüfer: Ich verbringe die Zeit hauptsächlich mit meiner Tochter, was sehr viel Spaß macht und mir zeigt, was man an einem Samstag alles machen kann. Zusätzlich nutze ich die Chance, sehr viel arbeiten zu gehen, um mein Studium zu finanzieren.

Wie hältst du den Kontakt zur Mannschaft?

Wir kommunizieren aktuell ausschließlich über WhatsApp und mit dem einen oder anderen telefoniere ich ab und zu.

Machst du Dinge, die vielleicht sonst durch den Fußball zu kurz gekommen sind?

Wir versuchen die freie Zeit als Familie zu nutzen. Durch fehlende Betreuung in der Kita ist das natürlich auch schwierig, da wir uns meist den Staffelstab an der Tür übergeben müssen.

Wie soll die Saison deiner Meinung nach weitergehen?

Als Sportler willst du trainieren und hauptsächlich Wettkämpfe bestreiten. Somit würde ich die Saison gern sportlich beenden. Es wird meiner Meinung nach leider nicht dazu kommen, da wir im Amateurbereich nicht die Möglichkeiten haben, eine Halbserie im Eiltempo zu bestreiten.

Wie würde deiner Meinung nach die richtige Entscheidung bei einem Saisonabbruch aussehen?

Eine Annullierung ist aus meiner Sicht nicht vertretbar. Zuviel Zeit, Aufwand, Geld und Herzblut steckt in einer solchen Amateursaison. Da keiner etwas für diese Pandemie kann, darf auch keiner bestraft werden. Demnach sollten Teams nicht absteigen und das Aufsteigen muss demnach gewehrt werden. Aus meiner Sicht kann man nur die Halbserie als abrechenbare Tabelle zu Rate ziehen, das wäre am Fairsten. Da kann der Fußball übrigens von anderen Sportarten lernen, denn z.B. im Skispringen ist diese Verfahrensweise alltäglich. Ich werde jegliche Entscheidung des Verbandes akzeptieren, wünsche mir aber, dass jetzt so entschieden wird, wie man es auch zukünftig regeln will!

Ihr habt für den kommenden Samstag eine karitative Aktion mit der Mannschaft geplant. Was genau habt ihr euch auf die Fahnen geschrieben?

Was wir aktuell durchmachen, ist für uns alle eine Ausnahmesituation. Eine Situation, in der nur Solidarität, gegenseitige Hilfe und Vernunft zählen. Die Spieler des FC Grün Weiß Piesteritz stecken voller Energie und wollen Hilfsbedürftigen den Weg zum Einkaufsladen ersparen. Unser Trainingsplan beinhaltet in dieser schwierigen Zeit: Einkaufstüten füllen, ab ins Auto und dann ab zu Ihnen vor die Haustür. Das Trinkgeld, welches unsere Grün-Weißen dabei verdienen, möchten wir dem Paul-Gerhardt-Stift spenden. Die Spende soll eine Unterstützung darstellen, mit der unter Umständen notwendige Anschaffungen jeglicher Art getätigt werden können. Weiterhin honorieren wir damit die Arbeit all jener, die täglich dafür sorgen, dass die medizinische Versorgung unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger gesichert ist.

(Bestellung nimmt Sascha Prüfer entgegen: 0178 3376063. Bei weiteren Fragen hilft der Coach des Landesligisten natürlich auch weiter.)

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