Diesmal ein runder Abschied

Auf 263 Oberligaspiele folgte ein schrittweiser Ausklang bei Fortuna Mombach, Ingelheim, dem Italclub und dem SVW Mainz, ehe VfB-Coach Dennis Bingenheimer seinen Kumpel noch einmal zum Comeback überredete. Aber da war schon klar, dass der Job bei Mainz 05 Priorität hat. Kirn coacht mit Marc Przybilla die U 9, die jüngste Mannschaft beim FSV. „Es macht riesigen Spaß, wenn man sieht, wie die Jungs miteinander spielen, wie sie sich entwickeln, das geht so rasend schnell“, staunt Kirn. Ab September will er die Elite-Jugend-Lizenz nachlegen, als Trainer hat er noch was vor. Nächstes Wochenende steht mit seiner U 9 ein Turnier in Köln an, daher steht er dem VfB nicht zur Verfügung. Die F-Junioren ganz am Beginn der NLZ-Ausbildung am Bruchweg wird er auch kommende Saison trainieren.

Gewissermaßen schließt sich ein Kreis, denn sein erstes Spiel als Aktiver für Hassia Bingen hatte Kirn am 28. März 2004 in Köllerbach. Der aktuelle Weinelf-Kapitän Matthias Gutzler traf zweimal, Kirn wurde neun Minuten vor Spielende für Nelson Rodrigues aufs Feld geschickt – von einem gewissen Stefan Hofmann, aktuell sein 05-Präsident. Auch den ersten Gonsenheimer Oberliga-Klassenerhalt am letzten Spieltag in Saarbrücken, einer der ganz besonderen Momente des Wildpark-Klubs, hatte Kirn diese Woche noch einmal sehr konkret vor Augen. „Vieles ist wieder hoch gekommen, das hatte ich vor zwei Jahren bei meinem Abschied aus Weisenau so nicht“, erzählt der Familienvater, „damals hatte ich nicht den Abschied gefunden, den ich mir gewünscht hatte.“ Doch jetzt ist die Sache rund.

Wobei Kirn sich mehr Einsätze ausgemalt hatte als die bislang neun Landesligaspiele. Im September in Kandel riss die Kapsel im Zeh, erst im April folgte das Comeback. Das erste Spiel danach über 90 Minuten war der 2:1-Sieg gegen Bretzenheim 46. „Wenn wir das Spiel gewinnen, können wir auch gegen Basara gewinnen“, ist Kirn sicher – und wünscht den Mainzern doch den Aufstieg. Am letzten Spieltag tritt Bodenheim ohne ihn bei Primus Rülzheim an.

Kirn zählt zur überschaubaren Schar der Bodenheimer, die noch nicht vom Feld flogen, zumindest nicht in der Liga. Im Verbandspokal in Zornheim erwischte es den früheren Heißsporn. „Man wird ja älter und ruhiger“, lacht Kirn. Apropos Pokal: Am Wochenende debütierte er für die Alten Herren – und holte direkt den Ü 32-Pokal, im Finale gegen Bretzenheim 46. „Da werde ich sicher ab und zu mal vorbei schauen“, kündigt er an. Vorher wird nach dem Basara-Spiel ein zünftiger Ausstand anstehen. Diesmal, was den Aktiven-Fußball angeht, ein endgültiger.