2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Babak Keyhanfar (von links) hat besondere Erinnerungen an Rufat Dadachov, Jan Itjeshorst, Dennis Kirn und Dennis Probst.
Babak Keyhanfar (von links) hat besondere Erinnerungen an Rufat Dadachov, Jan Itjeshorst, Dennis Kirn und Dennis Probst. – Foto: hbz/Jörg Henkel (3), Stefan Sämmer, Alexander Sell.

Von einem gab es immer eine Backpfeife

Babak Keyhanfar wählt in seine Traumelf Freunde fürs Leben, Stimmungskanonen und Fußballer, die noch höher hätten spielen können

Mainz. Eine Traum-Elf komplett aus alten Weggefährten beim SV Gonsenheim hat sich Babak Keyhanfar ausgedacht – Kabinen-Quatschmacher, Backpfeifen-Lieferanten und Fastnachtsenthusiasten inklusive. Zwei Bodenheimer schaffen es beim langjährigen SVG-Coach und aktuellen Co-Trainer des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 immerhin auf die Bank.

Babak Keyhanfar hat den Weg ins Profi-Geschäft gepackt, ist Co-Trainer von Bo Svennson bei Mainz 05.
Babak Keyhanfar hat den Weg ins Profi-Geschäft gepackt, ist Co-Trainer von Bo Svennson bei Mainz 05. – Foto: Mainz 05

Tor

Marvin Bylsma (SV Gonsenheim): „Er hatte mich nach Gonsenheim gelotst. Es hat riesigen Spaß gemacht, gemeinsam Erfolge zu feiern. Er war sehr früh ein moderner, mitspielender Torwart. Und ist ein Freund fürs Leben.“

Abwehr

Roman Schneider (SV Gonsenheim): „Eine Persönlichkeit mit riesiger Ausstrahlung. Unvergessen sind seine lang gezogenen Diagonalbälle – und die Backpfeifen, die man sich nach jedem Tor eingefangen hat. Von der Pausen-Ansprache, die er bei unserem ersten Oberliga-Saisonfinale in Saarbrücken hielt, bekomme ich heute noch Gänsehaut. Danach waren wir wie verwandelt. Er hatte seine Karriere eigentlich schon ein Jahr beendet, ließ sich dann aber breitschlagen. Ohne ihn hätten wir den Klassenerhalt nicht gepackt.“

Dennis Kirn (SV Gonsenheim): „Er trägt sein Herz auf der Zunge, brachte enorm Stimmung in die Kabine. Ein absolutes Original, ein Vollblut-Fußballer, der top vorbereitet zu jedem Spiel kam, alles rausgehauen hat und auch nach Siegen auf der Piste voranging. Nur einmal kam er etwas lädiert zum Spiel, am Fastnachtssamstag. Er war empört über diesen Spieltermin. Trotzdem ist er 90 Minuten marschiert.“

Jan Itjeshorst (SV Gonsenheim): „Ich habe seine ganze Laufbahn miterlebt, als sein Mitspieler, Trainer und mit ihm als U_19-Co-Trainer. Wie er sich als Persönlichkeit und Fußballer entwickelt hat, war super mit anzusehen. Er hat den Verein in den 2010er-Jahren geprägt.“

Mittelfeld

Damir Bektasevic (SV Gonsenheim): „Ihn hatte ich in der U_19 nach Gonsenheim geholt, inzwischen ist er Kapitän und Identifikationsfigur, menschlich und fußballerisch bärenstark. Schon als 18-Jähriger hat er die besten Standards getreten. Er hätte auch höherklassig spielen können, hat sich aber für Studium und Beruf entschieden.“

Ertan Ekiz (SV Gonsenheim): „Ein verlängerter Arm auf dem Platz, der immer das Große und Ganze im Blick hatte. Nach einem richtig schlechten Spiel hat er mal eine Ansprache gehalten, sinngemäß ob jeder sich noch im Spiegel anschauen kann. Die ging uns allen durch Mark und Bein, da ging sogar dem Trainer die Kinnlade runter.“

Dennis Probst (SV Gonsenheim): „Genauso wie bei Ertan und Roman, ließ er sich nie anmerken, dass er mal einen Profivertrag hatte. Er hat mir enorm geholfen, mich als jungen Spieler immer wieder aufgefangen.“

Alessandro Oriana (SV Gonsenheim): „Er hat richtig Stimmung reingebracht und, besonders wichtig, mich mit Top-Flanken gefüttert. Wenn er nicht in der Startelf stand, hat er bei der Besprechung gerne einfach mal vor sich hin gelacht. Die Zeit in Gonsenheim ging dann auch schnell zu Ende.“

Sturm

Rufat Dadachov (SV Gonsenheim): „Er hat eine saubere Karriere hingelegt, wurde Nationalspieler. Immer, wenn ein Stürmer an der Seitenlinie stand, hat er ein Gesicht gezogen – dabei wurde meistens ich ausgewechselt. Sein etwas rundlicher kleiner Bruder Renat war damals auch immer dabei und erzählte, er will Profi werden. Heute spielt er in Wolverhampton. Hut ab!“

Arif Güclü (SV Gonsenheim): „Er als Stoßstürmer, ich als Vorlagengeber, das hat prima gepasst. Egal, was er alles an Angeboten auf dem Tisch hatte, er hat immer Vollgas gegeben.“

Aleksandar Petreski (SV Gonsenheim): „Wir waren jahrelang sehr eng befreundet, da war es schön, am Ende seiner Karriere noch einmal zusammenzuspielen.“

Ersatzbank

Roberto Todaro und Dennis Bingenheimer (VfB Bodenheim): „Die beiden sind geile Fußballer, die viel höher hätten spielen können. Aber sie haben die Wirtschaft in Bodenheim so sehr geliebt, dass es nur für die Bank reicht.“

Aufrufe: 018.3.2021, 19:30 Uhr
Torben SchröderAutor