"Abstiegskampf trotz Saisonabbruch: Eagles Aarau fehlen 30 Junioren für den Ligaerhalt", titelt die "Aargauer Zeitung".
Offenbar hat der Verein noch bis zum 15. Mai Zeit, eine Junioren-Abteilung mit mindestens 30 Junioren zu präsentieren. Lösen will er diese Aufgabe durch eine Partnerschaft mit einem anderen Klub.
Corona macht es also möglich: Das eigentlich in der Winterpause aus der Gruppe 6 zurückgezogene Interregio-Team der Eagles könnte so aufgrund des Saisonabbruchs nachträglich doch noch zum Handkuss kommen (wir berichteten).
In der Gruppe 6 spielten die Aarauer auch gegen die FVRZ-Klubs von Freienbach, Lachen/Altendorf, Einsiedeln, Blue Stars und Adliswil.
"Als mit dem Saisonabbruch bekannt wurde, dass es keinen Auf- und Absteiger geben wird, war für mich klar, dass es fair wäre, wenn unser Verein nochmals eine Chance bekommt", sagte Präsident Faton Gashi gegenüber der Regionalzeitung.
Fair? Vielmehr stellt sich die Frage, weshalb Klubs wie Eagles Aarau oder auch Pajde (beide verfügen neben einem Aktivteam nur noch über eine Seniorenmannschaft!) überhaupt in der 2. Liga interregional (oder auch 2. Liga regional) sind oder waren? Denn eigentlich wäre ja eben eine intakte Juniorenabteilung nötig.
Der von Barça-Star Ivan Rakitic subventionierte NK Pajde aus Möhlin soll beispielsweise seine Berechtigung durch eine Gruppierung mit Möhlin-Riburg/ACLI haben.
Doch unabhängig davon: Das Problem liegt in solchen Fällen sowieso bei denjenigen Regionalverbänden, die solche Schlaumereien goutieren.
Das beste Beispiel ist hierbei der Aargauer Fussballverband:
Laut den Aufstiegsmodalitäten zur 2. Liga ist zwar die Teilnahme von mindestens einer Mannschaft an der laufenden Meisterschaft in den Junioren A bis C nötig. Diese Regelung wird aber sogleich mit einem weiteren Passus entkräftet, in dem man sich den Aufstieg mit "einem Ausbildungsbeitrag" von 10'000 Franken an den Verband auch erkaufen kann.
Das wiederum heisst, dass sich scheinbar die verschiedenen Regionalverbände ihre eigenen Weisungen zusammengestellt haben.
Denn der FVRZ geht hierbei viel rigoroser vor, wie die folgenden Modalitäten im Regelwerk deutlich aufzeigen:
Eine Mannschaft wird am Ende der Saison als Absteiger bezeichnet (zwangsrelegiert), wenn der Verein nicht während der ganzen Saison
Das heisst: Ein Eagles Aarau oder Pajde Möhlin aus der Region Zürich könnte es gar nicht geben.
So oder so: Eagles-Klubchef Gashi tut alles für eine Zukunft seiner Eagles auf Stufe 2. Liga interregional. "Wir haben aus der Vergangenheit gelernt und wissen, dass es schwierig wird. Wir versuchen schon lange, eine Partnerschaft zu finden, und hatten dazu auch gute Gespräche. Fakt ist aber auch, dass wir derzeit noch nichts Konkretes vorweisen können", sagt er.
Und was passiert, wenn es nicht klappt? Für die regionale 2. Liga bräuchte der Verein zumindest eine A-Junioren-Mannschaft. Ansonsten droht der Abstieg in die 3. Liga oder die Auflösung des Teams. "Wir haben noch keinen Plan B", sagt Gashi. "Damit werden wir uns erst beschäftigen, wenn wir definitiv aus der 2. Liga inter absteigen müssen."