2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Kylltals Trainer Frank Steil setzt in der neuen Saison auf Kontinuität.
Kylltals Trainer Frank Steil setzt in der neuen Saison auf Kontinuität. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Auf den Schock folgt der Tatendrang

Erheblich wurde die SG Kylltal-Birresborn von der Flutkatastrophe in ihrer Vorbereitung auf die neue A-Liga-Saison beeinflusst. In der schweren Zeit waren Zusammenhalt und Teamgeist wichtig. Auch in der neuen Spielzeit sind das die Erfolgskomponenten.

Aus Sicht von Hans Drückes geht es in der kommenden Saison vor allem um eines: Der Klassenerhalt genießt für das in der Kreisliga A an den Start gehende Aushängeschild der Vereinigten aus Birresborn, Gerolstein, Mürlenbach, Densborn, Büscheich, Gees und Pelm oberste Priorität. Der Sportliche Leiter der SG weiß um die Schwere dieser Mission: „Wir haben die Aufstiege nach dem ersten Corona-Abbruch über die Quotientenregelung gerne mitgenommen, obwohl wir das lieber auf sportlicher Ebene ausgefochten hätten. Jetzt wollen wir eine gute Runde spielen.“

Den Kylltalern waren sowohl mit der ersten, wie auch mit der zweiten Mannschaft am Ende der Abbruchsaison 2019/20 Aufstiege in die A- beziehungsweise B-Klasse gelungen. In den lediglich fünf Partien der Vorsaison, die früh annulliert wurde, waren „wir mit dem sechsten Platz in der A-Liga gut unterwegs“, so Drückes.

Zuletzt ging es im SG-Einzugsgebiet aber um ganz anderes als den Fußball: Die Hochwasserkatastrophe traf auch weite Teile der an der Kyll gelegenen Orte mit voller Wucht. „Alle Orte der uns angeschlossenen SG-Vereine waren betroffen, außer das 300 Meter höher liegende Büscheich. Bei den Sportanlagen hatten wir Glück – alle Plätze, außer die gesperrte und aktuell sanierten Anlage in Mürlenbach, sind bespielbar. Die Umkleide des Sportplatzes in Birresborn trug aber Wasserschäden davon. Wir hoffen auf Unterstützung durch den Sportbund, den DFB und die Kommunen“, berichtet Drückes, der die Hilfsbereitschaft der Spieler lobt. Diese hätten ein „komplettes Trainingswochenende und auch Einheiten danach abgesagt und in den vom Hochwasser betroffenen Orten tatkräftig mit angepackt.“

Dem Schock als Reaktion auf die Flut folgte schnell Tatendrang. Zu Gunsten der Hochwasseropfer wurde so auch ein Benefizspiel der Damen zwischen dem TuS Issel und Borussia Mönchengladbach organisiert, in dessen Zuge sich auch die C-Jugend der Kylltaler gegen die Alterskollegen der JSG Dauner Land mit einem Spiel beteiligte.

Sportlich und strukturell hat sich nicht viel verändert. Neben den im Vorjahr bereits A-Liga-Luft schnuppernden 19-Jährigen Tim Görtz und Rafael Ismailov, die jetzt weiter integriert werden sollen, kamen zwei Spieler von außerhalb hinzu. Der aus Portugal stammende Hugo Gröffges-Paeva hat eine längere Fußballpause hinter sich, nachdem der 26-Jährige bis zu seinem 18. Lebensjahr aktiv im Atlantikstaat gespielt hatte. Neu ist auch der aus Hessen gewechselte Tobias Schwitalla, der zuletzt beim Kreisoberligisten SV Frohnhausen kickte und im Sommer umgezogen ist.

Die SG Kylltal muss die Mission Klassenerhalt ohne den zum TuS Ahbach zurückgegangenen Lucas Wuttgen ins Auge fassen. „Wir vertrauen den beiden Trainern Frank Steil und Marcus Weber und darauf, dass die Mannschaft ihren großen Zusammenhalt und den Teamgeist mit in die neue Saison nimmt. Wichtig ist, dass wir weitgehend verletzungsfrei bleiben beziehungsweise nicht noch mehr verletzte Spieler dazukommen“, lässt Drückes durchblicken. Denn mit Fabian Schun (Knieverletzung, seit einem Jahr ohne Einsatz), Philipp Lantau (Kreuzbandriss aus dem letztem Spiel der Saison 20/21) und Björn Thömmes (Knie-Operation) fehlen wichtige Leute. Bei Thömmes hofft der Sportchef auf einen Einstieg ins Mannschaftstraining im September. So kommt auf die sich abwechselnden Physiotherapeuten Jos Versnel und Caro Burggraf viel Arbeit zu. Die Testspielergebnisse machen Drückes Mut. Beim 9:4 gegen das neu formierte Team des Mosel-B-Ligisten SV Wittlich funktionierte in der Offensive vieles, beim 1:3 gegen den Ligakonkurrenten SG Prümer Land vermisste man noch die Durchschlagskraft.

Das Auftaktprogramm hat es in sich. Nach der Partie gegen den SV Neunkirchen-Steinborn, muss die SG Kylltal in Fließem und bei der SG-Stahl zweimal in Folge auswärts antreten. „Das Startprogramm ist schwer, deshalb möchte ich keine Prognose abgeben, wie viele Punkte dort möglich sind. Die Mannschaft wird sich kämpferisch und engagiert zeigen, dann sehen wir, zu welcher Punktzahl das reicht“, gibt sich Drückes zurückhaltend.

Aufrufe: 014.8.2021, 11:03 Uhr
Lutz SchinköthAutor