„Steinhagen hat uns komplett an die Wand gespielt und war eine Klasse besser. Das muss man anerkennen“, so ein ob des Ergebnisses noch recht beherrschter Marc Kespohl. Der HSV-Trainer musste das Desaster bereits vor der Partie geahnt haben. Willi Lemke und Marcel Kranzioch gingen angeschlagen ins Spiel, Marcel Müller sagte kurzfristig wegen einer Magen-Darm-Erkrankung ab. Frank Seltrecht hatte nach einem Verkehrsunfall Probleme im Nackenbereich. „Ich hatte nur zwei Spieler auf der Bank. Dazu mussten welche ran, die seit Wochen kaum bis gar nicht trainieren. Irgendwann kommst du an deine Grenzen“, meinte Kespohl. Steinhagen ging nach acht Minuten durch einen Kopfball in Führung. Bis zur Pause hielt der HSV immerhin noch das knappe Ergebnis. Nach Wiederanpfiff brachen alle Dämme. Drei Minuten nach der Halbzeit schlossen die Gastgeber einen Angriff über drei Stationen mit dem 0:2 ab. Kurz danach probierte Jan Partmann einen Ausflug a la Manuel Neuer. Was selbst beim Keeper der Nationalmannschaft manchmal schief geht, klappte auch beim HSV-Torwart nicht. Seine Kopfabwehr geriet zur kurz, Steinhagen schoss zum 0:3 ein (51. Min.). Der Frust saß besonders bei Lemke tief. Nach einem Frustfoul gab er Schiedsrichter Meller noch ein paar unschöne Worte mit auf den Weg, was dieser mit Rot quittierte (52.). Lemke wird nun ein paar Wochen zuschauen dürfen. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Steinhagen hatte gegen zehn Hövelhofer noch einige Gelegenheiten und nutzte zwei davon zu weiteren Toren (86. u. 88.). „In der kommenden Woche haben wir gegen Harsewinkel wieder ein Spiel, in dem wir unter Druck stehen. Vielleicht brauchen wir das, aber derzeit schrillen alle Alarmglocken“, sieht Kespohl einer unbequemen Woche entgegen.
HSV: Partmann - Lemke, Brummel, Kleinegrauthoff, Meier (61. Seltrecht) - Kaspar, Elfers (60. Laigle) - Mückenhaupt, Lienen - Kranzioch, Brökelmann.