Christian Früchtl spielte jahrelang beim FC Bayern, der Durchbruch blieb ihm aber verwehrt. Die Nachfolge von Manuel Neuer schreibt er noch nicht ab.
Wien – Im Sommer 2014 ging Christian Früchtl den großen Schritt und schloss sich der Jugendabteilung des FC Bayern München an. Seit etwas mehr als einem Jahr hütet der 23-Jährige nun den Kasten von Austria Wien, nachdem ihm der endgültige Durchbruch an der Isar verwehrt blieb.
Eine Rückkehr in die bayerische Landeshauptstadt schließt Früchtl gegenüber der Passauer Neue Presse aber trotzdem nicht aus – im Gegenteil. Sollte die Zeit von Stammtorwart Manuel Neuer enden, würde der Wahl-Österreicher gerne der Nachfolger werden. Das tat er bereits im vergangenen Jahr kund und bekräftigte er nun nochmals.
„Natürlich will ich das, es muss mein Ziel sein – denn wenn ich es schaffe, wäre ich einer der besten Torhüter der Welt. Für dieses Ziel werde ich alles geben, aber es hängt von so vielen Faktoren ab. Ich denke, du kannst jeden Torwart fragen, es wird wohl niemand sagen, dass er nicht bei Bayern im Tor stehen würde“, so Früchtl.
Bereits im vergangenen Transferfenster, als Yann Sommer zu Inter Mailand wechselte und die Münchner mit Sven Ulreich nur einen Torhüter mit Profi-Erfahrung in den eigenen Reihen hatten, war eine Rückkehr des Keepers in den Medien ein Thema.
„Man kriegt das natürlich mit durch die Medien. Aber es war nichts, was mich unbedingt beschäftigt hat“, offenbart der Austria-Profi und führt weiter aus: „Denn letztendlich geht es um die Fakten. Liegt etwas Konkretes auf dem Tisch oder nicht. Und das war nicht der Fall. Es hat zwar ein paar Gespräche gegeben, aber nichts, um das ich mir ernsthaft Gedanken hätte machen müssen.“
Schließlich läuft es in Österreich aktuell auch ziemlich zufriedenstellend. Seinen Status als Nummer eins hat er auch in der laufenden Saison inne, musste in elf Ligaspielen 13 Mal hinter sich greifen und blieb fünf Mal ohne Gegentor.
Daran hat auch die Vergangenheit mit Neuer, mit dem Früchtl „ab und an“ telefoniert, seinen Anteil: „Wenn du tagtäglich zusammen trainierst, ist es klar, dass du Dinge übernimmst. Auch was die Kommunikation mit den Vorderleuten betrifft, Ausstrahlung am Platz – du versuchst, so viel aufzusaugen wie möglich, er ist schließlich der weltbeste Torwart.“
An dieser Meinung ändert anscheinend auch die langwierige Verletzung des Weltmeisters von 2014 nichts, laut Früchtl wird er „es nochmal allen zeigen und die ganzen Kritiker Lügen strafen.“
Doch wie steht es um seine eigene Zukunft? „Mein Ziel ist es, dieses Jahr in Wien fertig zu spielen, gut zu spielen, um den nächsten Schritt zu machen“, erklärt Früchtl. Mit seinem derzeitigen Klub sei „klar vereinbart“, dass man sich zusammensetzt, wenn ein „für beide Seiten lukratives Angebot“ eintrudelt. Ob das aus München kommt, wird sich erst noch zeigen. (masc)