2024-04-30T08:05:46.171Z

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Familienbild mit Trainer: Jasmin Sinanovic (v.l.) tauscht sich mit Biebelnheims Neuen, Arlind, Armend und Patriot Mulaj, aus. 	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Familienbild mit Trainer: Jasmin Sinanovic (v.l.) tauscht sich mit Biebelnheims Neuen, Arlind, Armend und Patriot Mulaj, aus. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Biebelnheim baut auf »Mulajsche Achse«

Arlind, Armend und Patriot zieht es gemeinsam von TuS Wörrstadt an den Petersberg

Biebelnheim. Die „Mulajs“ haben im lokalen Fußball einen hohen Bekanntheitsgrad. Nun wechselten die drei Brüder geschlossen von TuS Wörrstadt zum TuS Biebelnheim. Doch was sind das für Typen, die sich dem A-Klassisten angeschlossen haben?

Arlind Mulaj antwortet als Erster: „Ein Mulaj“, sagt der 28-Jährige, „ist fußballverrückt, ehrgeizig, immer locker und für einen Spaß zu haben“. Patriot (22) und Armend (31) hören ihm nickend zu. Besser, so der Eindruck, hätten sie es nicht beschreiben können.

Arlind Mulaj viel zu schnell für die C-Klasse

Sportlich hat Arlind Mulaj von allen Dreien die erfolgreichste Karriere hinter sich. Der Landschaftsgärtner spielte lange mit dem SV Waldalgesheim in der Oberliga. In der vergangenen Runde sammelte er bei Karadeniz Bad Kreuznach auch Erfahrungen als Trainer. Das erwies sich aber als verdammt schwieriges Pflaster. Mulaj verließ den Landesligisten, ehe er sich aus dem Spielbetrieb zurückzog.

Fußball gespielt hat er danach bei TuS Wörrstadt. Also da, wo seine beiden Brüder fußballtechnisch daheim sind. Ganz unten, in der C-Klasse. Die Saison verlief vielversprechend. Das Neuborn-Team hegte lange die Hoffnung, in die B-Klasse aufsteigen zu können. Für Arlind Mulaj war die Zeit mitunter ziemlich schmerzhaft. „Da wirst Du nur umgehauen“, reflekierte er. Oft war er zu schnell für die Gegenspieler, die naturgemäß nicht so viel Talent mitbrachten wie er. Andernfalls wären sie auch höherklassig untergekommen.

Arlind Mulaj wurde schnell klar, dass er in der C-Klasse nicht alt werden würde. Er schaute sich nach Alternativen um. Angebote kamen. Auch TuS Biebelnheim signalisierte Interesse.

Die Offerte klang reizvoll. Mit Jasmin Sinanovic haben die Petersberger einen Coach, von dem Arlind Mulaj überzeugt ist, noch etwas lernen zu können. Allzumal in der Funktion als Cotrainer, die ihm gleich mitangedient worden war. Neugierig klopfte der 28-Jährige dann bei den Brüdern an, ob sie sich nicht gleich mit ihm zusammen verändern wollten. Bei Patriot, dem Jüngsten, brauchte der Stürmer nicht lange Überzeugungsarbeit leisten. Er sagte, motiviert von der Aussicht auf den Naturrasen in Biebelnheim, spontan ja: „Der Boden ist besser für die Knochen als ein Kunstrasenplatz“, kommentierte der Einzelhandelskaufmann. Und Armend hielt es dann schließlich auch nicht mehr in Wörrstadt.

Armend Mulaj ist der zurückhaltendste der drei Brüder. Er lässt lieber reden. Auch als es um die Frage geht, warum sie Fußball spielen. „Erfolg“ ist nur ein Teil der Antwort. Patriot sagt: „Wir wollen einfach nur Spaß haben“. Arlind ergänzt: „Das ist nur ein Hobby“. Und Armend schweigt. Es ist alles gesagt worden, was zu sagen war.

In jedem Mannschaftsteil ein Mulaj vertreten

Später lässt der Routinier Taten sprechen. Beim VG-Turnierspiel. Armend Mulaj ist dafür zuständig, die Abwehr beisammen zu halten. Patriot Mulaj sorgt für die Akzente im Mittelfeld. Und Arlind Mulaj lauert vorne, um die Tore zu schießen. Die Drei bilden so die Mulajsche Achse und freuen sich in einer Mannschaft Fußball spielen zu können. So wie früher, als sie auf dem Bolzplatz ihre Kräfte und Talente maßen.

Jasmin Sinanovic, der Coach der Biebelnheimer, ist glücklich, dass sich die Mulajs seinem Team angeschlossen haben. Arlind schätze er als seinen Co-Trainer: „Er macht das gut, hat Ahnung von Fußball und gibt mir die Hilfe, die ich brauche“. Gleiches gelte für Patriot und Armend. „Alle sind ein Gewinn für uns“, so Sinanovic.



Aufrufe: 018.7.2018, 18:00 Uhr
Nico BrunettiAutor