2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Jens Dünhölter

Corona-Pandemie vs. FSC Rheda 2:0

Nach Saisonabbruch und Saisonannullierung in den letzten beiden Spielzeiten zeigen sich der FSC Rheda und sein Trainer Vittorio Lombardi ehrgeizig. Es geht mit klaren Zielen in die neue Bezirksliga-Saison.

Bezirksligist FSC Rheda hat wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen eineinhalb Jahren in seinen Ambitionen gleich zwei Rückschläge hinnehmen müssen. In der Spielzeit 2019/20 befand sich die Mannschaft von Trainer Vittorio Lombardi im Aufstiegsrennen und stand zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs auf Rang zwei hinter dem TuS Dornberg. Diese stiegen nach Quotientenregelung auf, die Rhedaer mussten auf die nächste Spielzeit hoffen. Diese wurde dann bekanntlich nach sieben bis acht Spieltagen im vergangenen Herbst ebenfalls zunächst unterbrochen und schließlich sogar annulliert. Der FSC befand sich zu jenem Zeitpunkt an der Tabellenspitze der Bezirksliga Staffel 2. FuPa Ostwestfalen sprach mit dem FSC-Trainer über die angestaute Frustration, welche Auswirkungen das letzte Jahr auch auf einzelne Spieler hatte und mit welcher Stimmung man die kommende Saison angeht.

"Zugegeben, die Dornberger waren uns in der Saison 19/20 bereits ein gutes Stück enteilt", beschreibt Vittorio Lombardi die Situation beim Abbruch nach 20 Spieltagen. Der TuS Dornberg stand damals acht Punkte vor Rheda, doch wäre es bei einem regulären Saisonbetrieb im Zweifel ja auch zu Relegationsspielen von Vizemeistern gekommen. "Doch das ist Vergangenheit und daran trägt ja auch keiner die Schuld." Sportlich blickt Lombardi auch auf die letzte Saison zurück, in der der FSC eine starken Start hinlegte, doch der Frust über manche Dinge hängt noch nach: "Ich hoffe für alle, dass es nun wieder normal weitergeht. In zwei Spielzeiten hatten wir solche Situationen nun schon. Ein drittes Mal hinterließe eine wirklich tiefe Wunde. Die Motivation dürfte dann etwa in den Kreisligen recht schwer fallen, wo ja eher mal der Spaß am Spiel im Vordergrund steht. Extrem bitter ist das auch für die Jugend."

Hierzu hat der Rhedaer Coach ein Beispiel aus seiner eigenen Mannschaft parat: "Jakob Kappel-Sudbrock hat sich richtig stark präsentiert, den haben wir sofort in unsere Seniorenmannschaft übernommen. Dort wurde er dann mit 18 Jahren schnell zum Stammspieler. Der war richtig drin und blühte voll auf - nach drei Spieltagen kam dann bereits die Anfrage eines Oberligisten. Jakob hat die Zwangspause natürlich stark zurückgeworfen, der hätte letzte Saison sonst definitiv Tore in zweistelliger Höhe gemacht." Pandemie bedingt wurden es aber nur sechs Spiele (3 Tore, 3 Vorlagen) für den nun 19-jährigen Stürmer. Auf die Frage, wie es um die Motivation des jungen Fußballers bestellt ist, antwortet Lombardi schlicht: "Der ist heiß!"


Auch wenn solch junge Talente langfristig wohl nicht zu halten sein werden, verfügt der Kader des ambitionierten Bezirksligisten aber auch über viel Erfahrung. Vor der dann annullierten Saison verstärkte sich Rheda mit dem Oberliga-Routinier Matthäus Wieckowicz, der mit fünf Treffern und fünf Vorlagen in sieben Spielen sofort voll einschlug. Zur neuen Saison kommt mit Luis Sievers noch ein höherklassig erfahrener Stürmer hinzu. "Wir haben sechs Abgänge zu verzeichnen, von denen allerdings zuletzt keiner Stammspieler war. Dafür haben wir sechs Neue geholt", so Lombardi. "Es sind einige erfahrene Spieler im Kader, insgesamt haben wir einen guten Mix. Ich bin sehr ehrgeizig. Beim FSC bin ich nun im fünften Jahr Trainer und nach einer Aufbau- und Eingewöhnungszeit haben wir nun eine Truppe beisammen, wie wir sie haben wollen."

"Das ist wirklich eine recht ausgeglichene Liga, sehr attraktiv und sehr interessant"

Die neue Saison gehen der Trainer wie auch der ganze Verein zielorientiert an. "Seit dem Abbruch oder auch trotz Abbruch haben es die Spieler fitnessmäßig durchgezogen. Mit der adidas-App haben wir die Laufleistung festgehalten, ich habe dazu eine passende Excel-Tabelle erstellt. Zwei mal die Woche sind die Spieler gelaufen, manche auch drei oder vier mal. Die Jungs sind in gutem Zustand. In der ersten Woche machen wir natürlich erst einmal Stabilitätsübungen und Zirkeltraining, das Verletzungsrisiko ist nach so einer langen Pause ja auf jeden Fall gegeben."


Die Liga wird, wie schon so oft in den vergangenen Jahren, viel Spannung versprechen, davon ist Vittorio Lombardi überzeugt: "Schloß Holte hat sich gut verstärkt, Hicret, Brake und Avenwedde werden oben mitspielen wollen und auch mit Türk Sport, Wellensiek und dem SC Bielefeld muss man rechnen, plus Überraschungsteams - das ist wirklich eine recht ausgeglichene Liga, sehr attraktiv und sehr interessant. Es macht Spaß und ich wünsche allen, dass wir wieder eine reguläre Saison ohne neuen Spielmodus, Zwischenfälle oder sonstiges absolvieren können. Ich bin ein Freund von Normalität."

Aufrufe: 09.7.2021, 10:00 Uhr
FuPa OstwestfalenAutor