2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Bingens Adnan Kizilgöz (rechts), hier im Spiel gegen Koblenz, vergab in Mechtersheim in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleich.
Bingens Adnan Kizilgöz (rechts), hier im Spiel gegen Koblenz, vergab in Mechtersheim in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleich. – Foto: Edgar Daudistel

Die Stille im Bus

SPIELBERICHT +++ Hassia Bingen steht nach 2:3 in Mechtersheim am Tabellenende

MECHTERSHEIM/BINGEN. Wenn es nicht läuft, kommt auch noch Pech dazu. Alles scheint sich in dieser Saison gegen Fußball-Oberligist Hassia Bingen verschworen zu haben. Auch beim Tabellenletzten, dem TuS Mechtersheim, kam es am Samstag nicht zum rund ums Hessenhaus erhofften Befreiungsschlag. Stattdessen kam es knüppeldick. Mit der 2:3-Niederlage übernahm die Hassia die rote Laterne. Zudem droht Routinier Enes Sovtic länger auszufallen, und Sascha Kraft muss wegen der Ampelkarte am kommenden Freitag gegen den FV Engers zuschauen.

83. Minute in Mechtersheim. Aus einer Ecke für die Binger entwickelt sich ein Konter des TuS. Im Mittelfeld ringt der bereits verwarnte Kraft mit seinem Gegenspieler um den Ball. Beide halten, beide fallen zu Boden. Schiedsrichterin Fabienne Michel entscheidet auf taktisches Foul, zückt Gelb-Rot. Auch wenn Trainer Dimitri Mayer „Fingerspitzengefühl“ anmahnt, seine Hassia ist damit dezimiert. Der TuS nutzt die Situation umgehend aus, spielt sich quer durchs Mittelfeld bis auf die halbrechte Seite. Baris Yakut kann seinen Gegenspieler nicht am Flanken hindern und Robin Muth trifft zur Entscheidung.

„Das hat uns das Genick gebrochen“, erklärte Mayer. Dabei hätte Adnan Kizilgöz in der Nachspielzeit fast noch einmal den Ausgleich geschafft, als sich TuS-Torwart Nazmi Seyman verschätzte, der Ball aber noch vor der Linie geklärt wurde. Auf der Heimfahrt blieb es im Bus extrem still. Als „bitter und frustrierend“ beschrieb der Trainer die Stimmung, sah in den Gesichtern seine Jungs „absolute Leere“. Kein Wunder: Einmal mehr stimmte die Einstellung, wurde enorm viel gearbeitet, waren die Chancen da. Nur die Punkte gingen einmal mehr an den Gegner.

Die Partie begann engagiert. Das Tor fiel nach einem Eckball für den TuS. Auch wenn das Leder etwas zufällig zu ihm kam, Claus Bückle bedankte sich freistehend in der Mitte (16.). Zwei Minuten später musste Sovtic mit Adduktorenproblemen raus. Für ihn kam Christian Klöckner. Vorne schaffte es weder Kazuki Kamikawa noch Alper Akcam, frei stehend Seyman zu überwinden. Gegen den reaktionsschnellen Abschluss von Yannik Wex reagierte der Schlussmann mit einem ebensolchen Reflex. „Das waren drei Hundertprozentige“, so Mayer.

In Halbzeit zwei änderte sich zunächst wenig. Die Hassia wollte den Ausgleich, riskierte viel, der TuS traf. Kazuaki Nishinaka machte das 2:0 (57.). Mayer reagierte, brachte Fabian Liesenfeld und Kizilgöz für Axel Neumann und Kamikawa, zog Antonio Serratore zurück. Der Erfolg kam umgehend. Kizilgöz spielte Liesenfeld frei, der das Spielgerät umgehend versenkte (75.). Wex machte aus dem Zentrum heraus überlegt das 2:2 (80.). Der psychologische Vorteil war auf Seiten der Binger. Bis die 83. Minute kam.

Hassia Bingen: Müller – Kraft, Sovtic (18. Klöckner), Günes, Yakut – Akcam, Persch, Neumann (60. Liesenfeld), Kamikawa (57. Kizilgöz) – Serratore, Wex.



Aufrufe: 020.10.2019, 16:30 Uhr
Jochen WernerAutor