2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Frank Steil hat bei der großen SG Kylltal das sportliche Sagen. Foto: Sebastian J. Schwarz
Frank Steil hat bei der großen SG Kylltal das sportliche Sagen. Foto: Sebastian J. Schwarz

Ein Jahr des Umbruchs

Kreisliga B I: Frank Steil hat die SG Kylltal Gerolstein trotz starker personeller Veränderung rasch in die erweiterte Spitzengruppe geführt.

Nachdem das Team in der Saison 2016/17 aus der A-Klasse abstieg und es in der Spielzeit darauf nur zu Platz neun reichte, ist die SG Kylltal sportlich wieder im Kommen. Coach Frank Steil hat das Team über konsequentes Training zu guten Leistungen animiert.

Die Vereinigten aus Gerolstein, Birresborn, Densborn, Mürlenbach, Pelm, Büscheich und Lissingen mischen weit vorne mit in der B-I-Liga - und das trotz personellem Umbruch.

Guter Saisonstart: Als Gründe für das bisherige Abschneiden nennt Steil einerseits die Mentalität: „Die Mannschaft ist willig und lernbereit, zieht im Training und im Spiel sehr gut mit. Ich habe hier ein junges Team mit ein paar erfahrenen Eckpfeilern, das sich besonders über das Training motiviert.“ Zwar sei es unter der Woche schwieriger mit dem Trainingsbesuch, weil es Schichtarbeiter und Studenten gibt, doch beim Abschlusstraining seien mehr als 15 Leute dabei. Dazu kommen die Auswärtigen beispielsweise sogar aus Mannheim und Darmstadt zurück in die Vulkaneifel.

Die gute Defensive: Erst acht Gegentore kassierte man. Frank Steil erklärt: „Der Kampf um die Nummer eins im Tor beflügelt die ganze Mannschaft. Mit dem erfahrenen Benjamin Gleissner und jungen Patrick Ballmann haben wir zwei auf Augenhöhe stehende Torleute im Team. Alle zwei Wochen wird getauscht. Was der eine in der Strafraumbeherrschung hat, macht der andere im fußballerischen Bereich besonders gut", lobt der Trainer. Sascha Arnoldy ist trotz seines Alters (36) noch immer unverzichtbar, obwohl er Probleme mit dem Fuß hat und nicht immer trainieren kann. „Sascha ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft“, weiß Steil. Ein Stabilitätsfaktor ist auch Kevin Lotzkes. Nach seiner Rückkehr ins Team – er war im Vorjahr wegen einer Knieverletzung lange außer Gefecht gesetzt – kam wieder Kompaktheit in den Defensivverbund. „Das Wichtigste aber ist", unterstreicht Steil, "dass alle gut nach hinten arbeiten, Laufbereitschaft und Willen stehen im Vordergrund".

Die beiden Duelle mit dem TuS Daun: Dass die Kylltaler derart die Kurve bekommen haben, liegt auch am TuS Daun 05. Zweimal wurden die Kreisstädter schon besiegt. Im Pokal gelang dies mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Und am vorletzten Spieltag siegte die SG in der Liga am Wehrbüsch mit 3:1. „Bei diesem Spiel hatten wir auch das Glück, Daun war stärker. Doch wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht.“ Die DJK Kelberg ist für Frank Steil der klare Titelfavorit. „Sie haben eine tolle Mannschaft, die seit fast eineinhalb Jahren in der Liga nicht mehr verloren hat. Klar, dass das nächste Pokalspiel gegen sie am 3. Oktober (15 Uhr, Gerolstein) sehr, sehr schwierig wird. Doch wir werden Kelberg nicht Spalier stehen und versuchen selbst eine Runde weiterzukommen.“

Die engen Spiele gegen starke Konkurrenz: Mit dem SV Ulmen (1:1), dem TuS Ahbach II (1:0) und dem SV Nohn (1:2) musste das Team um Kapitän Christoph Schmitz bereits gegen drei Spitzenteams ran. Die Ergebnisse fielen trotz ihrer Unterschiedlichkeit zufriedenstellend aus. „Ulmen habe ich deutlich stärker erwartet. Das Team ist mit drei Punkten schwach gestartet, wird sich aber fangen. Nohn hat in Peter Schröder einen überragenden Stürmer und gegen Ahbach haben wir ein bisschen glücklich gewonnen in einem ausgeglichenen Spiel. Jeden Sonntag wird es eng und spannend“, erklärt Steil.

Das Ziel: Nachdem das Kylltaler Team im Sommer fünf Leistungsträger aus unterschiedlichsten Gründen verloren hat, müssen Steil, Sportchef Hans Drückes und der Trainerstab den personellen Umbruch nun gemeinsam stemmen. „Wir sind in einem Jahr des Umbruchs. Hauptziel ist, dass wir uns unten raushalten und die jungen Leute weiterbringen, um jetzt den Grundstein für eine gute Zukunft zu legen. Wir wollen ein Team formen, das in ein, zwei Jahren wieder an die Tür zur A-Klasse anklopfen kann.“ Drückes bezeichnet der Coach als „absoluten Fachmann. Er unterstützt mich, wo es geht. Wir haben ein tolles Verhältnis und stehen in ständigem Austausch.“

Die nächsten Aufgaben: Nach dem jüngsten Spiel gegen die SG Darscheid, in dem die Steil-Elf einen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2 umwandelte, kommen vermeintlich lösbare Aufgaben: Die Partien gegen Ellscheid II, Deudesfeld, den Mehlentaler SV und Winterspelt werden dann die Richtung für den weiteren Saisonverlauf aufzeigen. Steil hält sich mit klaren Vorgaben aber zurück: „Es gibt keine großen Ansagen, wie viele Punkte wir bis zur Winterpause haben wollen. Die Mannschaft will ich auch nicht so unter Druck setzen, obwohl man natürlich jedes Spiel am liebsten gewinnen will.“ Auf drei Spieler, die derzeit noch verletzt oder im Aufbautraining sind, kann Steil künftig wieder bauen. Nicolas Schun und Maximilian Hott haben ihre Kreuzbandrisse auskuriert, Felix Schun ist derzeit noch an der Leiste verletzt, wird aber im Oktober zurückerwartet.

Aufrufe: 027.9.2018, 18:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor