2024-05-15T11:26:56.817Z

Spielbericht
Alina Schneider wehrt einen Nürnberger Angriff ab.
Alina Schneider wehrt einen Nürnberger Angriff ab. – Foto: Wolfgang Zink

Blaue Flecken und viel Lob

Was TuS Wörrstadts Fußballerinnen vom DFB-Pokalspiel in Nürnberg mit nach Hause bringen

WÖRRSTADT. Alina Schneider – und ihre Teamgefährtinnen von TuS Wörrstadt – werden noch einige Tage an das DFB-Pokalspiel in Nürnberg denken. Nicht nur deshalb, weil sie dort trotz einer engagierten Leistung nach 120 Minuten 0:2 verloren haben. Auch nicht alleine deshalb, weil es ein unvergessliches Erlebnis war. Sondern: „Ein paar blaue Flecken bringe ich auch mit heim“, erzählt die Fußballerin nach dem verlorenen Zweitrunden-Match.

Der FC übt sich bis in die Verlängerung in Geduld

Der zweifache Südwestpokalsieger TuS Wörrstadt ahnte, was in Nürnberg auf ihn zukommen würde. Der FC spielt zwar auch „nur“ Regionalliga, aber eben halt im Süden. „Und diese Staffel ist stärker als unsere im Südwesten. Außerdem machen die Nürnberger auch kein Geheimnis draus, dass sie in die Zweite Liga wollen“, erzählt Alina Schneider. In der Praxis präsentierten sich die Franken dann auch wie erwartet: Stark. Und leider überhaupt nicht so nervös, wie TuS-Spielertrainerin Jessica Wissmann insgeheim gehofft hatte.

Dabei lief die Partie über weite Strecken nach den Vorstellungen der Außenseiterinnen. Sie bauten vorm eigenen Tor ihre massive Fünfer-Kette auf und überließen den Gastgeberinnen weitgehend den Ball. Trotz der optischen Überlegenheit hatte der FCN nur wenige Chancen. Und die vereitelte entweder die an diesem Vormittag herausragende Torhüterin Denise Bauer. Und in den beiden Fällen, in denen sie während der ersten 90 Minuten geschlagen war, kratzten ihre Mitspielerinnen den Ball von der Linie.

Lisa Rebholz hätte fast das Fass zum Überlaufen gebracht. Kurz vor der Verlängerung hatte die Alzeyerin das goldene Tor auf dem Fuß. Aber auch das änderte nichts an der Nürnberger Grundüberzeugung, dass sie die nächste Runde erreichen würden.

Die Beharrlichkeit zahlte sich in der 115. Minute aus: Auf der linken Seite setzte sich eine Außenbahnspielerin bis zur Grundlinie durch. Sie passte in die Mitte, wo Lisa Ebert zum 1:0 abschloss. TuS Wörrstadt machte danach auf und musste nach einem Konter, den Jessica May (118.) vollendete, die weiteren DFB-Pokal-Träume für diese Saison begraben. Die Nürnbergerinnen hatten ihre Gäste zermürbt: „Wir mussten über die gesamte Spielzeit einen deutlich höheren Aufwand treiben, als der FC. Da gingen uns gegen Ende die Körner aus“, kommentierte Jessica Wissmann, die trotz der Niederlage stolz auf die Leistung ihrer Mannschaft war: „Mein Team hat seinen Enthusiasmus für den Fußball gezeigt“, sagte sie pathetisch.

Nicolina Prostka verfolgte die Partie 93 Minuten lang von außen. Der erst 18 Jahre alte Joker von TuS Wörrstadt sah eine Begegnung, in der „wir relativ gut standen, in der aber wenig nach vorne ging. Wir haben nie aufgegeben, immer gut dagegengehalten“, schilderte die Stürmerin ihre Eindrücke.

TuS Wörrstadt kann auf der Niederlage aufbauen

In der Verlängerung kam sie dann zum Einsatz. Der FC Nürnberg ließ sich aber nicht von der zierlichen, schnellen und bissigen Wörrstädterin ins Bockshorn jagen. „Mir wurde gleich eine ähnlich schnelle Gegenspielerin zugeteilt“, meinte sie traurig. Grundsätzlich habe sie aber auch das Gefühl gehabt, dass der Gegner auf jeder Position individuell stärker besetzt war als TuS Wörrstadt.

Eben deshalb wiegt das Resümee von Jessica Wissmann noch schwerer. Sie sagte auf die Frage, was sie von dem Trip mit nach Hause nimmt: „Dass man als relativ kleiner Verein etwas bewegen kann, wenn der Teamgeist stimmt“. Diese Überzeugung muss ihr Team nun in die Meisterschaft mitnehmen. Dort steht es nach zwei Spielen noch mit null Punkten da.



Aufrufe: 08.9.2019, 18:00 Uhr
Claus RosenbergAutor