2024-04-25T14:35:39.956Z

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Hat einen guten Draht zu den Fußballerinnen von TuS Wörrstadt: Der neue Trainer Christoph Bender  im Spiel gegen Schott Mainz.
Hat einen guten Draht zu den Fußballerinnen von TuS Wörrstadt: Der neue Trainer Christoph Bender im Spiel gegen Schott Mainz. – Foto: pakalski-press / Axel Schmitz

Frauen-Regionalliga: Die Moral stimmt

TuS Wörrstadts Fußballerinnen kämpfen auch nach dem sechsten Tor von Schott Mainz um ein achtbares Ergebnis

WÖRRSTADT. Nächste Woche hat die Frauen-Regionalliga Pause. „Und das kommt uns entgegen“, sagt Alina Schneider, die Innenverteidigerin von TuS Wörrstadt. Denn immer noch ist der Kader dünn besetzt. Im Lauf der nächsten Tage kommen weitere Stammspielerinnen zurück. Endlich.

Verletzungen machen Wörrstadt zu schaffen

Beim 1:7 in der Woche davor gegen den FC Saarbrücken fehlten noch zehn Spielerinnen. Beim 0:6 nun gegen Schott Mainz waren es noch deren vier, die das Leistungsniveau hätten heben können. Ob das Heimspiel am Neuborn dann ein besseres Ende genommen hätte, sei mal dahingestellt.

So jedenfalls war es ein Klassenunterschied, den die beiden Mannschaften auf den Platz brachten. Auf der einen Seite die schnellen, robusten, zweikampfstarken Mainzerinnen, die den Aufstieg in die zweite Liga anpeilen. Und auf der anderen Seite die Wörrstädterinnen, die mit Fleiß und unerschütterlicher Moral so gut wie chancenlos gegen den übermächtigen Gegner ankämpften. Und die am Ende froh sein mussten, dass die Begegnung nur 0:6 endete. Dank der einen oder anderen Parade ihre Torhüterin Theresa Kehl. Aber auch wegen der einen oder anderen Nachlässigkeit der Mainzerinnen, die in Ex-Wörrstädterin Nadine Anstatt eine versierte Torschützin hatte. Drei Treffer gingen auf ihr Konto, darunter der erste gleich in der ersten Minute nach einer Ecke.

Aufbauarbeit ist gefragt

Es war eines dieser beiden Tore, denen ein individueller Fehler der Wörrstädterinnen vorausging. „Missgeschicke, aus denen wir lernen müssen“, reflektierte Christoph Bender, der neue Trainer von TuS Wörrstadt. Er hatte die schwere Aufgabe, seine Spielerinnen nach der zweiten herben Schlappe in Folge aufbauend zu begegnen. Was ihm augenscheinlich sogar gelang.

Denn realistisch betrachtet hatte TuS Wörrstadt weder gegen die Topteams FC Saarbrücken noch gegen Schott Mainz eine Chance. Selbst Gregor Hertlein, der Manager des Neuborn-Teams betonte, dass es in diesen Spielen nur Bonuspunkte hätte geben können. Die Zähler müssen aus anderen Spielen geholt werden. Gegen Aufsteiger SV Ober-Olm zum Beispiel. Oder gegen Wormatia Worms oder den SV Bardenbach. Das sind die Mannschaften, mit denen sich TuS Wörrstadt messen kann – und muss.

Was schwierig genug werden wird. Alina Schneider: „Ich spiele seit zwölf Jahren Regionalliga. So stark besetzt wie diesmal war sie noch nie“.

Verletzungsmisere muss enden

TuS Wörrstadt muss nun aufpassen, in keine Abwärtsspirale zu geraten. Sicher, die Misserfolge zum Auftakt der Saison waren einkalkuliert. In knapp zwei Wochen aber, dann beim SV Ober-Olm, braucht es ein Erfolgserlebnis.

Christoph Bender hat seinem Team indes Mut gemacht. In der ersten Hälfte gegen Schott habe es sehr gut mitgehalten, die bisher beste Saisonleistung gezeigt. Darauf gelte es in den nächsten Tage und Wochen aufzubauen.

Letztlich aber wird es darauf ankommen, dass die Personaldecke breit ist. Nicht nur Gregor Hertlein hat beobachtet, dass sich der „Fußball durch die Einführung von fünf Wechseln pro Spiel verändert hat.“ Trainer können nun die halbe Mannschaft im Verlauf einer Begegnung durch frische Kräfte ersetzen – und nicht mehr nur ein Drittel.

Vorausgesetzt, sie haben auf der Bank das entsprechende Personal. Saarbrücken und Schott Mainz verfügten darüber. TuS Wörrstadt (noch) nicht. So musste beispielsweise Laura Weinel verletzungsbedingt passen, von deren Rückkehr sich viele am Neuborn eine echte Verstärkung versprechen. Dass sie die ersten beiden Spiele ausfiel, war zu verschmerzen. Hauptsache, die ehemalige Zweitliga-Fußballerin ist dann dabei, wenn es gegen Gegnerinnen geht, die besiegt werden müssen.

TuS Wörrstadt: Kehl (83- Müller) – Schneider (66. Liebetanz), Rebholz, Uersfeld, Chen, Graci (60. Schneidt), Wollmirstedt, Seiff, Immesberger, Kohl, Janssen.

Schott Mainz: Schäfer – Marx, Meierfrankenfeld (71. Stiben), Gürtler, Bari, Anstatt (64. Herrmann), Loeber (71. Passarge), Michelchen (85. Becker), Sigurardottir, Bohrer &4. Kehrmüller), Uzungüney.

Tore: 0:1 Anstatt (1.), 0:2 Anstatt (27.), 0:3 Loeber (42.), 0:4 Anstatt (56.), 0:5 Herrmann (69.), 0:6 Herrmann (71.).

Aufrufe: 04.9.2022, 20:30 Uhr
Claus RosenbergAutor