2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sebastian Gilg (weißes Trikot) gehörte jahrelang zu den Stammspielern des TSV Landsberg. Vergangene Saison beendete er seine aktive Karriere – jetzt ist er als Abteilungsleiter zurückgekehrt.
Sebastian Gilg (weißes Trikot) gehörte jahrelang zu den Stammspielern des TSV Landsberg. Vergangene Saison beendete er seine aktive Karriere – jetzt ist er als Abteilungsleiter zurückgekehrt. – Foto: Thorsten Jordan

Der Fußball lässt Sebastian Gilg nicht los

Der 28-Jährige ist seit rund zwei Monaten Abteilungsleiter beim TSV Landsberg +++ Der frühere Abwehrspezialist hat große Pläne +++ Sein Augenmerk liegt nicht nur auf dem Bayernliga-Team

Dass er dem Fußball und damit dem TSV Landsberg erhalten bleiben würde, das war für Sebastian Gilg nachdem er seine Karriere als Spieler beendet hatte, festgestanden. „Jetzt ist es sogar eine leitende Funktion geworden“, sagt der 28-Jährige mit einem Lächeln. Seit Ende Oktober ist er nämlich Abteilungsleiter beim TSV Landsberg. Für das Landsberger Tagblatt blickt er auf seine ersten zwei Monate im Amt zurück und verrät, was er in nächster Zeit angehen will.

Nach dem Heimspiel der Bayernliga-Mannschaft gegen die zweite Mannschaft des TSV 1860 München war die Abteilungsversammlung, in der Gilg zum Nachfolger von Robert Michel gewählt wurde. „Zu meinem Amtsantritt hätte ich mir schon ein paar Punkte mehr gewünscht“, blickt Gilg mit einem Schmunzeln zurück, der TSV hatte diese Partie nämlich mit 2:3 verloren.

Den Gefallen hätte ihm die Mannschaft sicher gerne getan, doch es klappte nicht, im Gegenteil: Es folgten vier weitere Niederlagen, und erst im letzten Spiel vor der Winterpause holten die Landsberger mit dem 0:0 gegen Kottern noch mal einen Punkt. „Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir einen bayernliga-tauglichen Kader haben“, sagt Gilg. Einen Kader, mit dem in den restlichen Spielen auch ein einstelliger Tabellenplatz erreicht werden kann.

Trotzdem sondiere man den Spielermarkt, was im Winter aber nicht so einfach sei. „Rainer Storhas hat uns zugesichert, dass er zwar kürzertreten wird, uns aber zur Verfügung steht, wenn wir ihn brauchen“, sagt der neue Abteilungschef. „Rainer ist ein Spieler, der mit seiner Erfahrung immer wertvoll ist, auch wenn er nicht mehr so oft trainieren kann.“ Das wirkliche Problem liege aber im Angriff. „Manuel Detmar wird ja noch lange ausfallen, deshalb suchen wir nach einem Stürmer“, gibt Gilg bekannt. „Aber im Winter ist das nicht so einfach. Wir werden auf jeden Fall die Augen aufhalten, aber momentan sieht es so aus, dass wir mit dem aktuellen Kader in den zweiten Teil der Punktrunde gehen.“

Wobei da noch ein Abstrich zu machen ist: „Sören Göbel ist auf uns zugekommen, dass er künftig wegen seines Studiums kürzertreten möchte“, sagt Gilg. Der 19-Jährige hatte immer wieder seine Einsätze in der ersten Mannschaft, konnte aber kein Tor verbuchen. „Auch wenn damit ein weiterer Stürmer fehlt, nutzt es nichts, einen Schnellschuss bei einer Verpflichtung zu machen“, sagt Gilg.

Er baut darauf, dass die Mannschaft insgesamt jetzt mit der Wintervorbereitung eine Steigerung vollziehen kann. Bereits ab 18. Januar bittet Coach Sven Kresin seine Spieler wieder regelmäßig ins Training. „Auch früher hat uns die Fitness immer weitergeholfen“, blickt Gilg auf seine aktive Zeit beim TSV zurück. Jetzt könne man auch die komplette Vorbereitung unter dem „neuen“ Trainer Kresin durchführen, was sicher ein Vorteil sei. „Vor Saisonbeginn war es schwierig, da Herrmann Rietzler auf den Cheftrainersessel praktisch geschoben wurde“, blickt Gilg zurück. Jetzt liege eine andere Situation vor.

Auch im Januar sollen die ersten Gespräche mit den Spielern für die neue Saison stattfinden. Dabei könnte ihm seine Vergangenheit als Spieler durchaus behilflich sein: „Ich kenne eben beide Seiten, sowohl die des Spielers als auch die des Abteilungsleiters.“ Auch „wenn ich im Herzen immer noch Spieler bin und mich sehr gut in deren Situation reinversetzen kann, bin ich beruflich im Geschäft Teilhaber“, sagt Gilg – eine Leitungsfunktion ist für ihn damit nichts Unbekanntes.

Doch nicht nur die erste Mannschaft ist dem neuen Abteilungsleiter wichtig. „Wir müssen dahin kommen, dass die zweite Mannschaft eine U23 wird, in der die jungen Talente Erfahrung sammeln können, ehe sie in der ersten Mannschaft zum Einsatz kommen.“ Dass man davon noch ein gutes Stück weg ist, räumt er ein. Derzeit kämpft die zweite Mannschaft um den Klassenerhalt in der Kreisklasse. „Mittelfristig soll sie aber in der Bezirksliga spielen“, hat Gilg große Ziele vor Augen.

Nicht zu vergessen auch die Nachwuchsarbeit, die vorangebracht werden muss. Eine Menge zu tun also für den Versicherungsfachmann mit dem Titel Bachelor of Financial Arts. „Aber wir haben jetzt ein super Team, dadurch verteilt sich die Arbeit auf viele Schultern.“

Dass er selbst noch mal die Fußballschuhe schnüren wird, schließt er aber aus. „Natürlich juckt es, wenn ich am Samstag im Stadion bin und die Jungs sehe“, räumt er ein. Aber der Aufwand, „mein Kleiner ist jetzt zweieinhalb Jahre alt“, sei für ihn als Familienvater einfach zu groß.

Und was wünscht sich der TSV-Abteilungsleiter für das neue Jahr? „Dass wir gleich zu Beginn nach der Winterpause die nötigen Punkte holen, um dann in Ruhe weiterplanen zu können.“ Und das würde automatisch auch den zweiten Wunsch von ihm erfüllen: „Bloß nicht in die Relegation.“

Für das Bayernliga-Team beginnt die Punktrunde wieder am 7. März mit dem Auswärtsspiel beim SV Pullach.

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Aufrufe: 026.12.2019, 09:25 Uhr
Landsberger Tagblatt / Margit MesselhäuserAutor