Der SV Rindern hat zuletzt noch einmal richtig Selbstvertrauen für den Saisonstart in der Bezirksliga getankt. Erst gab’s einen 2:0-Sieg im Test gegen den Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter. Dem ließ das Team am vergangenen Sonntag im Kreispokal einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung gegen die ebenfalls eine Liga höher spielende SGE Bedburg-Hau folgen.
In beiden Partien war deutlich zu sehen, dass Christian Roeskens schon eines der Ziele erreicht hat, das er sich gesteckt hatte, als er vor einem Jahr als Coach zu dem Verein zurückkehrte, den er als „eine Herzensangelegenheit“ bezeichnete.
Denn die „Zebras“ legten in den beiden Duellen gegen die Landesligisten mit überzeugender Abwehrarbeit den Grundstein für den Erfolg. „Ich habe nach meiner Rückkehr besonderen Wert darauf gelegt, dass die Mannschaft sich in der Defensive verbessert. Und mittlerweile sind wir da auch sehr stabil geworden“, sagt Roeskens. Das soll einer der Trümpfe beim Weg zum Saisonziel sein. „Wir wollen nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Das ist unser Anspruch“, sagt der 44-Jährige. Schließlich soll sich nicht das Missgeschick der Spielzeiten 2018/19 und 2001/2002 wiederholen, als der SV Rindern die Bezirksliga nach dem Aufstieg direkt wieder verlassen musste. Diesmal soll es ein längeres Gastspiel in der Klasse geben.
Dafür hatte der Verein vor einem Jahr nach seinem souveränen Wiederaufstieg in die Bezirksliga das Team erheblich umgekrempelt und verjüngt. Diesmal gab es nur punktuelle Veränderungen im Kader, den ein wichtiger Akteur allerdings verlassen hat. Jefferson Gola stürmt nun für die SGE Bedburg-Hau, nachdem er zuvor versucht hatte, sich einen Platz im Kader des Oberligisten 1. FC Kleve zu sichern.
Eine wichtige Verpflichtung gelang dem Klub erst kürzlich. Torhüter Patryk Prus, der zuletzt für den niederländischen Klub Achilles 29 gespielt hat und nach Kleve gezogen ist, schloss sich dem SV Rindern an. Der 25-Jährige hat zwar noch keine Spielberechtigung, deutete aber beim Training bereits sein Können an. „Er hat Riesenpotenzial“, sagt Roeskens.
Der Trainer ist auch froh über die Verstärkung, weil auf der Position im Tor über kurz oder lang Handlungsbedarf bestanden hätte. Schließlich muss der Coach damit rechnen, dass die etablierten Keeper Lukas Wichert (40 Jahre) und Andy Kaus (32) auch schon den einen oder anderen Gedanken an das Ende ihrer Laufbahn verschwenden. Prus könnte deshalb die Zukunft beim SV Rindern gehören. Wobei sich Roeskens derzeit noch nicht darauf festlegen will, wer die Nummer eins sein wird, wenn sein Team am Sonntag, 22. August, mit der Heimpartie gegen den SV Budberg in die Saison startet.
Neben der guten Defensivarbeit bezeichnet der Übungsleiter den großen Zusammenhalt in der Mannschaft als eine Stärke des SV Rindern. „Wir haben vor einem Jahr bewusst darauf geachtet, dass wir jüngere Spieler aus der Umgebung zum SV Rindern holen. Das hat sich ausgezahlt. Die Kameradschaft im Team ist top“, so Roeskens. Und deshalb kann er sich jetzt an die Arbeit machen, das zu verbessern, was er aktuell als einen der Schwachpunkte ausgemacht hat. Die Chancenverwertung seiner Mannschaft lässt oft noch zu wünschen übrig. „Uns fehlt oft im Abschluss die Kaltschnäuzigkeit. Und das kann sich in der Bezirksliga rächen, weil man dort nicht allzu viele Chancen bekommt“, sagt Christian Roeskens.
Was die Fitness seines Personals angeht, ist der Coach mit dem Stand der Dinge mittlerweile sehr zufrieden. „Die Corona-Pause hatte schon für einen Substanzverlust gesorgt. Als wir wieder mit dem Training gestartet sind, gab es einige Defizite bei den Spielern. Doch das haben wir alles aufgeholt“, sagt Christian Roeskens, der auf einen ausgeglichen besetzten Kader bauen kann. Es gibt also genug Gründe, die Aufgabe, sich jetzt in der Bezirksliga zu etablieren, überaus optimistisch anzugehen.