„Bloß nicht ins Schludern kommen“

„Das sind Erlebnisse, die vergisst man nicht als Spieler“.

Den größten Mehraufwand brachte die C-Jugend mit sich. In der Vorsaison waren die U14 von der BOL in die Bayernliga und die U15 von der Bayernliga in die Regionalliga aufgestiegen. Somit hatte der ASV Cham neben den etablierten Teams der U15, U17 und U19 mit der U14 eine weitere Mannschaft auf Verbandsebene gemeldet. Dabei war man sich im Vorfeld in der Jugendleitung bewusst, dass man dieses Niveau nicht über die Saison hinaus halten könne. „Man muss sich nur die Liga anschauen, mit wem man da alles konkurriert“, verweist der 46-Jährige auf die namhaften Gegner der U15-Regionalliga wie FC Bayern München, 1.FC Nürnberg, TSV 1860 München oder FC Augsburg. „Die Prämisse vor der Saison war, einfach das Jahr mitzunehmen, daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Schließlich erlebt man sowas als Spieler und als Trainer so schnell nicht mehr“, erklärt Peintinger. Speziell in der U15 sei man öfters nah an einem Punktgewinn gewesen, jedoch erkannte man auch seine Grenzen. Trotz der momentanen null Punkte habe man bereits eine große sportliche Weiterentwicklung feststellen können. „Ich seh das nur positiv für die Jungs“, so der NLZ-Leiter. Besonders in Erinnerung blieb der Heimspieltag im Quader, als bei schönstem Fußballwetter zunächst die U14 gegen die SpVgg Landshut antrat und danach die U15 gegen den TSV 1860 München. „Das sind Erlebnisse, die vergisst man nicht als Spieler“.

Zufriedenheit auch mit den anderen Mannschaften

Auch mit den anderen Mannschaften im Chamer NLZ zeigt sich Gerhard Peintinger zufrieden. Die U13 in der BOL habe von Spiel zu Spiel zugelegt und sich sehr gut entwickelt. „Die Jungs sind eine Einheit geworden und das Trainerteam hat hervorragende Arbeit geleistet“, findet Peintinger lobende Worte. Die U12 kam aufgrund der Mehrfachbelastung durch die neu geschaffene Förderliga und des kleinen Kaders an die Leistungsgrenze. Dennoch zeigt sich der NLZ-Leiter auch hier zufrieden.

Der Übergang des Jahrgangs 2006 von der U15 in die U16 ging problemlos über die Bühne und auch die Ergebnisse waren mehr als zufriedenstellend. So beendete der jüngere B-Jugendjahrgang zusammen mit der U17 der SpVgg Weiden und des SV Raigering die Hinrunde an der Tabellenspitze der BOL. In der U17 war die Möglichkeit, in der Bayernligarunde zu spielen, sehr groß. Beim entscheidenden Landesligaspiel gegen die SpVgg Bayreuth war man aufgrund vieler coronabedingter Ausfälle stark dezimiert und musste mit vielen Spielern des jüngeren Jahrgangs auffüllen. „Obwohl wir die bessere Mannschaft waren, haben wir knapp mit 0:1 verloren. Das war sehr bitter, da dadurch auch unsere U16 nicht eine Liga höher aufsteigen konnte“, ärgert sich Peintinger heute noch.

Die Leistungen der U19 in der Landesliga lagen zwischen Himmel und Hölle. „Wir spielten teilweise aus einem Guss, haben dann Chance um Chance vergeben und sind am Schluss eingebrochen“, beschreibt der Zollbeamte die hohen Leistungsschwankungen. „Dies war ernüchternd und enttäuschend, weil wir uns schon den Aufstieg in die Bayernliga-Qualirunde erhofft hätten.“ Ein Alleinstellungsmerkmal ist jedoch, dass mit Valentin Seebauer und Lukas Leutner zwei A-Jugendspieler bereits ihr Startelfdebüt in der Bayernliga-Seniorenmannschaften geben durften. Das habe zwar die U19 Hinrunde nicht einfacher gemacht, aber diese Abstellungen seien eine Auszeichnung für das gesamte NLZ. „Wenn ein 17-Jähriger zu den besten Spielern eines Senioren-Bayernligaspiels gehört, dann ist das ein Zeichen für gute Arbeit. Das ist unser Weg“, unterstreicht Peintinger.

Planungen für die nächste Saison sehr weit

Durch die neuen Ligenkonstellationen gibt es für die Rückrunde keine Aufsteiger. Es wird lediglich der Verbleib in der Liga ausgespielt. Dies hat zur Folge, dass in der BOL, Landes- und Bayernliga fast die Hälfte der Mannschaften absteigen muss. Hintergrund ist, dass es aufgrund der Coronapandemie nur Aufsteiger gab und somit die Ligen überfüllt wurden. Deshalb formuliert Peintinger das Ziel folgendermaßen: „Es geht jetzt nur um das Drinbleiben. Dazu braucht es einen guten Start. Jedoch ist die größte Gefahr, nicht ins Schludern zu kommen und die Motivation über die verbleibenden Spiele hochzuhalten.“

Mit Ausblick auf die kommende Saison sind die Planungen bereits sehr weit fortgeschritten. „Der Großteil der Trainer hat bereits für die kommende Saison zugesagt, dennoch versuchen wir immer wieder Trainertalente hinzuzubekommen“, so der NLZ-Leiter des ASV Cham.