2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Waldalgesheims Angreifer Shane Wheeler (grünes Trikot) muss sich gegen zwei Dudenhofener behaupten.	Foto: Edgar Daudistel
Waldalgesheims Angreifer Shane Wheeler (grünes Trikot) muss sich gegen zwei Dudenhofener behaupten. Foto: Edgar Daudistel

Alemannia wirft alles rein

Fußball-Oberligist Waldalgesheim kämpft Dudenhofen nieder und schöpft weiter Hoffnung auf den Klassenerhalt

Waldalgesheim. Wille, Leidenschaft und Zweikampfhärte. Alles Elemente, die im Ringen um den Klassenerhalt so unentbehrlich sind. Und genau diese Tugenden brachten die Oberliga-Fußballer des SV Alemannia Waldalgesheim beim 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den FV Dudenhofen auf den Platz und befeuerten damit die Hoffnungen auf den Ligaverbleib.

Spielerisch wurde für diese Partie zwar keine Vergnügungsteuer erhoben, doch letztlich zählte aus Alemannia-Sicht nur das Resultat. „Fußballerisch war das sicher nicht schön“, befand Waldalgesheims Co-Trainer Sascha Kraft, der mit Torwartcoach Frank Reichert den Job an der Seitenlinie übernehmen musste, weil Cheftrainer Elvir Melunovic unter der Woche wegen eines Todesfalls in seiner Familie nach Bosnien gereist war.

„Ich muss erst einmal durchpusten“, hatte den 32-jährigen Kraft die Schlussphase doch ein wenig mitgenommen, als die Gäste den Druck enorm verstärkten und Angriff auf Angriff aufs Waldalgesheimer Tor rollte. Doch die Platzherren warfen sich rein, verloren gefühlt keinen Zweikampf und kein Kopfballduell. „Das ist Abstiegskampf“, freute sich Kraft über die Energieleistung der Alemannen. „Entscheidend war unsere Ordnung gegen den Ball“, befand der starke Innenverteidiger Daniel Braun: „Alle elf Mann haben alles reingehauen.“ Sein ebenfalls überzeugender Kollege im Abwehrzentrum, Ryutaro Kishi, nannte die gute Zweikampf-Führung als Grund für den zweiten Sieg in Folge: „Das hatten wir unter der Woche extra trainiert.“ Und auch Sebastian Platten – diesmal als Sechser aufgeboten – sah die Kampfkraft als entscheidend an „Wir haben das Spiel zu Ende gekämpft und auf unsere Seite gezogen.“

Die Partie war allerdings insgesamt eine eher zähe Angelegenheit geprägt von vielen unpräzisen langen Bällen. Auf beiden Seiten gab es kaum Chancen. Bis kurz vor der Pause hatte Dudenhofen die beste, doch Christopher Koch köpfte frei stehend drüber (23.). Aus dem Nichts fiel dann die Waldalgesheimer Führung. Can Özer kam im Strafraum an den Ball und setzte ihn überlegt ins lange Eck (42.). Fast hätte der Kapitän noch das 2:0 besorgt, doch nach Shane Wheelers Zuspiel war der Stürmer schon zu nah am gegnerischen Torwart.

Nach der Pause hatten die Platzherren zunächst die besseren Offensivaktionen, aber auch nicht wirklich Zwingendes auf dem Schlappen. Die Gäste ihrerseits bekamen trotz ihres Dauerdrucks in der Schluss-Viertelstunde keine echte Torchance. Und so feierten die Waldalgesheimer ein neuerliches Erfolgserlebnis.

„Jetzt wollen wir bis zum Ende der Abstiegsrunde ungeschlagen bleiben, dann halten wir auch die Oberliga“, zeigte sich Platten optimistisch. Und auch Sascha Kraft („Eine bombastische Defensiv-Leistung“) ist diesbezüglich guter Dinge: „Wenn wir weiter diese Leidenschaft auf den Platz bringen.“ Der Co-Trainer bezeichnete das Resultat im Spielerkreis nach Schlusspfiff übrigens „als geilstes Ergebnis, das es gibt“. Und lieferte auch die Erklärung dafür: „Wenn du gemeinschaftlich so leidest, dann macht das Ergebnis umso mehr Spaß.“ Und auch Elvir Melunovic wird das 1:0 im fernen Bosnien ein bisschen geholfen haben. Der 51-Jährige war mehr oder weniger live dabei. Ein Anruf in der ersten, einer in der zweiten Halbzeit. Einer in der Pause und natürlich einer nach dem Schlusspfiff.

SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – Manneck, Kishi, Braun, Gänz – Platten, Yakut (82. Rosenbaum) – Johnson (90. Pauer), Özer, Gräff – Wheeler (72. Haas).



Aufrufe: 022.4.2023, 20:30 Uhr
Volker BuchAutor