2024-05-15T11:26:56.817Z

Allgemeines
Immerhin gute Haltungs­noten: Die Nürnberger Thomas Winkelbauer (links) und Egson Gashi beim vergeblichen Ver­such, ein Bundesligaspiel zu gewinnen. F: Roland Fengler
Immerhin gute Haltungs­noten: Die Nürnberger Thomas Winkelbauer (links) und Egson Gashi beim vergeblichen Ver­such, ein Bundesligaspiel zu gewinnen. F: Roland Fengler

Club-U17: Auf der Suche nach Sicherheit

FCN-Talente stecken auch nach dem 1:1 gegen Stuttgart weiter im Abstiegskampf +++ Die Optimierungsphase dauert diesmal länger

Zwei Siege aus 15 Spielen: Es sieht nicht gut aus für die U17 des 1. FC Nürnberg in der Bundesliga. Zum Auf­takt im neuen Jahr gelingt nur ein 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers. Der Trai­ner bleibt dennoch zuversichtlich.

1. FC Nürnberg - SV Stuttgarter Kickers 1:1

Knapp fünf Minuten sind gespielt auf dem Kunstrasenplatz am Valzner­weiher, da hat Michael Wimmer eine gute Idee. Also schreit Wimmer: „Sicherheit holen“. Er meint seine Spieler, Wimmer trainiert die U 17 des 1. FC Nürnberg, die da gerade ver­sucht, gegen die Stuttgarter Kickers ein paar wichtige Punkte im Bundesli­ga- Abstiegskampf zu holen. Aber Abstiegskampf und Sicherheit ist eine dieser Kombinationen, die sich zwar alle herbeiwünschen, die aber eben auch selten sind, sehr selten.

Die Umsetzung der guten Idee miss­lingt dann zunächst auch den Nürn­bergern, die sich schwertun mit dieser Spielzeit im Allgemeinen und mit dem Tabellennachbarn aus Stuttgart im Speziellen. Elf Punkte hatte der Club aus den ersten 14 Saisonspielen, nun ja: gesammelt. Die Kickers schafften bei einem Spiel mehr immerhin 15 Punkte, weshalb sie beim Club das Aufeinandertreffen nutzen wollten, um die Distanz zu verringern.

Dummerweise aber schauen sie zu Beginn aus wie ein kommender Abstei­ger, die Distanz wirkt unüberbrück­bar. Die Kickers dominieren, treffen nach einer Minute und einem Freistoß die Latte und stürzen die Nürnberger von einer Verwirrung in die nächste. Die Sicherheit schafft es in diesen Anfangsminuten nicht einmal ansatz­weise, das Spiel der Nürnberger zu beeinflussen. Stattdessen drischt nach einer Viertelstunde Jonas Scholz, Nürnbergs Kapitän, im Straf­raum formvollendet über den Ball, und weil hinter ihm ein Stuttgarter wartet, steht es 0:1.

Auffällige Neuzugänge

„Mit dem 0:1 waren wir gut bedient“, sagt Wimmer hinterher, „da hätte es auch 2:0 oder 3:0 stehen kön­nen.“ Tat es aber nicht, weshalb Wim­mer später immerhin einigermaßen entspannt über die Lage der Dinge sprechen kann. Von einer schwierigen Saison in einer „richtig guten Liga“ spricht er da, von einer Nürnberger Mannschaft, die „viele Spiele unglück­lich verloren hat“, dass man sich da unten jetzt „rausboxen“ will und dass man nicht grundsätzlich verzwei­feln muss mit Blick auf diesen Jahrgang: „Wir versuchen jeden Jahr­gang immer zu optimie­ren und glauben, dass wir an dieser Mann­schaft auch in der U19 Freude haben werden.“ Zukunftsmusik, vor­erst noch müssen sie in der U17-Bundesliga Freude am Spiel entwi­ckeln. Dass das nach der Winterpause ein biss­chen häufiger der Fall ist, dazu sollen die neues­ten Optimierungsmaß­nahmen beitragen: Aus Hoffenheim haben sie in der Winterpause Nico Bäuerle verpflichtet, aus Darmstadt Egson Gashi und aus Erlangen-Bruck René Vargas.

Gegen Stuttgart ste­hen der Mittelfeldspieler Bäuerle und Angreifer Gashi bereits in der Startelf, was sich nach 30 Minuten auszahlt, als Bäuerle einen Freistoß in den Strafraum schickt und Gashi, der in der Vorrun­de für Darmstadt 98 zehnmal in der Hessenliga traf, per Kopf zum Aus­gleich trifft. Erstmals zeigt sich, was Wimmer auch für die Zukunft prophe­zeit: „Die machen uns stärker.“ Stärker wird dann an diesem Sams­tagnachmittag am Valznerweiher der Regen — und glücklicherweise auch die Nürnberger. Wirklich gut wird die Partie allerdings nicht mehr, Nürn­berg vergibt noch die ein oder andere Gelegenheit, dann ist Schluss.

Wie die­ses Unentschieden einzuordnen ist? Schwierig, wenn man Wimmer so zuhört. Was will man schon sagen als Trainer des neuerdings Vorletzten? So etwas, zum Beispiel: Einerseits, sagt Wimmer, „kann man nicht zufrieden sein“ mit diesem Punkt gegen einen Konkurrenten im Tabellenkeller, andererseits „muss man zufrieden sein“, weil immerhin nichts verloren gegangen ist: „Die sind uns nicht davongezogen.“ Elf Spiele sind es noch bis zum Sai­sonende. „Es gibt noch genügend Punkte zu holen“, sagt Wimmer. Und es bleibt noch ein wenig Zeit, sich Sicherheit zu holen.

Schiedsrichter: Michel Franke (Zwickau) - Zuschauer: 125
Tore: 0:1 Rafail Stavridis (17.), 1:1 Egson Gashi (30.)

Aufrufe: 016.2.2016, 09:54 Uhr
Fadi Keblawi (NN)Autor