2024-04-29T14:34:45.518Z

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Auf der Jahnwiese ist fußballerisch in letzter Zeit nur noch wenig los gewesen. Der Sportplatz im Speckenbütteler Park wird zum 1. Juli vom TV Lehe an Galatasaray Bremerhaven übergeben.Hartmann Arnd Hartmann
Auf der Jahnwiese ist fußballerisch in letzter Zeit nur noch wenig los gewesen. Der Sportplatz im Speckenbütteler Park wird zum 1. Juli vom TV Lehe an Galatasaray Bremerhaven übergeben.Hartmann Arnd Hartmann

„Gala“ übernimmt die Jahnwiese

2015 gegründeter Verein bekommt eine Heimat – Gespräche mit Bernd Günther noch ohne Ergebnis

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BREMERHAVEN. Für die Fußballer von Galatasaray Bremerhaven hat die Rolle als Gast bald ein Ende. Der 2015 gegründete Verein wird zum 1. Juli die Jahnwiese vom TV Lehe übernehmen, der seine Fußball-Abteilung abgewickelt hat. „Wir haben endlich eine Adresse“, freut sich der Galatasaray-Vorsitzende Mehmet Dogan.

Gerade für die Suche nach Sponsoren sei es wichtig, eine feste Heimat wie jetzt im Speckenbütteler Park vorweisen zu können. Dogan hat Gespräche mit Unternehmen wie Turkish Airlines geführt, die ein Engagement davon abhängig gemacht hätten, dass der junge Verein einen eigenen Sportplatz vorweisen könne. Praktisch ändert sich für „Gala“ durch die Übernahme der Jahnwiese jedoch nicht viel, denn als Gast wurde der Platz an der Wurster Straße bereits für den Trainings- und Spielbetrieb genutzt. „Wir sind dem TVL dankbar, dass er uns aufgenommen hat. Der Unterschied ist, dass wir jetzt keine Miete mehr zahlen“, erklärt Dogan.

Der ehemalige Regionalligaspieler des FC Bremerhaven geht davon aus, dass zwei Herrenmannschaften auf der Jahnwiese spielen werden – die A-Jugend und das Damenteam wurden während der Saison abgemeldet. Dogan hat sich zum Ziel gesetzt, die Trainingsbedingungen zu verbessern. Auch im Umfeld bewegt sich was – mit Sascha Klibisch gibt es einen neuen Betreiber für die Vereinsgaststätte. „Wir wollten da auf keinen Fall eine Shisha-Bar. Sascha will Geld reinstecken und es richtig schön machen“, erzählt Dogan.

Umbenennung abgelehnt

Die Gespräche mit Bernd Günther, dem früheren Präsidenten des FC Bremerhaven, haben noch zu keinen konkreten Ergebnissen geführt. Dogan betont, dass er den Hamburger Kaufmann, mit dem er seit gemeinsamen FCB-Zeiten in Kontakt steht, gerne für „Gala“ gewonnen hätte: „Es waren freundschaftliche Gespräche. Ich bin mit Bernd immer gut ausgekommen.“ Allerdings habe sich Günther einen Einstieg von Stefan Kriesen als Trainer gewünscht, zu dem dieser aktuell nicht bereit sei. Auch eine Umbenennung des Vereins sei ein Thema gewesen, die Dogan aber abgelehnt habe: „Wir wären unglaubwürdig geworden.“

Ganz vom Tisch ist ein Engagement Günthers jedoch nicht, wie der Chef der Hamburger Vermögensverwaltung Idunahall gegenüber der NORDSEE-ZEITUNG erklärt. „Ich bin beruflich stark eingespannt, daher habe ich noch keine Entscheidung gefällt. Aber es ist nicht unmöglich.“ Um sich vor einem Beschluss ein Bild machen zu können, will Günther den kompletten „Gala“-Vorstand nach Hamburg bitten – aus dem Gremium seien ihm nur Dogan und Dennis Ewert, der zweite Vorsitzende, bekannt. Günther begründet das mit schlechten Erfahrungen, die er bei der gescheiterten Fusion des FCB mit dem SC Sparta gemacht habe.

Ohne die Unterstützung Günthers wird Galatasarays Weg nach oben sicher länger dauern, was laut Dogan kein Schaden sein muss: „Es ist gut so, wie es ist. Ich glaube nicht, dass wir nächste Saison eine bezirksligareife Mannschaft haben werden. Es ist besser, zwei oder drei Jahre zu warten.“ Im ersten Jahr im Spielbetrieb war der neue Club gleich in die Kreisliga aufgestiegen, wo es nach dem Karriereende zahlreicher Leistungsträger wie Ewert in dieser Saison nur zum dritten Platz reichte.

Dogan bewegt ein anderes Thema mehr als der verpatzte Durchmarsch in die Bezirksliga Bremen. „Gala“ falle es schwer, deutsche Spieler für sich zu gewinnen. „Wir haben den Verein gegründet, damit wir Leute integrieren – egal welcher Nationalität. Wir werden aber als türkischer Verein gesehen. Das sind wir aber nicht“, sagt der „Gala“-Chef.

Aufrufe: 022.6.2018, 12:50 Uhr
Nordsee-Zeitung / Dietmar RoseAutor