2024-06-14T14:12:32.331Z

Relegation

Die Hoffnung stirbt zuletzt

SV Presberg verliert gegen den FC Naurod mit 1:2 und verpasst den Gruppenliga-Aufstieg +++ Naurods ersatzgeschwächtes Team beweist Charakter

DOTZHEIM. Ein kleines Dorf von 900 Einwohnern, dem gefühlt der ganze Fußballkreis die Daumen drückt. Der SV Presberg hätte mit einem Aufstieg in die Gruppenliga nicht nur sich, sondern gleich drei weitere Teams aus dem Rheingau-Taunus-Kreis glücklich machen können. Voraussetzung dafür wäre natürlich ein eigener Sieg im letzten Spiel der Aufstiegsrunde zur Gruppenliga gegen den bis dato und punktlosen FC Naurod gewesen. Doch die Blau-Gelben versäumten es, ihre eigenen Hausaufgaben zu machen, verloren auf neutralem Platz in Dotzheim verdient mit 1:2 (0:1).

Damit war auch die Möglichkeit verpasst worden, mit einem hohen Sieg Druck auf den Konkurrenten FC Eschborn II zu machen, der im Parallelspiel die SG Weinbachtal mit 6:0 abkanzelte und sich somit den verdienten Aufstieg in die Gruppenliga sicherte. Auch die Relegations-Verlierer TSG Wörsdorf II (Kreisoberliga), SV Neuhof (Kreisliga A) hätten im Falle eines Presberger Aufstiegs doch noch die Klasse gehalten, der TV Idstein wäre doch noch der Aufstieg in die Kreisliga B geglückt.

Ausfälle auf beiden Seiten

Doch verdientermaßen musste sich das Team von Ali Naghsh hinterher geschlagen geben. Naurod präsentierte sich trotz der Ausfälle der beiden etatmäßigen Stammkeeper Nils Hohmann (Fußverletzung), Uwe Schnell (Kreuzbandriss/OP nächste Woche), Manuel Schoch (Knöchel), Daniel Mach (Leiste), Rene Kilian (Sperre), Florian Mach (Kieferbruch) oder Pascal Gnoyke (Urlaub) als das spielerisch überlegene Team. Und kam nach 20 Minuten durch Torjäger Tobias Schuberth zur Führung nach kapitalem Schnitzer in der SV-Hintermannschaft. Die Presberger, die Helmut Preisler (heftige Platzwunde) und den FuPa-AllStar Mike de Sousa (kam erst zur zweiten Halbzeit) zu Beginn ersetzen mussten, hatten zwar mehr Chancen, jedoch resultierten diese fast ausschließlich aus Standards oder weiten Einwürfen in Strafraumnähe. Bülent Atas (31./44.) und Oldie Sasa Prodanovic in seinem letzten Spiel für Presberg scheiterten hier aus aussichtsreichen Positionen (26.).

Offenes Visier

Besser klappte es dann nach einer Stunde als FuPa-AllStar Raffael Rak, natürlich nach einer Standard zum Ausgleich einnetzte. Danach war öffnete Presberg das Visier, auch wenn Eschborns Torverhältnis zu diesem Zeitpunkt schon uneinholbar gut war. Die Folge waren Chancen hüben wie drüben. Zunächst bolzte Sven Hillmer, gestern noch gefeierter Aufstiegsheld bei der Zweiten von Naurod, den Ball aus der Drehung drüber, ehe Jonas Berger das Leder sehenswert ans Lattenkreuz nagelte. Auch Mike de Sousa vergab wenig später noch eine hochkarätige Möglichkeit. Mit der letzten nennenswerten Möglichkeit kam Naurod dann zum verdienten Sieg. Elberskirch tankte sich auf der rechten Seite durch und flankte in die Mitte zu Sven "Torres" Hillmer, der ins lange Eck schoss - 2:1, der Endstand.

Den ausführlichen Liveticker zum Nachlesen findet ihr hier.

Das sagten die Trainer:

Ali Naghsh (SV Presberg): "Unsere Leistung war auf keinen Fall gruppenligareif heute. Wir hatten uns viel vorgenommen, aber wir haben schon beim Warmmachen gemerkt: Auf diesem riesigen Kunstrasen wird es schwer. Die Power war dann irgendwie nicht mehr vorhanden. Wir haben versucht ganz viel Druck zu machen, aber auch mit den A-Jugendlichen und der ersatzgeschwächten Truppe hat Naurod gut gespielt. Wir nehmen viel mit aus der Relegation und versuchen nächste Saison wieder ein so gutes Spiel zu machen."

Reiner Mittermeier (FC Naurod): "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Sie hat definitiv Charakter und Moral gezeigt und verdient gewonnen. Ein Sonderlob geht an den A-Jugendlichen Patrick Rupp, er hat wirklich stark gespielt heute, auch Philipp Scheel hat seine Sache im Tor sehr gut gemacht."

Aufrufe: 09.6.2015, 22:39 Uhr
Philipp DurilloAutor