Mit dem Pott zur Hochzeitsfeier?

Der Abstieg in die Kreisliga B macht sie im Lager des langjährigen Landes- und Bezirksligisten SG Großkampen/Lützkampen/Üttfeld (Glü) – bis 2013 waren die Westeifeler 29 Jahre lang überkreislich vertreten – immer noch traurig. „Dass es aufgrund unserer personellen Situation schwierig werden würde, war uns schon vor der Saison klar. Hinzu kamen mit Florian Denter (zum FSV Eschfeld) und Daniel Schoden (zur SG Winterspelt) noch zwei Abgänge in der Winterpause“, berichtet Johann Dunkel. Das Trainerurgestein wird den Neuaufbau an der Seite des künftigen SG-Partners aus Winterspelt und Habscheid nicht mitbegleiten, will zunächst mal eine Pause einlegen. Wer Dunkels Nachfolger wird, stand bis Redaktionsschluss trotz wochenlanger, intensiver Suche der Verantwortlichen immer noch nicht fest. „Zwei, drei Gespräche“, kündigte Wolfgang André, der Vorsitzende des SV Üttfeld, im Vorfeld des A-/B-Liga-Pokalendspiels am Samstag, ab 17.30 Uhr, auf der generalsanierten Anlage des SV Lünebach (siehe Extra) gegen den bisherigen A-Liga-Rivalen SV Neunkirchen-Steinborn an. „Wenn wir da keine Lösung finden, streben wir eine interne Variante an. Schließlich brauchen wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit jetzt bald Klarheit“, so André.

Ein Coup im Pokal würde dem scheidenden Coach nicht nur den Abgang versüßen, sondern wäre „auch Balsam auf unsere Wunden“, weiß Dunkel. Er setzt darauf, dass es in diesem Wettbewerb ganz anders lief, als in der Meisterschaft: „Im Pokal haben wir oft schon unsere ersten Chancen weggemacht. In der Liga waren wir vor dem gegnerischen Tor meist nicht entschlossen genug.“ Losglück kam hinzu: In der zweiten Runde hatte die Glü ein Freilos, und mit der lange Zeit ebenfalls abstiegsbedrohten SG Weinsheim (4:0) musste nur ein Ligakonkurrent aus dem Weg geräumt werden.

Dem Vizemeister der A-Liga-Spielzeit 2021/22 aus den beiden Dauner Stadtteilen Neunkirchen und Steinborn reichten auch vier Erfolge und zumeist Siege gegen B-Ligisten, um nach 2020 (damals gab es ein 3:1 über den SV Speicher) erneut ins Endspiel einzuziehen. Im Halbfinale gelang indes ein 2:1 beim späteren Meister und Bezirksligaaufsteiger SV Schleid. „Unsere Zuschauer haben da schon ein Auswärts- zu einem Heimspiel gemacht. Sicher wird die Unterstützung diesmal wieder super sein, obwohl Großkampen einen klaren geographischen Vorteil hat und bestimmt auch viele Leute mobilisieren wird“, sagt SV-Trainer Thomas Clemens. Mit seinem Team will er eine „überragende Saison“ krönen, weiß um die Favoritenrolle, an der man nicht vorbeikommt, hat aber auch die beiden engen Duelle gegen die SG Glü in der zurückliegenden Saison in guter Erinnerung. Nach dem 4:3 im Hinspiel gab es im Retourmatch Anfang April ein hauchzartes 1:0. „Wir hätten da schon mit 3:0 oder 4:0 führen müsse, ehe sie zum ersten Mal vor unser Tor kommen und prompt treffen“, berichtet Clemens‘ Trainerkollege Dunkel.

So sehr sich auch die Großkampener auf das Pokalfinale am Samstag in Lünebach freuen, so ganz gelegen kommt ihnen der Termin nicht: Tobias Thomas heiratet an diesem Tag, sein Teamkollege Sebastian Weber ist Trauzeuge, will es aber rechtzeitig bis zum Anstoß schaffen.

Nach der Partie am Samstag ist die ganze Mannschaft zum Feiern eingeladen – der Pott im Gepäck wäre sicher ein ganz besonderes Hochzeitsgeschenk ...

Extra I:

Seinsfeld und Schleid II kämpfen um C-/D-Pokal

Im Endspiel der C- und D-Ligisten stehen sich am Samstag, 14 Uhr, die SG Seinsfeld/Oberkail/Kyllburgweiler/Steinborn – Tabellendritter der abgelaufenen Saison in der C-II-Liga – und der SV Schleid II gegenüber. Den Grün-Weißen gelang genauso wie ihrer ersten Mannschaft der Aufstieg. Künftig spielt die Bezirksligareserve in der C-Klasse. Während das A-/B-Finale von Thomas Haus (Wilsecker) geleitet wird, pfeift Peter Peters (Echtershausen) das kleine Endspiel.

Extra II: Sportanlage nach Flut wieder hergerichtet

In neuem Glanz präsentiert sich am Samstag die Sportanlage in Lünebach. Das unmittelbar an der Prüm gelegene Areal war bei der Flutkatastrophe Mitte Juli vergangenen Jahres vollkommen zerstört worden. „Mit der Unterstützung unzähliger Helfer ging es zunächst darum, die groben Schäden zu beseitigen“, so Bettina Korres, Vorsitzende des SV Lünebach. Mitte März startete man den Wiederaufbau der Sportanlage: Der Platz wurde komplett abgefräst, eingesät und die Zaunanlage sowie die Laufbahn erneuert. Hinzu kam eine elektronische Anzeigetafel, die einen besonderen Service für die Zuschauer bietet. „Wir sind auch dank der Hilfe der Ortsgemeinde und der VG Arzfeld froh, nun den Spielbetrieb auf unserer Sportanlage endlich fortsetzen zu können“, so Korres.