2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Foto: Scheschonka
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Die Kenny-Renken-Show

MIT VIDEO + GALERIE: Der Stürmer von Surheide II macht beim 5:0-Sieg im Kreisliga-Derby bei der TSV Wulsdorf ein Riesenspiel - Endstand fällt zu hoch aus

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So hatten sich die Wulsdorfer das natürlich nicht vorgestellt. Da hatte sich der sympathische Kreisligist zum „Tag der Amateure“ extra darum beworben, mal groß bei FuPa und in die NORDSEE-ZEITUNG zu kommen. Und dann das: 0:5 endete am Sonntag das Derby gegenTuSpo Surheide II. Trübsal blasen wollten die Gastgeber aber trotz der Packung nicht. „Das wirft uns nicht zurück, wir bleiben positiv“, sagte Kapitän Cedrick Janke, der als Spielertrainer seinen Vater Deflef (Urlaub) vertrat.

Die Surheider hingegen frohlockten. Mann des Spiels war eindeutig Kenny Renken. Der Stürmer von TuSpo II war an allen fünf Treffern beteiligt. Seine Top-Ausbeute: drei Tore, zwei Vorlagen. Viel Zeit für das obligatorische Siegerbier gab es für ihn aber nicht. Denn Renken hatte es eilig. „Ich muss gleich noch Ü32 spielen“, sagte der Angreifer, während er Richtung Kabine spurtete.

Einen besseren Tag für seinen Torriecher hätte sich Renken in jedem Fall nicht aussuchen können. Denn für die Surheider war der Derbysieg bei der TSV zugleich der erste Saisonerfolg im fünften Anlauf. „Wir hätten auch schon andere Spiele gewinnen können, haben aber hinten viele Fehler gemacht“, sagte Matchwinner Renken. Sein kurzer Kommentar zum ersten Saisonsieg: „Wurde auch Zeit.“

Partie hätte auch 4:4 ausgehen können

Durch den Sieg tauschten die beiden Keller-Kinder der Kreisliga die Plätze. TuSpo ist jetzt Siebter, Wulsdorf Achter.

Ein Trostpflaster für die Gastgeber nach dem 0:5 sollte sein: Das Ergebnis fiel eindeutig zu hoch aus. Die Partie hätte auch locker 3:3 oder 4:4 enden können. Chancen genug dazu hatte die TSV „Wir müssen einfach ein Tor machen“, betonte Spielertrainer Janke nicht zu unrecht.

Der 20-Jährige selbst hatte in der 24. Minute den Führungstreffer auf dem Fuß, doch er bekam bei seinem Volleyschuss aus sieben Metern nicht genug Druck hinter den Ball. So hatte Surheides Schlussmann Paul Zielinski, der erstmals in dieser Saison ohne Gegentor blieb, leichtes Spiel.

Die Partie selbst war in der Anfangsphase noch ohne großen Unterhaltungswert. Beide Teams belauerten sich, so wie Raubtiere im Käfig. Den ersten gefährlichen Torschuss setzten die Gastgeber ab. Wulsdorfs Malte Giesemann zirkelte einen Fernschuss knapp am Kasten vorbei. Dann hatte Cedrick Janke sein dickes Ding auf dem Schlappen, verpasste aber die Führung. Besser machten es die Gäste in der 30. Minute. Sie spielten gekonnt durch die Mitte, wo Kenny Renken am Strafraumeck auf Jannik Weinlein ablegte. Dessen Dropkick knallte unhaltbar ins linke Eck. Daniel Fricke im TSV-Tor war machtlos. Weinlein hätte kurz vor der Pause sogar beinahe noch das 2:0 erzielt. Sein Kopfball nach Ecke von Kapitän Artur Trojan rauschte aber knapp über den Kasten (41.). So blieb es zur Pause beim 1:0.

Wulsdorf vergibt Top-Chancen zum Ausgleich

Zu Beginn der zweiten Hälfte spielten dann aber zunächst nur die Wulsdorfer. Es gab Chancen im Dreiminuten-Takt. Der eingewechselte Christopher Helmbrecht kam gleich doppelt gefährlich vors Tor. Sturmpartner Giesemann küsste mit einem Schuss aus kurzer Distanz sogar den Pfosten. Eine Top-Gelegenheit bot sich auch Maik Grotheer, der aus kurzer Distanz in Gäste-Keeper Zielinski seinen Meister fand.

Und das Auslassen der Top-Chancen rächte sich schließlich. Denn die Surheider, die sich in der zweiten Hälfte fast ausnahmslos aufs Kontern beschränkten, schlugen in den letzten 20 Minuten gleich viermal zu. Beim 2:0 (72.) tanzte TuSpo-Kapitän Artur Trojan die Wulsdorfer Defensive aus und bediente Goalgetter Renken mustergültig. Beim 3:0 legte Renken dann für Trojan auf (83.). Anschließend erhöhte Renken mit einem Doppelpack (85. Foulelfmeter, 88.) noch auf 5:0.

„Er ist Stürmer, also sollte er auch Tore machen“, sagte Kapitän Trojan nach der Partie mit einem Grinsen in Richtung des Kollegen. Der war da schon lange in der Kabine zum Duschen. Das nächste Spiel wartete ja.

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Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 08.10.2017, 20:16 Uhr
Nordsee-Zeitung / Christian HeinigAutor