Hohe gegenseitige Wertschätzung

Wie gestaltet sich die Situation aufgrund von Corona innerhalb Ihrer Mannschaft. Tauschen Sie sich mit Ihren Spielern regelmäßig aus?

Es herrscht eigentlich Funkstille. Wir brauchen keinen permanenten Austausch. Die Mannschaft regelt das untereinander. Die Jungs haben verstanden, dass und warum gerade nichts passiert. Den einen oder anderen Spieler treffe ich beim Einkaufen.

Ein Mannschaftstraining ist derzeit ja nicht möglich. Schicken Sie Ihren Spielern stattdessen individuelle Trainingsanweisungen?

Über Training zerbreche ich mir derzeit nicht den Kopf. Wir haben generell ganz andere Dinge als Fußball zu klären. Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, mehr nicht. Wir kümmern uns darum, wenn wir das wieder aktiv dürfen. Auch die Diskussion, ob es Geisterspiele in der Bundesliga geben soll, finde ich reichlich überhöht. Das Ganze hat längst nicht den Stellenwert, wie es mitunter vermittelt wird. Wir sollten da die Kirche im Dorf lassen.

Noch ist nicht klar, ob die Saison abgebrochen, die Tabelle eingefroren oder die Runde zum Beispiel wiederholt wird. Haben Sie ein Wunschszenario?

Über den Tellerrand geschaut, ist ein Saisonabbruch aus meiner Sicht das Sinnvollste. Für unsere beiden Männerteams ändert sich dann sportlich nichts. Die A- und B-Jugend müssten wohl absteigen. Aber vor allem, es müsste mal etwas entschieden werden. Diese Unklarheit stört am meisten. Der Handball ist ein schönes Vorbild. Da hat der Landesverband schon vor Wochen die Saison abgebrochen. Und das nicht zum Nachteil potentieller Absteiger. Eine neue Saison, wann auch immer die gespielt wird, hat sowieso ein ganz anderes Programm. Das nehmen wir dann, wie es kommt. Darum Abbruch, weil die Situation ist, wie sie ist.

Ein kurzer Rückblick auf das Sportliche: Wie hat sich Ihr Team in dieser Runde aus ihrer Sicht entwickelt?

Die Mannschaft hat sich sehr positiv entwickelt. Der Teamgeist ist eine Stärke, die immer mehr zum Tragen kommt. Die Spielweise und das Spielverständnis sind entwickelt nach meinen Vorstellungen. Mir macht die Arbeit mit der Mannschaft und im Verein viel Spaß.

Wie funktioniert der Austausch mit dem Vorstand in der aktuellen Situation, Stichwort Planung neue Saison?

Das läuft klasse. Wir sind mit den Planungen sehr gut vorangekommen. Ich erlebe eine Zusammenarbeit, geprägt von hoher gegenseitiger Wertschätzung. Auch mit den Trainerkollegen im Verein.

Das heißt, Sie bleiben dem FC Neu-Anspach als Coach erhalten?

Das Thema ist geklärt. Ich bin eher ein bodenständiger Typ und habe wie erwähnt Spaß beim FC Neu-Anspach zu arbeiten. Um die Mannschaft weiter zu formen, war meine Intention auch eher auf ein längerfristiges Engagement ausgerichtet. Für mich war schon im Herbst klar: Mit dem FC Neu-Anspach und mir geht’s weiter.

Zum Abschluss: Haben Sie einen Tipp für einen gesunden Umgang mit der Corona-Krise?

Ich gehe damit respektvoll um, achte auf die Hinweise. Die freie Zeit daheim hab ich genutzt, um Böden im Haus neu zu verlegen und den Garten auf Vordermann zu bringen. Für die Fitness war ich auf dem Fahrrad unterwegs. Und dann ist da selbstverständlich das Familienleben mit meiner Frau und unserer kleinen Tochter, das durch die Zeit daheim in allen Facetten genossen werden kann. Ein paar persönliche Kontakte fehlen zwar grad, aber die werden intensiver denn je gepflegt, wenn wir das wieder dürfen.