2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligavorschau
Bleibt die Usinger TSG um den angeschlagenen Julian Waschkau (links) am Sonntag gegen Merzhausen hängen oder gelingt ein Derbysieg?	Foto: Breier
Bleibt die Usinger TSG um den angeschlagenen Julian Waschkau (links) am Sonntag gegen Merzhausen hängen oder gelingt ein Derbysieg? Foto: Breier

,,Das Aufgebaute nicht wegwerfen"

GL WEST +++ Caic spart vor Derby nicht mit Kritik +++ Louchan sieht Chancen +++ Personelle Ausfälle auf beiden Seiten +++

HOCHTAUNUS (dio/anr). Sie haben beide bislang 20 Saisonspiele in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt West absolviert, doch die Punktebilanz differiert gravierend: Während die Usinger TSG mit 45 Punkten und damit drei Zählern hinter Spitzenreiter Vatanspor Bad Homburg noch vom Titel träumt, geht es für den TuS Merzhausen mit 20 Punkten ums Überleben. Daher sind beide Teams auf einen Sieg im sonntäglichen Derby (15 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz an den Usinger Muckenäckern angewiesen (siehe auch Interview auf Seite 15).

Sonntag, 15 Uhr Usinger TSG - TuS Merzhausen

,,Wir wollen am Sonntag eine Positiv-Serie starten", sagt UTSG-Coach Leo Caic. Nach den bisherigen Ergebnissen im Jahr 2015 ist sein Team etwas zurückgefallen, kann aber immer noch aus eigener Kraft Erster werden. Allerdings fehlte für dieses Ansinnen zuletzt einiges bei der UTSG. ,,Im Moment sind wir im Begriff, das in der Vorrunde Aufgebaute wegzuwerfen", spart Caic nicht mit Kritik. Zuletzt in Klein-Karben, wo es beim damaligen Schlusslicht die erste Saisonniederlage für Usingen setzte, habe es am Aufbäumen und generell am eingeforderten ,,Champions-Gedanken" gefehlt.

Nicht jedoch an der Fitness, da sei das Team wieder einen deutlichen Schritt weiter, so Caic. ,,Klar waren wir in Klein-Karben personell geschwächt. In der ersten Hälfte war ich dennoch zufrieden. Wir standen taktisch gut, auch wenn es natürlich angesichts mehrerer nicht so eingespielter Zweitmannschaftsspieler im Team an den Automatismen gefehlt hat. In der zweiten Hälfte haben wir den Gegner aber zu Kontern eingeladen und einen hat der KSV genutzt", sagt Caic.

Der Usinger Trainer hält mit Kritik nicht hinter dem Berg: ,,Einige verstecken sich hinter der nicht so guten Vorbereitung. Auch die Bereitschaft zur Selbstkritik fehlt teilweise. Was für ein Team man ist, zeigt sich, wenn es mal nicht so gut läuft."

Caic rechnet damit, dass seine Mannschaft am Sonntag wieder zu besserer Form findet. ,,Wir sind heiß auf den TuS. Wir haben im Hinspiel dort schlecht gespielt. Merzhausen hat klasse Einzelspieler, denen es im Hinspiel an der Fitness fehlte. So ein Derby wie jetzt kann aber viele Kräfte mobilisieren." Ganz klar ist die Usinger Aufstellung für Sonntag noch nicht. Zwar dürfte Gregory Strohmann, der mit den Nachwehen einer heftigen Grippe kämpft, nochmals fehlen, doch Petar Zrakic ist wieder gesund. Immer noch angeschlagen sind Julian Waschkau (Knöchel) und Torben Selzer (Fuß), die sich aber zuletzt im Trainer durchgebissen hätten. Denis Crecelius wird vorerst im Kreisoberliga-Team spielen.

Trotz einer Woche mehr Pause durch den Spielausfall hat sich für Merzhausens Trainer Jörg Loutchan die Lage vor dem Derby nicht verbessert. Schlüsselspieler Antonio Castellino fehlt als Kopf der Mannschaft an allen Ecken und Enden. Sein Vertreter Can Zarifoglu weilt am Sonntag im Urlaub. Patrick Berschick ist nach seinem Platzverweis in Königstein vier Spiele gesperrt und der zweite Torjäger Patrick Hildebrandt sei abwesend. Obwohl Gastgeber Usingen ebenfalls angeschlagen sei, sieht Louchan sein Team als klaren Aussenseiter an.

Gegen Taktikfuchs Caic mit der stärksten Abwehr der Liga müsse alles zusammenpassen: ,,Wir sind aber nicht chancenlos, weil Usingen die letzte Chance auf die Meisterschaft wahren muss." Entscheidend bleibe, die ,,totalen Aussetzer" der vergangenen beiden Spiele abzustellen. Loutchan betont, dass man keine Niederlage einkalkuliere, aber ebenso erwarte, dass alle Spieler wissen, worum es geht: ,,Keiner will absteigen, also muss volle Konzentration von Anpfiff bis Abpfiff da sein und wir dürfen auch nicht abschalten, wenn der Ball ruht." Ungeachtet einer möglichen größeren Kulisse gelte es voll bei der eigenen Sache zu sein und jeden Zweikampf Mann gegen Mann zu führen: ,,Wir denken nicht daran, wie wir dem Gegner die Meisterschaft verderben können, sondern wie wir selbst erfolgreich sein können. Der finale Pass ist entscheidend und wir müssen endlich mal in Führung gehen."



Aufrufe: 021.3.2015, 10:00 Uhr
Usinger AnzeigerAutor