Eigentlich hatte sich der FC Eagles Aarau schon in der Winterpause von der Gruppe 5 der 2. Liga interregional verabschiedet. Der Grund dafür: fehlende Junioren. Zwar ist es möglich, ohne den nötigen Nachwuchs auf Stufe Amateurliga zu spielen. Allerdings hat es einen hohen Preis, wenn keine der folgenden Kriterien erfüllt wird:
Sprich: Pro fehlendes Junioren-Team ist ein Ausbildungsbeitrag von 12'000 Franken oder pro fehlender Junior ein Betrag von 800 Franken in den SFV-Ausbildungsfonds einzuzahlen (Wettspielregelment SFV, Art. 113).
Also ein teures Unterfangen. Und darauf hatten die Aargauer Adler offenbar keine Lust mehr.
Mit dem Abbruch der Saison erhielten sie aber nun nochmals eine zweite Chance und versuchten deshalb in den letzten Wochen ein weiteres Mal (erfolglos), eine Partnerschaft mit einem umliegenden Verein einzugehen.
"Wir haben keine Aussichten mehr. Nach zahlreichen Absagen standen wir zuletzt mit zwei Vereinen in Kontakt, doch beide haben nun wegen der Coronakrise andere Baustellen und müssen nun für sich schauen", sagt Präsident Faton Gashi kapitulierend gegenüber der "Aargauer Zeitung".
Eagles Aarau wird sich nun aber nicht in die 3. Liga (wo man ohne Junioren spielen darf) zurückziehen, sondern das Fanionteam gänzlich auflösen.
Immerhin: "Der Verein bleibt bestehen, wir haben noch eine Senioren-Mannschaft und der Vorstand will nebenbei die Energie in den Aufbau einer Juniorenabteilung stecken", lässt Gashi weiter verlauten.
Der definitive Rückzug der Aargauer ist aber vor allem ein weiteres negatives Kapitel in der krisengeschüttelten Gruppe 5. Schon einige Wochen bekannt ist nämlich der freiwillige Rückzug von Wettingen, dem jüngst auch noch der FC Olten folgte.
Würde es also auf die kommende Meisterschaft hin keine Umteilungen und/oder Aufstockungen geben, hätte die Gruppe 5, der auch die FVRZ-Klubs Lachen/Altendorf, Freienbach, Einsiedeln, Adliswil und Blue Stars angehören, gerade noch elf Teams.