„Die Mannschaft gehört nicht in die B-Liga"

Als Spielertrainer zum Matchwinner

Mit einem 2:2 ging die Germania am Wochenende in der Partie gegen C.D. Espanol Wiesbaden in die Halbzeitpause. Und auch nach Wiederanpfiff konnte der Favorit vorerst keinen Führungstreffer erzielen. Das änderte sich etwa eine halbe Stunde vor Schluss schlagartig. Es lief die 63. Spielminute, als Spielertrainer Michel Badal die Entscheidung fasste, sich selbst in die Partie einzuwechseln. „Unsere Stürmer hatten in diesem Spiel kein Glück. Da ich noch sehr gut weiß, wo das Tor steht und mein Trainerkollege Alexander Kopp die Entscheidung unterstützt hat, habe ich mich kurzerhand selbst eingewechselt", erklärt Badal. Dass es die richtige Entscheidung war, bewies der 33-Jährige nur sechs Minuten später, als er die SG Germania Wiesbaden mit 3:2 in Führung brachte. Bis zum Schlusspfiff gelang dem Angreifer, der unter dem Spitznamen „Kopfball-Ungeheuer" bekannt ist, noch ein weiterer Treffer und eine Vorlage. Mit der Leistung rettete Badal der Germania die drei Punkte und gleichzeitig die Tabellenführung und steht somit promt in der FuPa-Elf der Woche.

Kein Einzelfall

Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass Michel Badal als Spielertrainer in die Partie kommt und seine Fähigkeiten unter Beweis stellt, erzählt der Spielertrainer im Gespräch mit FuPa Wiesbaden. „Das kam schon öfters vor. In der Gruppenliga bei Meso-Nassau habe ich mich auch schon einmal eingewechselt und dann ein Tor gemacht", erzählt Badal, dem die Joker-Rolle liegt. Eigentlich will der 33-Jährige gar nicht als Spielertrainer fungieren. "Ich will eigentlich überhaupt nicht spielen, die Mannschaft ist stark genug, da brauch ich keinem Spieler den Platz wegnehmen. Am Wochenende hatten wir jedoch einige Verletzte und die Bank war dünn besetzt", rechtfertigt Badal seinen Einsatz. Für ihn persönlich ist es eben wichtiger, die Mannschaft von außen zu lenken und zu unterstützen.

„Alexander Kopp ist Gold wert"

Einen großen Anteil am aktuellen Erfolg der SG Germania hat Co-Trainer Alexander Kopp, der gemeinsam mit Badal das Trainerduo vervollständigt. „Er leistet eine riesen Arbeit, wir sind sehr froh, dass er geblieben ist. Für uns ist er Gold wert", lobt Badal seinen ehemaligen Jugendcoach Kopp.

„Qualität von Kreisoberliga bis Gruppenliga"

In der vergangenen Saison belegte die SG den dritten Platz und verpasste somit nur knapp den Aufstieg. Dieses Jahr ist der Sprung in die A-Klasse fest eingeplant: „Wenn wir dieses Jahr nicht aufsteigen, dann muss schon irgendetwas richtig schiefgehen. Es gibt für uns keine andere Option, die Mannschaft gehört nicht in die B-Liga", erklärt Badal. Dennoch warnt das Trainerduo davor, keinen Gegner zu unterschätzen. Man habe in der Offensive eine enorme Qualität, die sich vor allem im ersten Saisonspiel gegen den SV Bosna gezeigt hat, doch gleichzeitig müsse die Mannschaft darauf achten, keine Kontergegentore zu fangen, wie in der Partie gegen Espanol. Alles in allem ist der Coach guter Dinge, dass es in dieser Saison klappt mit dem Aufstieg: „Die Jungs haben Ziele und sind hungrig, diese zu erreichen". Mit dem 6:2-Sieg und den zwei Jokertoren von Michel Badal wurde am Sonntag ein weiterer Schritt in Richtung A-Klasse gemacht. Am Freitag steht das Pokalspiel gegen Grün-Weiß Wiesbaden auf dem Programm, ehe die #MannschaftderWoche am nächsten Sonntag in der Liga gegen den 1.FC Nord Wiesbaden ran muss.