Für seinen FC Zell nimmt Lars Müller weite Wege auf sich

Der Wohnort ist Weilheim, die Arbeit in Lörrach, das Training in Zell. Lars Müller ist tagtäglich ein weitgereister Mann. „Da kommen einige Kilometer zusammen“, sagt der Fußballcoach des FC Zell. Wird es einmal richtig spät nach Training und Sitzungen, hat Müller noch eine Option: „Ich fahre dann nach Wieden hoch, wo meine Eltern wohnen. Dahin ist es nicht mehr weit.“

Nach 17 Spielen grüßen die Zeller von der Tabellenspitze der Bezirksliga, punktgleich vor dem FC Erzingen. Die Wiesentäler schnuppern an der Rückkehr in die Landesliga. Derzeit trainiert Müller den FCZ gemeinsam mit Michael Schwald, ab Sommer dann alleinverantwortlich. Schwald wird sein Engagement nach dann fünf Jahren beenden.

Erfahrung als Cheftrainer bringt Müller bereits mit, aus seiner Zeit beim FC RW Weilheim und SV Jestetten. Bei seinem Heimatverein Zell passt es für ihn im Duo mit Schwald, auch wenn „wir des Öfteren unterschiedliche Sichtweisen haben. Aber das ist auch gut so. Wir kommen immer auf einen Nenner“, sagt Müller. Stünde es mal Spitz auf Knopf, „wird Michael die letzte Entscheidung treffen. Er ist schließlich schon länger hier als ich“.

Zum Abschied würde sich Michael Schwald sicherlich über den Aufstieg freuen. „Natürlich können wir die Tabelle lesen“, sagt Müller. „Aber wir leben im Hier und Jetzt, und die Ergebnisse stimmen auch. Aber nur vom Reden ist noch niemand aufgestiegen.“ Müller bleibt (noch) zurückhaltend.

Zumal Corona als unbekannte Variable jederzeit Einfluss auf die Auf- und Abstiegsentscheidungen nehmen kann. „Corona beschäftigt uns alle. Das haben wir ja auch schon am eigenen Leib erfahren müssen“, sagt Müller. Man müsse sowieso von Woche zur Woche schauen. Mit dem breiten Kader des FCZ aber „haben wir bisher einiges abfedern können. Ich bin gespannt, wie es am Wochenende bei uns personell aussieht“, sagt Müller, der für die BZ den Spieltag tippt.

In Herten gab es schon immer umkämpfte Spiele. Ich tippe zwar nicht, aber klar: Wir wollen gewinnen.

Bosporus hat tolle Einzelspieler, aber Erzingen wird sich klar durchsetzen, mit 4:1.

Mich hat es schon gewundert, dass der TuS so weit hinten steht. Aber jetzt haben sie die Kurve bekommen, 1:3.

Ich habe immer noch gute Kontakte nach Weilheim. Sie können die Punkte brauchen: 2:2.

Der FVLB scheint im Aufwind, aber die Qualität der SG stufe ich etwas höher ein: 1:3.

Die Schönauer durchleben im Moment eine schwierige Phase. Tiengen zählt für mich zu den stärksten Teams der Liga – 3:1.

Meine Ex-Mannschaft Jestetten hat überraschend in Schönau gewonnen, Hochrhein spielt eine gute Saison – 2:2.

Den VfB hätte ich weiter vorne erwartet. Buch hat sich zu einer tollen Mannschaft gemausert, 2:1.