Das späte Glück des FC Unterstrass

War es die Coolness und nötige Geduld des oberklassigen Zweitligisten? Oder schlicht das Glück des Tüchtigen? Vielleicht eine Mischung davon.

Jedenfalls war bereits die 98. Minute angebrochen, als Albert Miller von einem Fehler in der gegnerischen Defensive profitierte, und eiskalt zum 2:1-Siegtor für den FC Unterstrass traf.

Die frühe Führung

Klar ist: Auch ein Erfolg des unterlegenen SC Veltheim wäre genauso verdient gewesen. Die Winterthurer waren von Beginn weg der erwartete unbequeme Gegner. Und dabei spielte ihm auch das frühe Führungstor in die Karten. Arbër Bajrami köpfte eine Corner-Flanke von Ex-Profi Ramon Cecchini bereits in der 3. Minute in die Maschen.

Und der SCV blieb gefährlich mit seinem schnellen Umschaltspiel. Gerade Christian Schiess sorgte mit seiner Dynamik immer wieder für gefährliche Momente.

Vergebene Konterchancen

Im zweiten Abschnitt verstärkte Unterstrass seine Offensivbemühungen. Dies wiederum gab dem Noch-Drittligisten immer wieder Räume für Konter, die aber allesamt ungenutzt blieben.

Das Spiel wurde zunehmend hektischer. Eine Reihe von Verwarnungen war die Folge davon. Und dann kam der FCU doch noch zum Ausgleich, als Marc Muggli in der 90. Minute eine Vorlage ins Netz drosch.

Penaltyschiessen nach spätem Ausgleich? Nein!

Ein Penaltyentscheidung also? Weit gefehlt. Denn es folgte noch der grosse Auftritt des eingangs erwähnten Routinier Miller. Er war wie Muggli, der Torschütze zum 1:1, eingewechselt worden. Das Unterstrass-Trainerduo Robert Hüsser/Caspar Frey hatte also ein goldiges Händchen bei seinen Entscheidungen.

Der Quartierklub aus dem Stadtkreis 6 machte damit seine Saison perfekt. Mit dem erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga interregional und dem Cupsieg als Dessert. Besser gehts nicht.

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Grosse Enttäuschung im Lager von Veltheim

Auf Seiten des SC Veltheim war hingegen die Enttäuschung verständlicherweise grenzenlos. "Unterstrass hat glücklich gewonnen", fand Veltheims Supporterpräsident Hans-Rudolf Grubenmann gegenüber dem "Landbote".

Derweil übte Verteidiger Besnik Tahiri bereits Selbstkritik. "Wir haben in der Schlussphase den Ball zu schnell nach vorne gedroschen, statt ihn sauber hinten zirkulieren zu lassen."

Und Trainer Richard Oswald schob nach. "Weil wir genug Chancen zum 2:0 hatten und uns Favorit Unterstrass nie erdrückt hat, haben wir unglücklich verloren. Ja, diese Niederlage tut weh."