2024-05-29T12:18:09.228Z

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Aufstiegsrivalen? Max Wechlin (Efringen-Kirchen, links) und Bujar Halili (Laufenburg) | Foto: Norbert Kreienkamp
Aufstiegsrivalen? Max Wechlin (Efringen-Kirchen, links) und Bujar Halili (Laufenburg) | Foto: Norbert Kreienkamp

Bezirksliga-Check: Wie ist die Ausgangslage vor dem Auftakt?

Lars Müller, ehemals FC Zell und RW Weilheim, über die Ausgangslage der 16 Mannschaften

Am Samstag startet die Bezirksliga in die Frühjahrsrunde – 13 Spieltage zwischen Lust und Frust, Hoffen und Bangen, Jubel und Enttäuschung. Lars Müller kennt die Fußballteams der Region aus dem Effeff. Der 36-jährige Zeller war Torhüter beim SC Freiburg (A-Jugend/Reserve), spielte für den FC Zell (Landesliga) und RW Weilheim (Bezirksliga), wo er bis Sommer 2018 auch Coach war. Müller, der zur neuen Saison den SV Jestetten übernimmt, wirft für die BZ einen Blick auf die Liga.
Aus Fünf mach Eins
Der Titelkampf in der fünfköpfigen Spitzengruppe „wird zwischen den ersten Drei entschieden“, glaubt Müller. Primus SV 08 Laufenburg (1./40 Punkte) biete hohe individuelle Klasse, mit „zwei, drei überragenden Einzelspielern“ um Top-Torjäger Sandro Knab (26 Tore). Der FC Erzingen (2./36) verfüge über eine „offensiv sehr starke Mannschaft“, der FC Wittlingen (3./36) unter anderem mit Imad Kassem-Saad „über sehr viel Erfahrung, sie spielen ergebnisorientiert und haben mittlerweile eine recht gute Defensive“. Klar ist: „Laufenburg hat die beste Ausgangslage“, sagt Müller. Doch „es ist eine lange Runde und noch nichts entschieden“. Geringe Chancen räumt er den Verfolgern ein: Der FV Lörrach-Brombach II (4./33) „hat Potenzial, super Jugendfußballer und spielt guten Fußball“. Doch sieht Müller die Reserve auch ob einiger Abgänge „nicht mehr so stark wie in der Hinrunde“. Zudem liegt beim FVLB der Fokus auf dem Verbandsliga-Erhalt der „Ersten“. Der TuS Efringen-Kirchen (5./30), der „über einige gute Individualspieler“ verfüge, könnte mit einem Sieg am Sonntag gegen Erzingen heranrücken.

In Lauerstellung
Der FC Zell (6./27) und der SV Jestetten (7./27) befinden sich jenseits von Gut und Böse: für das untere Tabellendrittel zu stark – und zu weit weg von der Spitze? „Schwächeln die Teams vorne, können sie dort noch reinrutschen“, weiß Müller. Beide Teams „spielen einen gepflegten Fußball, können befreit aufspielen“. Und: Zell ist seit neun Spielen ungeschlagen, der SVJ punktete in zehn der letzten zwölf Partien. Für einen Angriff auf die Spitze aber „sind die Top Drei ein bisschen zu weit vorne“.

Fernab von Sorgen?Im Mittelfeld tummelt sich ein Quintett mit mindestens sieben Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone, „das ist ein Pfund“, sagt Müller. Einer sorgenfreien Runde blicken wohl der FC Wallbach (8./23) und SV Buch (9./22) entgegen. „Keiner spielt gerne gegen beide Teams“, sagt Müller anerkennend. Sie kämen eher über das physische Spiel und „Buch hat eine sehr gute Mentalität“. Der FC Schönau (11./21) „ist dieses Jahr eine Wundertüte“, habe das Potenzial für eine weitaus bessere Platzierung – was aber von der personellen Lage abhängt. Die Aufsteiger RW Weilheim (10./22) und SV Herten (12./21) „haben gezeigt, dass sie das Potenzial haben“. Ob sich das Duo von der Abstiegszone fernhalten kann, „hängt davon ab, wie sie aus Startlöchern kommen“, schätzt Müller und verweist bei Weilheim auf ein „hartes Programm“ gegen drei Top-Fünf-Teams zu Beginn.

Das Prinzip Hoffnung
Bis zu vier Teams müssen absteigen, und das Quartett auf den betreffenden Plätzen weist bereits einen beachtlichen Rückstand zum rettenden Ufer auf. Der SV Weil II (13./14) stelle wie gewohnt „eine fußballerisch gute Mannschaft“. Ergaben bisher „alte Hasen und die junge Garde“ eine erfolgreiche Mischung, so folgte im Sommer ein Umbruch, die Führungsqualitäten der Routiniers „fehlen vielleicht auf dem Feld“, so Müller. Das Landesligateam könnte die Reserve stärken, sollte frühzeitig der Titel fix sein. Der VfB Waldshut (14./14) verstärkte sich „mit ein paar namhaften Spielern“, ist aber wie die Schlusslichter auf eine Serie angewiesen. Fallen beim FC Wehr (15./13) wie so oft in dieser Runde „zwei, drei wichtige Spieler aus, funktioniert es nicht mehr so gut“. Nach der starken Vorsaison kam der Sturz der Spvgg. Brennet-Öflingen (16./10) für Müller „ein bisschen überraschend“. Brennet sei ein unangenehmer Gegner, unter anderem bürgen die Götz-Brüder für Qualität und „Timo Bernauer weiß, wo das Tor steht“. Doch fehlt es Brennet an Effizienz – diese aber ist unerlässlich für den Verbleib in der Bezirksliga.
Aufrufe: 07.3.2019, 18:15 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor