2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bingens Sascha Kraft (links), hier im Testspiel gegen Gau-Odernheim, sorgte in Ludwigshafen für den Ausgleich.	Archivfoto: E. Daudistel
Bingens Sascha Kraft (links), hier im Testspiel gegen Gau-Odernheim, sorgte in Ludwigshafen für den Ausgleich. Archivfoto: E. Daudistel

Ein Märchen wird wahr

Eingewechselter Hassia-Neuzugang Yannick Wex besorgt das Siegtor beim 2:1 der Binger in Ludwigshafen

LUDWIGSHAFEN/BINGEN. Eine gute Viertelstunde lang ging der Spielplan auf. Dann kam mit dem Platzverweis von Arminia-Innenverteidiger Felix Jung, der den durchgebrochenen Alper Akcam im letzten Moment von hinten traf, alles anders. Und dennoch: Fußball-Oberligist Hassia Bingen schaffte am fünften Spieltag der Saison in Ludwigshafen den ersten Dreier. „Einen, den wir gerne mitnehmen, denn über das Wie spricht nachher niemand mehr“, fiel Hassia Trainer Dimitri Mayer ein Stein vom Herzen.

Defensiv hatten die Binger gegen einen ersatzgeschwächten, aber gut in die Runde gestarteten Gegner begonnen, ließen zunächst nichts zu, versuchten, sich ihrerseits aufs Kontern zu verlegen. Mit dem Platzverweis war die taktische Ausrichtung dahin, der Faden ging erst einmal verloren. Nun konterte die Arminia, schaffte nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld heraus durch Niko Pavic, der den herausstürzenden Hassia-Schlussmann Jens Maaß umkurvte, die Führung (22.).

Da bedurfte es einer Einzel- und Energieleistung von Sascha Kraft, um zurückzukommen. Der überspielte von halblinks kommend erst einen Gegenspieler, legte sich das Kunstleder dann auf den starken rechten Fuß und ließ Schlussmann Alexander Jäger aus 14 Metern keine Abwehrchance (28.). Alper Akcam hatte vor dem Wechsel für die nun absolut überlegenen Gäste die Führung auf dem Fuß, jedoch konnte sich der 31-Jährige weder selbst, noch seinen Klub belohnen. Nach der Pause ergab sich ein völlig neues Bild. „Mit elf gegen zehn Mann kannst du eigentlich nur verlieren“, hatte Mayer im Vorfeld geahnt.

Die Zahl der Torchancen erhöhte sich nun rasant. Die beste hatte zunächst Kraft, der bei einer Flanke von Baris Yakut mit dem Kopf nicht richtig hinter den Ball kam, am Pfosten scheiterte. Den Abpraller wiederum nahm Akcam auf, doch sein Schuss konnte gerade noch auf der Linie geklärt werden. Und dann wurde ein Märchen wahr. Wenige Minuten nach seiner Einwechslung entschied Neuzugang Yannik Wex die Partie. Der am Donnerstagnachmittag von RWO Alzey zur Hassia gewechselte, 22-jährige Stürmer stand und grätschte goldrichtig. Serdal Günes war auf der rechten Außenbahn bis zur Grundlinie durchgesprintet, legte das Spielgerät scharf vor das Tor, und Wex hatte die Energie, um seinen ersten Oberliga-Treffer zu erzielen. „Das war ein absoluter Traumeinstand, richtig stark“, lobte der Trainer. Froh, dass nach einer Schlussphase mit vielen Gelegenheiten auf beiden Seiten nur der Zugriff auf die Partie verloren gegangen war. Das Ergebnis und der erste Saisonsieg blieben bestehen.

Hassia Bingen: Maaß – Günes, Klöckner, Sovtic, Flühr (85. Kaucher) – Kraft, Baumann, Serratore (58. Yakut), Kamikawa – Kizilgöz (66. Wex), Akcam.



Aufrufe: 018.8.2019, 17:00 Uhr
Jochen WernerAutor