2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der Aufstieg 2019.
Der Aufstieg 2019. – Foto: hbz/Kristina Schäfer

Tausende Japaner blicken nach Mainz

Darum ist der FC Basara weiterhin so erfolgreich +++ Aufsteiger will sich in Verbandsliga etablieren +++ Live-Übertragungen im „Land des Lächelns“

Mainz. Fünf Aufstiege am Stück – was hindert den FC Basara Mainz am neuerlichen Durchmarsch? „Völlig falsche Frage“, lacht Babak Keyhanfar, der den deutsch-japanischen Klub mitgegründet hatte. Die Kursvorgabe des Sportlichen Leiters lautet, dass sich die „Diamanten“ zunächst in der Verbandsliga etablieren sollen. Ein Blick auf Kader und Umfeld legt nahe, dass die Einschätzung realistisch ist.

Das Personal: Die Achse mit Torwart Felix Pohlenz, den Abwehr-Routiniers Jan Itjeshorst und Marcel Kostadinov, dem bärenstarken Mittelfeld-Duo Ryo Kato und Yuya Okuda sowie, zumindest in der ersten Saisonhälfte vor seinem privaten Italien-Aufenthalt, Knipser Fabio Di Dio Parlapoco bleibt. In Michael Mader und Kevin Miller geht aber Erfahrung verloren.

Außerdem wagen nach Yugi Sone (Gonsenheim) auch Mitsuhiro Shojo, Misaki Saso, Masaya Ohashi und Daigo Hiromoto den Sprung in den (noch) ambitionierteren Amateurfußball. Chefcoach Takashi Yamashita sucht dieser Tage beim Sichtungstraining in Japan neue Talente. Nach Keeper Christopher Bleimehl, Verteidiger Fabrizio Haas und Offensivspieler Robin Wolf steht auch Robbie Kabundi als Neuzugang fest. Der 23-Jährige, den es nach seiner Zeit bei der Schott-Jugend nach Belgien zog, ist am offensiven Flügel zu Hause. Ein gewaltsames Hochrüsten zum Angriff auf die Oberliga sieht anders aus. „Dafür müssten wir auch unsere Philosophie verändern“, sagt Keyhanfar. Talente wie Paul Basel, Ali Sengül, Fahim Shahed oder Haris Beslic weiter entwickeln sowie immer wieder jungen Japanern den Sprung ermöglichen, steht weiter im Fokus.

Das Umfeld: Jascha Eimann, in der Bezirksliga noch Stammkeeper, reihte sich mit Mitte 20 hinter Pohlenz ein und macht ein, wie Keyhanfar betont, prima Torwart-Training. Stephan Bröker ist als letzter Verbliebener seit der C-Klasse dabei. In Teammanager Patrick Hünerasky, einst in der 1817-Jugend Keyhanfars Mitspieler, Benjamin Marth und Jan Voggeneder wurde ein rühriges Ehrenamts-Trio gefunden.

Der Klub wächst, doch über die Jugend-Kooperation mit Moguntia Mainz hinaus gibt es im Umfeld viel zu tun. „Wir wollen für ein größeres Drumherum sorgen, mehr Ansprechpartner haben, die Strukturen entwickeln“, sagt Keyhanfar. Vielleicht wird der Klub ja dereinst so populär wie in Japan. Bei den Live-Übertragungen der Punktspiele schauen 5000 bis 6000 Japaner zu, sogar Fanklubs gibt es, und Mit-Gründer Shinji Okazaki hat im „Land des Lächelns“ eine Basara-Damenmannschaft ins Leben gerufen. Auch ein Gutteil der Sponsoring-Einnahmen stammt aus Japan. „Da ist aber kein Oligarch dabei“, betont Keyhanfar. Die finanziellen Möglichkeiten blieben „sehr überschaubar“.

Die Ziele: „Wir müssen jetzt auf die Bremse drücken“, hegt Keyhanfar jegliche Durchmarsch-Ambitionen ein. Schon Titel-Konkurrent SV Rülzheim habe von der individuellen Qualität her ganz andere Möglichkeiten gehabt, Klubs wie Waldalgesheim, Morlautern, Speyer oder Idar-Oberstein seien ungleich weiter. Doch irgendwann würden sie beim FC Basara gern das Niveau des Aufsteiger-Duos Gonsenheim und Dudenhofen erreichen. „Wir haben keine Angst vor dem Erfolg und gehen in jedes Spiel mit dem Ziel, es zu gewinnen“, sagt Keyhanfar.



Aufrufe: 014.6.2019, 13:00 Uhr
Torben SchröderAutor