2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Brüder im Geiste: Dennis Kipp (l.) und Robin Welge verbindet der Fußball und ihr Job.
Brüder im Geiste: Dennis Kipp (l.) und Robin Welge verbindet der Fußball und ihr Job. – Foto: Wolfgang Rudolf

Dennis Kipp und Robin Welge: Wie Pech und Schwefel

Die Polizisten Dennis Kipp und Robin Welge spielen mit dem TuS Jöllenbeck gegen ihren Ex-Klub VfR Wellensiek.

Als Bud Spencer und Terence Hill in den 1970er-Jahren auf der Kino-Leinwand ein unschlagbares Duo gaben, waren Robin Welge und Dennis Kipp noch nicht auf der Welt. Die Filme sind längst Kult: „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Zwei Asse trumpfen auf“ oder auch „Zwei wie Pech und Schwefel“. Nicht auf der Leinwand, aber auf dem Fußballplatz sind Robin Welge und Dennis Kipp heute ein (fast) unschlagbares Duo. Die beiden Kicker des Bezirksligisten TuS Jöllenbeck verbindet weit mehr als ihre Mannschaft. Wenn es hart auf hart kommt, setzen sie ihre Gegner fest, beruflich wie beim Fußball. Sie sind Polizisten - ganz so wie einst auch Hill und Spencer in ihren Filmen "Zwei außer Rand und Band" sowie "Die Miami Cops".
Auch ihre sportliche Vita ähnelt sich: beide spielten schon für den VfR Wellensiek – ihren Gegner am Sonntag. Da treten sie nur zu zweit auf, im Dienst sind sie bei der Einsatzhundertschaft Bielefeld. Dort ist Dennis Kipp ist mit seinen 27 Jahren dem 28-jährigen Robin Welge immer ein Jahr voraus. Sie tragen das Polizei-Gen in sich: Beide Väter sind auch dabei. Nach ihrer Schulzeit haben Welge und Kipp zunächst jeweils ein Jahr studiert. Robin Welge Jura, Dennis Kipp Soziologie. „Aber nur, weil wir die Zeit überbrücken mussten“, sagt Kipp. Das Ziel sei schon von klein auf die Polizei gewesen. Wenn die Papas in den Uniformen nach Hause kamen, bekamen die Jungs große, glänzende Augen.

Heute wissen sie: Die Arbeit bei der Polizei und den Fußball unter einen Hut zu bekommen ist nicht leicht. „Aber wir bekommen echt tolle Unterstützung von unserem Arbeitgeber“, sagt Kipp. Dennoch kollidiert der Spielplan manchmal mit dem Dienstplan. „Arbeit geht immer vor“, sind sie sich – natürlich – einig. Parallelen zwischen ihrem Job und ihrer Mannschaft gibt es auch. „Wir sind eine Einheit, agieren im Team, einer kämpft für den anderen“, erläutert Welge. „Im Dienst muss ich meinen Kollegen quasi mein Leben anvertrauen, das ist beim Fußball nicht ganz so extrem“, erzählt Kipp lachend. Dennoch würde auch auf dem Platz eine große Unterstützung untereinander stattfinden. „Jöllenbeck ist ein überragender Verein, hier fühlt man sich direkt heimisch und alles ist total familiär“, erklärt Welge und erhält ein zustimmendes Kopfnicken von Kipp.

Was beide zudem am Fußball schätzen, ist der vereinsübergreifende Zusammenhalt. „Man lernt so viele Leute kennen, wird beim Feiern von Fußballern angesprochen, und schon ist man in Kontakt“, sagt Kipp. Polizist ist man – wenn man dem Volksmund Glauben schenken darf – 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr. „Naja, ganz so schlimm ist es nicht“, sagt Welge lachend. Allerdings habe man als Polizist eine durchaus andere Sicht auf die Dinge, die um einen herum passieren. „Der Job hat uns auch als Fußballer geprägt. Wir sind zum Beispiel beide recht laut auf dem Platz und machen klare Ansagen“, sagt Kipp.

Interessant fanden beide ihre gemeinsame Auswärtsfahrt als Fans mit dem DSC Arminia zum MSV Duisburg. „Da wurden wir von den Kollegen der Duisburger Hundertschaft zum Stadion geleitet“, berichtet Welge. Manchmal sei es ganz interessant, die andere Seite zu erleben. Aber letztlich gilt für beide: Privat ist man privat. Und natürlich mussten die Duisburger Kollegen die beiden Bielefelder auch nicht ermahnen oder gar festnehmen – schließlich benehmen sie sich. Und wenn es doch anders gelaufen wäre, dann hätten sie – ganz im Stile von Bud Spencer und Terence Hill – sowieso die Kurve gekriegt. Robin Welge und Dennis Kipp halten nämlich zusammen – wie Pech und Schwefel. Und dieses explosive Gemisch soll am Sonntag auch gegen den VfR Wellensiek zünden.
Aufrufe: 026.9.2020, 00:20 Uhr
Nicole Bentrup / FuPaAutor