2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

"Das Jahr wird für die ambitionierten Spieler im NLZ spürbar"

Zwei Jahre trainierte Philipp Kass die U17-Fußballer der SG Unterrath in der Bundesliga West. Im Sommer übernimmt er die U17 von Fortuna Köln.

Wie unterscheiden sich SGU und Fortuna Köln?

Kass Es ist in Unterrath ein angenehmes Arbeiten mit viel Rückendeckung. Von der Infrastruktur und den finanziellen Rahmenmöglichkeiten her ist die Fortuna Köln jedoch ein größerer Player.

Sie haben schon in der Saison 2012/13 die U17 von Fortuna Köln trainiert. Wie hat sich der Verein seither verändert?

Kass: Der Verein hat sich stark professionalisiert.

Auf welchem Weg ist die SGU?

Kass Auf einem sehr guten. Die Erste performt in der Landesliga gut. Es ist schade, dass der SGU durch die DFB-Reform mit einer reinen NLZ-Liga die Tür zur U17-Bundesliga ab 2022 verschlossen wird.

Ihr Team trotzte Schalke und dem 1. FC Köln in der laufenden Saison jeweils ein 1:1 ab. Was wäre noch möglich gewesen?

Kass Gegen Köln war sogar mehr drin. Die Tabelle gibt ein realistisches Abbild, wir waren absolut konkurrenzfähig.

Die laufende Saison wird in Kürze voraussichtlich abgebrochen. Wie bewerten Sie dies?

Kass Es wäre eine absolut korrekte Entscheidung. Wir in Unterrath waren dafür. Wir konnten seit Ende Oktober nicht mehr trainieren und haben dies im Vergleich zu anderen NLZ-Teams als Wettbewerbsnachteil empfunden.

Was bedeutet dieses Jahr fast ohne Wettkampfspiele für die Talente?

Kass Insbesondere für die ambitionierten Spieler in den NLZ wird es spürbar.

Wie schwer ist es für Unterrath gegenüber einem Big Player wie Fortuna Düsseldorf in der eigenen Stadt?

Kass Die Corona-Pandemie hat die Rollenverteilung noch einmal klar aufgezeigt. Die Fortuna durfte bereits trainieren, wir nicht. Wir sind ein Auffangbecken für jene Spieler, die es bei den großen Vereinen möglicherweise nicht schaffen.

Womit können kleinere Vereine beim Kampf um Talente punkten?

Kass Man muss besondere Nischen besetzen, eine besondere Ausbildungsidee vertreten. Wir stehen für keinen Tiki-Taka-Fußball, der Sport wird hier gearbeitet. Dafür gilt es die passenden Spielertypen zu finden, die genau dafür gemacht sind und deswegen in den NLZ-Teams vielleicht eher nicht zum Einsatz kommen.

Aufrufe: 023.3.2021, 14:00 Uhr
RP / Daniel MertensAutor