2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Trainer Pavlos Mavros, Emre Yunus Aydin, Jacob Riemensperger, David Fritsch, Abteilungsleiter Torsten Vrazic. Vorne von links Xhevalin Berisha, Michael Meir, Markus Gärtner, Lukas Erhard.
Trainer Pavlos Mavros, Emre Yunus Aydin, Jacob Riemensperger, David Fritsch, Abteilungsleiter Torsten Vrazic. Vorne von links Xhevalin Berisha, Michael Meir, Markus Gärtner, Lukas Erhard. – Foto: Karin Tautz

Der TSV Meitingen hat die Landesliga im Visier

Mit einem runderneuerten Kader peilt der Bezirksligist den Aufstieg an

Viele Jahre hielten die beiden Macher des TSV Meitingen, Torsten Vrazic und Pavlos Mavros, hinter dem Berg mit ihren Ambitionen. Das soll ich in dieser Spielzeit ändern. Mit namhaften Neuzugängen, jungen Wilden und einem grandiosen Zusammenhalt setzen die Lechtaler alles daran, sich die Meisterschaft oder den Relegationsplatz in der Bezirksliga Nord zu sichern und endlich das langersehnte Ziel zu erreichen: Die Rückkehr in die Landesliga.

Hin & Weg

Bei der Zusammenstellung des diesjährigen Kaders haben Vrazic und Mavros nicht nur auf fußballerische Fertigkeiten, sondern auch stark auf die menschliche Komponente geachtet. Lediglich Florian Heiß (FC Gundelfingen) und Fabian Wolf (SV Erlingen) haben den Schwarz-Weißen den Rücken gekehrt. Zudem musste Stammtorhüter Daniel Wagner aus beruflichen Gründen bis auf Weiteres die Schuhe an den Nagel hängen. Mit dem Rückkehrer Xhevalin Berisha (Cosmos Aystetten), Markus Gärtner (SV Mering), Michael Meir (TSV Nördlingen) und Emre Yunus Aydin (Türksport Kempten) gelang es jedoch, diese Abgänge mit geballter Ladung Landes- sowie Bayernliga-Erfahrung zu kompensieren. Mit Jacob Riemensperger (A-Junioren FC Stätzling), David Fritsch und Lukas Erhard (beide eigene Jugend) stießen drei Perspektivspieler zum Kader. Zuletzt schloss sich auch noch Tuan Pham (zuletzt Suryoye Augsburg) dem TSV an. „Wichtig war uns auch, dass der Kader überwiegend zusammenbleibt, um eine gewisse Konstanz zu schaffen“, erklärt der Abteilungsleiter.

Coach & Co.

Auch in seinem vierten Jahr als Chef-Trainer hat sich für Pavlos Mavros beim TSV Meitingen kaum etwas verändert. Denis Buja unterstützt ihn seinem zweiten Jahr als spielender Co-Trainer. Torsten Vrazic und Jürgen Erhard kümmern sich wie üblich um reibungslose Abläufe um das Team herum. Stefanie und Carina Gebhard sorgen für das Wohl der Spieler. Mit Verena Wagner konnte zudem eine engagierte Physiotherapeutin gewonnen werden. Ex-Keeper Tobias Hellmann übernimmt das Torwarttraining.

Glücks- & Sorgenkinder

Glücks- und Sorgenkinder sind meist nicht weit voneinander entfernt. Im Fall von Neuzugang Emre Yunus Aydin sind sie leider ein und dieselbe Person. Während der 27-Jährige unverhofft zum TSV Meitingen kam und sich als Defensiv-Allrounder sofort in den Kern der Mannschaft spielte, riss er sich vor einer Woche im Training das Kreuzband an und wird eine längere Zeit ausfallen. „Das tut uns wirklich weh“, gibt Makros zu. Auch Alexander Heider wird aufgrund eines Bänderrisses womöglich den Saisonstart verpassen.

Test & Taktik

Im Testspiel gegen Türkgücü Königsbrunn aus der Süd-Staffel (2:1) hat der TSV Meitingen seine Variabilität erkennen lassen. „Durch die Erfahrung, Konstanz und Breite, die wir mittlerweile haben, können wir uns an jeden Gegner anpassen“, erklärt Makros selbstbewusst. Auf Knopfdruck können die Lechtaler zwischen 4:4:2 oder 3:5:2 mit variablen Sechsern und hängender Spitze variieren. Dass aber auch der TSV Meitingen Tage hat, an denen er die Qualität nicht auf den Platz bringt, zeigte das Toto-Pokal-Achtelfinalspiel gegen Bezirksliga-Absteiger TSV Neusäß (2:3).

Plus & Minus

Noch nie zuvor konnte der TSV Meitingen auf solch einen breiten Kader zurückgreifen. Lange habe Vrazic zudem nicht mehr solch eine Harmonie und Teamzusammenhalt zwischen jung und alt gespürt, wie in diesem Jahr. „Das könnte uns dabei helfen, die Verletzten und Urlauber im August auszumerzen“, meint der 48-jährige Abteilungsleiter. Sein Trainer ist indes froh über die Breite und Qualität des Kaders. „Wir haben eine Riesenqualität im Kader. Die Neuzugänge und jungen Spieler sind allesamt 1a. Jetzt müssen wir das nur noch auf den Platz bringen“, schwingt bei Makros zurecht ein wenig Realismus mit. Denn nach all den Unterbrechungen durch Corona, wisse man nicht, wo man wirklich steht. Zwar waren die Vorbereitungsspiele zufriedenstellend, doch erst der August wird zeigen, wo man wirklich steht.

Wunsch & Wirklichkeit

In den letzten Jahren hielten sich Vrazic und Mavros stets zurück, sprachen von der obligatorischen 40-Punkte-Marke. Für die kommende Saison lautet die offizielle Marschrichtung nun deutlich offensiver: „Wir müssen ganz oben mitspielen. Mit diesem Kader sollten wir endlich aufsteigen“, so Mavros. „Wir wollen endlich das große Ziel erreichen und in die Landesliga zurückkehren, da nehmen wir diesmal auch kein Blatt vor den Mund“, ergänzt Vrazic. Doch auch die Wirklichkeit geht beim TSV Meitingen nicht spurlos vorbei. Natürlich verfügen die Lechtaler über einen der stärksten, wenn nicht sogar den stärksten Kader in der Bezirksliga-Nord. „Aber jeder Gegner hat seine Eigenheiten und ich bin mir sicher, sie werden alle versuchen, uns das Leben so schwer wie möglich zu machen“, weiß der Abteilungsleiter. Hinzukommt die Urlaubszeit im August. „In dieser Zeit bauen wir stark auf den Mannschaftszusammenhalt“, so Vrazic.

Prognose

Dass der TSV Meitingen seit Jahren große Ansprüche hegt, ist kein Geheimnis. In der kommenden Saison könnte man diesem endlich gerecht werden. Die Lechtaler gehen mit dem wohl stärksten Kader in die neue Spielzeit. Bleiben die Schlüsselspieler verletzungsfrei und grätscht Corona nicht wieder dazwischen, ist der TSV Meitingen ein Meisterschaftskandidat in der Bezirksliga Nord.

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Aufrufe: 05.8.2021, 17:51 Uhr
Augsburger Landbote / Nikolai VrazicAutor